Frage: Fragen nicht beantworten koennen

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich Fragen meines Sohnes (inzwischen 3J)nicht beantworten kann? Lexikon, "weiss ich nicht" oder "kindliches" Herumreden? Letzteres fuehrt meistens zu noch mehr Fragen, die ich dann auch nicht immer beantworten kann;-) Ausserdem: Mein Sohn hat sich juengst mit seiner Nanny ein Matheheft fuer 5/6-Jaehrige ausgesucht (mit Stickern zum Aufkleben) und will unbedingt immer wieder darin lesen bzw. arbeiten. Obwohl er ein Interesse an Zahlen und einfachen Rechenoperationen hat (Addition, Subtraktion, erste Multiplikation), halte ich das Heft fuer absolut verfrueht und Quatsch und glaube nicht, dass er es wirklich versteht. In Zukunft werde ich versuchen, die Nanny besser zu instruieren, aber kann es schaden, wenn mein Sohn dieses Heft jetzt bereits ausklebt, z.B. dass er frustriert wird? Abgesehen davon, dass es ein Kampf wird, ihn davon abzubringen;-) Mit vielem Dank und freundlichen Gruessen im voraus, Ihre FM

Mitglied inaktiv - 18.04.2006, 12:03



Antwort auf: Fragen nicht beantworten koennen

Hallo, es sieht danach aus, als sei Ihr Sohn hinsichtlich der Zahlenwelt und der Welt von Mengen und Maßen etwas frühbegabt. Das ist zunächst einmal reine Veranlagung und hat nichts mit zu anspruchsvoller Förderung zu tun. Ihr Kindermädchen kann dafür sicher nichts! Ihren Sohn würden Sie enttäuschen, wenn Sie ihm dieses Matheheft entzögen. Ein Kind, das seine Fähigkeiten spürt, sucht sich seine Herausforderungen. Wenn man die ihm vorenthält, untergräbt man leicht seine Quellen des Selbstbewußtseins und der Selbstbestätigung. Was man allerdings nicht tun sollte ist, diesen Prozeß zu verschulen. Das Ganze soll spielerisch bleiben. Ob die Frühbegabung eines Tages in eine Hochbegabung ausmündet, läßt sich am Anfang noch nicht sagen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.04.2006