Frage: fragen

Guten morgen Herr Prof., unsere kleine ist jetzt 6 1\\2 Monate alt und fremdelt stark (habe schon die Einleitung dazu gelesen :) ). Wir lassen sie nie schreien, ich bin den ganzen tag in obere nähe und sie schläft im beistellbett/elternbett. Wir wollen und werden wir sie auch noch eine ganze weile nicht bei Oma und Opa lassen... Auch wenn andere Kinder (aus Geburtsvorbereitung) einige wechselnde Versuchspersonen haben...ich weiß jedes Kind is anders ;) Auch ist uns aufgefallen, dass sie im Gegensatz zu andern Altersgenosse lieber ihre Umwelt und vorallem Menschen lieber aus der ferne betrachtet... Und sie tut sich manchmal richtig schwer mit dem einschlafen, also braucht 30 Minuten und muss zwischendurch immer wieder weinen (auch hier lassen wir sie nicht allein) Würde gerne ihre Meinung dazu wissen!! Ganz vielen lieben dank

von summer2911 am 20.05.2013, 11:02



Antwort auf: fragen

Hallo, das Fremdeln geht ja vorüber und festigt die Bindung, die ein Säugling zu seinen Hauptbezugspersonen eingeht. In der Regel ist das neben der Mutter nur der Vater und vielleicht die Großeltern, die sich von Anfang an mit um das Kind kümmern. Das Fremdeln zu ignorieren und den Säugling an verschiedene andere -fremde- Personen zu gewöhnen führt, wenn es nicht zu einem heftigen Geschrei kommt, zu einem zunehmenden Unterdrücken der tatsächlichen Gefühle. Das ist zum einen für den Säugling ungesund und zum anderen schwächt es die Bindung. Die Säuglinge gehen u.U. vermeidende Bindungen ein, die in den nächsten Jahren dann zu einem höheren Risiko für Beziehungs- und Bindungsstörungen führen. Die Leute wundern sich dann, warm ihre Kinder so schwierig werden. Auch das einschlafproblem hängt mit solchen dingen zusammen. Auch hier geht es einerseits um die Festigung der Bindung und andererseits um das Verdrängen und Abspaltung von Gefühlen, wenn man eine Schlaf konditionierende Methode seinem Kind zumutet ("Jedes Kind kann schlafen lernen"). Sie machen es schon richtig und sollten bei Ihrer Linie bleiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.05.2013