Frage: Entwicklungsverzögerung

Hallo Dr. Posth! Unser KiA hat meinen 17 Monate alten Sohn Anfang d.Jahres aufgrund einer Entwicklungsverzögerung zum Zentrum f.Kindesentwicklung überwiesen. Er krabbelt schnell,hangelt sich am Sofa entlang, kann aber noch nicht selbstständig stehen+laufen. 1x wöchentlich bekommt er dort Krankengymnastik (fühlt sich auch wohler als bei seiner alten Therapie 6 Monate zuvor, wo er fast nur gemeckert hat). Er untersucht allerhand+krabbelt die Schräge hoch etc., kommt aber immer wieder zu mir+will auf den Arm. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um seine gesamte Entwicklung, da er z.T. auch auffällig auf andere Kinder reagiert. Wenn ihm etwas weggenommen wird, wehrt er sich selten, senkt eher den Kopf+fängt an, vor sich hin zu weinen. Heute in der Spielgruppe hat er mehrere Minuten mit dem Gesicht auf dem Boden gelegen (vielleicht auch wegen der Zähne?) und ist auch so schnell unzufrieden+quengelig. Er versteht viel, sagt aber nur "ba" (zu Ball,Baden,Brot,Bär..),da + mama. Was meinen Sie?

Mitglied inaktiv - 15.05.2006, 14:20



Antwort auf: Entwicklungsverzögerung

Hallo, die Anhänglichkeit Ihres Sohnes hat vermutlich damit zu tun, daß die Loslösung nur schleppend in Gang kommt. Für die Loslösung (s. Langtext, Teil 3, link oben links) braucht das Kind auch statomotorischen Fähigkeiten. Da beißt sich im Moment wohl die Katze in den Schwanz. Auch das Selbstvertrauen bleibt etwas auf der Strecke angesichts der Entwicklungsschwierigkeiten. Sie sollten Ihren Sohn mit Nachsicht betrachten und mit ihm fleißig an seinen Loslösungbetrebungen arbeiten. Sein Vater wäre dafür sehr wichtig! Schaltet er sich ein? Unternimmt er etwas mit seinem Sohn, ißt mit ihm und bringt ihn liebevoll zu Bett? Mit der Sprachentwicklung können Sie sich tatsächlich noch etwas Zeit lassen. Voraussetzung, Ihr Sohn hört normal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.05.2006