Frage: Gefahren

Lieber Dr Posth, noch einmal ein Dank für Ihre - inzwischen sehr nachvollziehbarerweise - eingeschränkte Arbeit in diesem Forum - dass unser Sohn so ein problemloser Sonnenschein ist (der Diskussionen liebt und genaue Sprache einfordert, der uns großartig auf Fehler im Umgang hinweist und es versteht, zu handeln!)verdanken wir sicher auch der Unterstützung in diesem Forum. Weil er so ein Sonnenschein ist, geht er (3,5 Jahre) auch munter auf Fremde zu - plappert sie voll, erzählt, wie er heißt, wo er wohnt. Auch beim Bücher "lesen": Dass Böse böse sind, mag er selten hinnehmen ("auf mich nicht!"), dass Böse auch lieb aussehen und reden können schon gar nicht. Alles (vorsichtige) Reden will nicht fruchten - wie weit kann, soll darf man gehen? Ohne Panikmache, aber zur Vorsicht animierend? Noch läuft er nicht allein rum, aber dann zu beginnen wär wohl zu spät und dass er jedem seinen Namen sagt gefällt mir schon jetzt nicht (mit Wegbeschreibung!) Mit bestem Dank! Anne

Mitglied inaktiv - 22.11.2004, 23:29



Antwort auf: Gefahren

Liebe Anne, vielen Dank für Ihr Verständnis. Ich hoffe, alle Eltern werten das so. Nun zu Ihrer Frage. Etwas weiter unten kam dieselbe Frage, und eine Mutter empfahl das Buch der Neinrich (??). Die Unterteilung der Welt in Gut und Böse hat streng genommen etwas Philosophisches und damit fangen die Kinder mit etwa 4 Jahren erst ganz zaghaft an. Daher auch ihre Unbekümmertheit im Zugang auf fremde Menschen, sofern sie das nötige Selbstbewutßsein dafür schon besitzen. Aber einstweilen sind diese Kinder ja noch ganz in der Obhut ihrer Eltern und darauf sind sie auch angewiesen. Märchen können helfen, solche moralischen Werturteile schon einmal vorsichtig anzubahnen, aber Vorsicht mit der Grausamkeit solcher Märchen. Ob das genannte Buch hilfreich ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich bleibt einem nichts anderes übrig, als selbst von Zeit zu Zeit einmal in kindgerechter Weise solche Themen anzusprechen. Auf keinen Fall darf man Kinder allein vor den Fernseher setzen und seine Einstellungen dann daraus beziehen lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.11.2004



Antwort auf: Gefahren

hallo dr. posth, nachdem sie sich auf das buch beziehen, hier ein paar infos darüber: es geht um einen buben, der einen kuss von seiner tante bekommt, das aber gar nicht mag. er geht in sein zimmer und zeichnet - ohne, dass er weiß, wie - eine figur, die lebendig wird und sich als "neinrich" vorstellt. "ich bin dazu da, dir das neinsagen beizubringen", meint dieser. und erklärt gleichzeitig, dass man nicht "nein" sagt, um die eltern auszutesten ;-) siehe unten

Mitglied inaktiv - 27.11.2004, 00:12



Antwort auf: Gefahren

und dann erklärt er, wann es wichtig ist, dass man "nein" sagt: wenn jemand fremdes gummibärchen, schokoriege etc. anbieten, wenn ein unbekannter einen im auto mitnehmen will - "auch, wenn er sagt, er ist ein freund deines vaters". dass erwachsene nur erwachsene nach dem weg fragen sollen. dass man keine mutproben machen muss, bloß, weil ein freund das will. dass sich erwachsene nicht unhöflich vordrängen dürfen. bei streichlern, anfassen und knutschern.

Mitglied inaktiv - 27.11.2004, 00:14



Antwort auf: Gefahren

ich find toll, dass das ganze spektrum dran kommt. nicht nur missbrauch-thema, sondern eben auch andere kinder - mutproben. und dass auch aspekte drankommen, die sonst oft übersehen werden: erwachsene, die nach dem weg fragen usw. dabei wird das spielerisch gemacht und nicht mit horroszenario. wir haben dann noch: "ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit!" - ist eher härter, also knapp an der katastrophe für das kind vorbei - und "mein körper gehört mir!" von pro familia. mfg, shopgirl

Mitglied inaktiv - 27.11.2004, 00:17