Frage: Entwicklungsverzögerung

Sehr geehrter Herr Busse, mit meiner Tochter 13 Monate alt gab es während der Schwangerschaft und Geburt keinerlei Auffälligkeiten.Als Sie 4 Wochen alt war, bekam sie Krämpfe, bei denen Augen, Mundwinkel und auch später Arme und Beine zuckten. Wir sind ins KH, wo eine umfangreiche Stoffwechseldiagnostik, Gehirnultraschall, MRT usw. gemacht wurde, alles unauffällig. Sie wurde auf den Wirkstoff Phenobarbital (Luminaletten 2x15mg) eingestellt und die Krämpfe waren weg. Als sie 8 Monate alt war, wurde das Medikament ausgeschlichen, da die EEG´s unauffällig waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon einen Entwicklungsrückstand von ca. 3 Monaten. Seit dem bekommt Sie 2x Bobaththerapie. Die Entwicklung geht sehr langsam voran. Der Entdeckerdrang kommt bei Ihr nicht durch. Sie kann sich drehen, stützt sich gut ab, kommt aber nicht in den Vierfüßlerstand. Sie ist sehr hypothon. Wir sind im SPZ,da steht auch nur ein ?.Können die Krämpfe als Ursache eine Muskelerkrankung gewesen sein? Danke

Mitglied inaktiv - 04.12.2006, 12:58



Antwort auf: Entwicklungsverzögerung

Hallo, vermutlich meinen Sie mich und nicht Dr. Busse. Zwei Dinge sind zu überlegen: erstens, es handelt sich bei Ihrer Tochter damals noch um so genannte gutartige Neugeborenenkrämpfe. Dafür spräche, daß alle Untersuchungen incl. EEG und MRT Normalbefunde erbracht haben. Alternativ gibt es übrigens auch noch Vit. B6 abhängige Krämpfe, die man mit einer entsprechenden Substitution hätte behandeln müssen. Aber wahrscheinlich wurde das abgeklärt. Die lange Behandlung mit Luminaletten, Phenobarbital, hat leider immer Folgen. Die Entwicklungsverzögerung wäre schon allein dadurch zu erklären. Die Muskalhypotonie läßt allerdings auch noch an andere Erkrankungen denken, die ziemlich kompliziert sind. Ich gehe aber davon aus, daß ein SPZ in der Lage ist, hierzu eine geeignet Diagnostik durchzuführen. "Bobath" ist im Moment wahrscheinlich die richtige Therapie. Wenn Sie neue Informationen haben, können Sie sich gerne wieder an mein Forum wenden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.12.2006