Frage: Elisa (31 Monate) stottert

Guten Tag! Zuerst einmal wollen wir hier "HALLO" sagen. Ein wirklich gutes Forum! Nun zu unserer Frage: Unsere Tochter Elisa wird im November 3 Jahre alt und fängt plötzlich an zu stottern. Sie wiederholt seit ca. 2 Wochen bestimmte Wörter (was, und, wie, warum...)schnell hintereinander und spricht wesentlich undeutlicher als vorher. Anfangs dachten wir, dass sie es extra machen würde, aber sie stottert auch wenn sie für sich alleine ein Buch "vorliest". Ist das normal? Viele Grüße Manuela

Mitglied inaktiv - 13.07.2004, 21:18



Antwort auf: Elisa (31 Monate) stottert

Liebe Manuela, in diesem Alter muß man Stottern von Poltern unterscheiden. Beim Poltern, das v.a. beim hastigen Sprechen auftritt, werden Wörter am Satzanfang mehrfach wiederholt, bis dann der Satz herauskommt. Gewöhnlich ist der Gedankengang für die Sprache noch zu schnell. Daß Kinder auch in Selbstgesprächen poltern, ist allerdings eher ungewöhnlich. Das Poltern sollte man auf keinen Fall kommentieren. Es vergeht nach 3-4 Monaten von alleine. Gibt es echtes Stottern in der Familie? Auf jeden Fall sollten Sie die Sache mit Ihrem KiA/KiÄ besprechen. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.07.2004



Antwort auf: Elisa (31 Monate) stottert

Hallo Manuela, dass deine Tochter auch bei Selbstgesprächen stottert bzw. Poltert ist eher ein positives Zeichen, zeigt es doch, dass ihr das Stottern noch nicht bewusst ist. "Richtige" Stotterer sind in solchen Gesprächen immer symptomfrei. Gib doch mal im Suchlauf dieses Forums "Stottern" ein, da findest du einige Beiträge. Dieses "Poltern" ist ja im beschriebenen Alter eher typisch. Gruß Judith

Mitglied inaktiv - 15.07.2004, 10:26



Antwort auf: Elisa (31 Monate) stottert

Hallo Manuela, also mein Logopäde hat bei meiner Tochter genau umgekehrt gesagt (wie Dr. Posth): wenn sie in Selbstgesprächen nicht Stottern, dies also nur in bestimmten Situationen tun würde, sei das ein Zeichen dafür, dass ihr die Redeflussstörung bewusst ist. Und das soll ja vermieden werden. Man kann auch Stottern und Poltern nicht so einfach voneinander trennen. Man spricht bei letzterem von "klonischem" Stottern. Die meisten/alle Stotterer fangen mit klonischem Stottern an, ehe die psychologische Ebene und der Versuch des Unterdrückens hinzukommen. Dann nämlich entsteht aus dem klonischen Stottern (von mir aus auch Poltern) ein tonisches oder am ehesten ein sog. tonisch-klonisches Stottern. In logopädischen Therapien ist man dann später bemüht, aus dem verkrampften tonischen, wieder ein "lockeres" klonisches Stottern zu erreichen. Das A und O bei Kindern ist es also, ein Problembewusstsein zu vermeiden und das Ganze möglichst locker zu sehen. Meine Tochter (3,5 J) hat vor genau einem Jahr massiv angefangen zu stottern, und zwar in ALLEN Situationen. Mittlerweile tritt nur noch sog. klonisches Stottern auf, wenn sie sich unter Zeitdruck setzt oder eigentlich gar nicht so richtig weiß, was sie sagen will. Nur bei ca. 5% wird das Stottern chronisch, wie bei mir. (Aber da hat man sich auch alle Mühe angetan, mir das Ganze zum Problem werden zu lassen;-)) Liebe Grüße Judith

Mitglied inaktiv - 19.07.2004, 12:31