Frage: enuresis diurna

Sehr geehrter Dr. Posth, mein Sohn (reichlich 3 Jahre) nässt seit einiger Zeit tagsüber häufig ein, aber nur etwas. Er macht nur die Unterhose/Hose nass, aber es gibt keine Pfützen. Er war bereits tags und nachts komplett trocken und sauber. Organische Ursachen sind ausgeschlossen. Er geht seit ein paar Wochen nicht mehr so gern in den Kiga. Dort ist aber lt Erzieherin nichts vorgefallen. Ein positives Anreizsystem (für jede trockene Unterhose bei rechtzeitigem Toilettengang ein Aufkleber) bringt leider nur zu Hause den gewünschten Erfolg. Wir schimpfen nicht mit ihm und es gibt auch sonst keine "Folgen", wenn es passiert. Er bekommt, wenn er mag, frische Wäsche und wir gehen wieder zur Tagesordnung über. Klappt alles gut, loben wir ihn. Trotzdem mache ich mir Sorgen um sein seelisches Wohlbefinden und bin auf der Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit. Vielleicht haben Sie ein paar Stichwörter für mich parat! Vielen Dank! sandrui

Mitglied inaktiv - 11.08.2008, 10:26



Antwort auf: enuresis diurna

Liebe sandrui, hängt denn das teilweise Einnässen zeitlich mit der Kindergartenunlust zusammen? Wenn ja, wäre der erste Gang zu den Erziehrinnen, um zu klären, was dort im KI-ga nicht so gut läuft. Es braucht ja kein Problem mit den Erziehrinnen selbst zu sein. Auch Spannungen in der Gruppe oder große Misserfolgserlebnisse können die Sauberkeitsentwicklung durcheinander bringen. Bevor nicht die Ursachen geklärt sind, organische Störung sind ja offenbar schon ausgeschlossen, hat es wenig Sinn, mit irgendwelchen Strategien gegen das Einnässen anzufangen. Schimpfen dürfen Sie natürlich nicht. Das Einnässen sollten Sie im Sinne einer teilweisen Regression wie ein Notsignal werten. Wenn die Ursache beseitigt ist, hört das Einnässen automatisch auf. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.08.2008