Frage: Einschlafstillen klappt nicht mehr

Sehr geehrter Herr Posth, vielen Dank für ihre tolle Arbeit! Ich lese gerne ihre Antworten im Forum. Nun möchte ich ihnen unser „Problem“ schildern. Mein Sohn, 9,5 Monate schlief ca. von 20:30 Uhr bis 7 Uhr, mit vielen Trinkpausen. Wurde nie schreien gelassen, wird noch viel gestillt und ist ein aufgeweckter Sonnenschein.Vor ca. einer Woche fing er an sich in den Stand hoch zu ziehen. Seit dem ist das Einschlafen die reinste Katastrophe. Er schläf bei uns im Familienbett, wird einschlafbegleitet, schläft auch am Tag nur neben mir. Ich konnte ihn immer frühs, mittags und abends in den Schlaf stillen. Nun ist es so, er trinkt, ist fast weg, dockt ab, dreht sich rum und robbt durchs Bett. Ich hole ihn zurück, leg ihn hin und das Geschrei geht los. Streicheln, fest halten und ran kuscheln, einschuckeln, bringt nichts. Schnuller nimmt er keinen. Er schreit sich so in Rage, dass das Einschlafen nicht vor 21:30 Uhr/ 22:30 Uhr und nass geschwitzt, möglich ist. Was hat er nur? Eine Phase? LG

von s@nny am 09.06.2014, 07:08



Antwort auf: Einschlafstillen klappt nicht mehr

Hallo, es gibt tatsächlich das Phänomen so etwas mit einem 3/4 Jahr, dass sich gerade in der Einschlafphase aber auch in den ersten Traumschlafphasen die Motorik noch einmal so stark im Organismus zurück meldet, dass die Säuglinge zwanghaft ihre Bewegungsmuster ausüben. Dadurch aber werden sie wach und sind dann absolut unleidlich. Nur leider gibt es dagegen kein Patentrezept. Das Abschalten der Motorik im Schlaf lässt sich von außen durch nichts beeinflussen. Entweder gelingt es dem Säugling sich zu entspannen und dann fährt die Motorik herunter oder er stört sich selbst im Schlaf. Man kann sich damit beruhigen, dass es sich tatsächlich um ein Phase handelt, aber im Moment ist doch ein Problem. Vielleicht hilft das, dass Sie Ihren eine Zeitlang nicht im Bett stillen, sondern in einem gemütlichen Sessel, der ihm keine Möglichkeit zum Krabbeln, etc. bietet. So muss er auf dem Arm bleiben bis er noch tiefer schläft. Und erst dann legen Sie ihn hin. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.06.2014