Frage: fehlende eigenschaften bei baby

Hallo Herr Dr. Posth mein töchterchen wird diese woche 7 mt alt. in den ersten 5.5 mt hat sie 5-9.5 std./tag untröstlich geschrien. sie hatte schlimme koliken. jetzt ist es viel besser, sie hat einfach noch sehr viel luft im bauch. sie schläft sehr schlecht, wacht 12-14x auf/nacht. ich war zur abklärung mit ihr bei einer psychiaterin. sie sagt, der kleinen fehlen gewisse eigenschaften, z.b. kann sie sich nicht selber trösten. auch sonst sei sie psychisch entwicklungsverzögert. ich werde heute ins spital eingewiesen um abzuklären, ob es einen organischen grund gibt. nun sagt mir die psych. am tel.: irgendein problem liegt auf jeden fall vor. wenn sie nichts organisches finden, sonst etwas. nun bin ich total am boden zerstört. heisst das, dass meine kleine 'geistig abnormal' ist? uns und unserer umgebung fällt eigentlich sonst nicht auf,dass etwas nicht 'normal' ist bei ihr. es sind doch nicht alle kinder gleich schnell in der entwicklung. vieln dank für ihre antwort. gr.lhini

Mitglied inaktiv - 11.09.2006, 16:00



Antwort auf: fehlende eigenschaften bei baby

Hallo, die Psychiaterin hat etwas von Regulationstörungen bei Säuglingen gehört oder gelesen und wendet diesen Begriff nun als Erklärung für die Auffälligkeiten bei Ihrer Tochter an. Aber das Regulationsstörungskonzept ist nicht bewiesen und versetzt die Mütter in Schrecken, Ihrem Kind könnte geistig etwas fehlen. Das ist aber überhaupt nicht der Fall! In meiner Vorstellung sind solche Säuglinge einfach mit einem "ungünstigen oder schwierigen Temperament" ausgestattet und bedürfen nur intensiverer Zuwendung als die anderen. So unglaublich viel Schreidauer, wie Ihre Tochter hinter sich gebracht hat, erfüllt auf jeden Fall die Kriterien des Schreibabys. Warum ein Baby schreit, davon ist hier im meinem Forum viel die Rede. In meinem Langtext, Teil 1, link oben links ist vom Urangstschreien die Rede, aber auch die Dreimonatskoliken spielen darin eine Rolle. Im gezielten Suchlauf unter dem Stichwort "Säuglingsschreien" finden Sie weitere Auskunft. Nun hilft Ihnen das jetzt im Nachhinein nicht mehr viel. Sie wollen wissen, wie man im weiteren Verlauf damit umgeht, denn es haben sich sich neue Störungen eingeschlichen wie z.B. das ständige Stillen. Wenn Sie aus dem Krankenhaus zurück sind, melden Sie sich am besten wieder und berichten mir, was heraus gefunden worden ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.09.2006