Frage: Fortsetzung zu id=40027

S.g.Dr. Posth, wir haben gerade erfahren,dass wir unser 2. Kind erwarten (9.SSW).Ob er evtl. die Veränderung an mir bemerkt hatte?Hatte Stimmungsschwankungen die ich sonst nie habe.Das liegt u.a. auch daran,dass ich mir viele Gedanken mache wg. unserem Schatz.Er ist sehr sensibel,wir möchten die Umstellung für ihn möglichst sanft+liebevoll gestalten.Er entwickelte sich grad so toll,interessiert sich immer mehr für andere Kinder und wir möchten da nicts kaputt machen.Von unserer Umgebung höre ich oft wie sehr das Erste nach der Geburt leidet u. sich verändert.Meine Freundin hat mich als "Beweis" an die Studie über Erstgeborene verwiesen,dass diese aufgrund des Verlustes der elterl. Aufmerksamk. misstrauischer+unkooperativer seien.Ist das denn zwangsläufig so?Ihre geschätzte Meinung würde uns sehr interessieren.Vielleicht können Sie mich ja ein bißchen beruhigen:-)?DANKE für Ihre wertvolle Arbeit!PS:wir dachten es unserem Sohn erst nach der 12.SSW zu sagen oder ist das früher sinnvoll?

Mitglied inaktiv - 18.01.2010, 00:01



Antwort auf: Fortsetzung zu id=40027

Hallo, Das Traume von der Entthronisierung des Erstgeborenen, wenn das zweite Kind kommt, ist stark davon abhängig, ob sich der Vater seiner rolle als Loslösungsvorbild verpflichtet fühlt oder diese vernachlässigt. Wenn nämlich das ältere Kind spürt, dass es für den Aufmerksamkeitsverlust bei der Mutter einen Aufmerksamkeitsgewisnn beim Vater bekommt und dass in der natürlich Phase der loslösung, dann verflüchtigt sich das angebliche Trauma zu einem normalen Entwicklngsschritt. Ich kann Sie da also sehr beruhigen. Im gezielten Suchlauf gibt es übrigens ein Stichwort dazu: "Eifersucht auf den Neuankömmling." Ich denke, Sie können Ihren Sohn von Anfang an mit einbeziehen in die Erwartung des Geschwisterchens, müssen aber beachten, dass er erst dann ein konkrete Vorstellung davon entwickelt, wenn sich Ihr Bauch auch rundet. Der Rest ist Ihre persönliche Entscheidung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.01.2010