Frage: eine Nachfrage

vielen Dank für Ihre Antwort bezgl. des Verhalten unseres Sohnes (rammt den Kopf gegen die Wand). Sie schreiben, das sieht nach Frust aus. Er ist eigentlich immer ein Kind gewesen, das von allen 'Strahlemann' oder ähnlich genannt wird. Und das obwohl er tatsächlich unter einem sehr dominaten großen Bruder zu 'leiden' hat. Dieser ist eben immer schneller und genauso quicklebendig. Auf der anderen Seite vergöttert der Kleine den Grossen. Wacht er mal zuerst auf, kann er es gar nicht abwarten bis der Grosse auch kommt und ruft ihn. Auch spielen sie zusammen und können ewig über die kleinsten Kleinigkeiten lachen und kichern. Aber war mir aufgefallen ist: Wenn wir etwas mit ihm tun, was er gerade nicht will -z.B. er will raus, muß aber vorher noch gewickelt werden- bekommt er zur Zeit gewaltige Zornesanfälle mit Gebrüll und nach hinten schmeissen, wobei ihm dann auch der Kopf auf den Boden knallt. Wenn aber die Kinder z.B. das gleiche Spielzeug wollen, der Grosse aber mal wieder schneller ist, dann weint er zwar kurz, holt sich dann aber etwas anderes und die beiden haben ihren Spass zusammen, lachen, rennen rum und sind echt vergnügt miteinander. Ist es doch so, daß ihn das zutiefst frustriert und er es zu einer anderen Zeit auslebt? Er kennt es ja nicht anders, als daß er einen großen Bruder hat, wobei die zwei eine echt schweirige Zeit zusammen hatten ab da, wo der Kleine krabbeln konnte. Erst seit er laufen kann und so mobil ist, hat der Grosse gesehen, daß es auch schön ist, einen kleinen Bruder zu haben und vermisst ihn auch, wenn er mal nicht da ist. Wir überlegen uns zur Zeit, ob wir noch ein Kind wollen, denken Sie, daß es für ihn dann schwieriger oder einfacher ist, seinen Platz in der Familie zu finden? Müssen wir den Grossen öfter bremsen und den Kleinen mehr hervorheben? Oder einfach dem natürlichen Kräfteverhältnis seinen Lauf lassen? Vielen Dank noch mal, Ihre erste Antwort hat mich schon mal sehr zum Nachdenken gebracht Gabi

Mitglied inaktiv - 03.05.2004, 20:00



Antwort auf: eine Nachfrage

Liebe Gabi, die Loslösung aus der primären Bindung ist ein Geschehen, das Mutter und Kind und in zunehmenden Maße den Vater in seinem Verhältnis zum Kind betrifft. Daher der Widerstand gegen die Mutter, vielleicht einmal den Vater. Aber nicht gegen den Bruder. Mit dem wird allerdings rivalisiert, und das haben Sie ja auch schon erfahren. Gerade in diesem Vorgang hat der jüngere oft das Nachsehen, was er um der Liebe zu seinem größeren Bruder willen in sich "hineinfrißt", es bei Geglegenheit aber auch gegen diesen wieder heraus läßt. eine solche Dynamik wird durch ein drittes Kind natürlich noch lebhafter. Der mittlere ist dann das berühmte Sandwich-Kind. Warum lassen Sie die Jungen nicht in einem Zimmer schlafen? Das Zahnungsprobleme zu Schlafproblemen führt, ist ja leicht erklärlich, aber das geht vorüber, wie Sie wissen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.05.2004



Antwort auf: eine Nachfrage

sorry, hab das ganz vergessen - nein, er schläft alleine in seinem Zimmer, einschlafen tut er eigentlich gut. Mein Mann bringt ihn ins Bett, nachdem ich ihn in einem täglich gleichen Ritual für die Nacht richte. Meist dauert es 5-10 min nachdem sie ins Zimmer gehen bis er einschläft. Mein Mann bleibt bei ihm und setzt sich aufs Bett, reibt etwas den Rücken oder versucht einfach das Kopfschlagen so gut es geht zu verhindern. Er bekommt auch gerade 4 Eck- und 4 Backenzähne, was sein Schlafverhalten wohl sehr beeinflusst, manchmal schreit er schon nach 2 Stunden wieder und jemand muß zu ihm rein, dann hat er so alle Woche mal einen Tag an dem er nur 1x oder gar nicht aufwacht. Er ist aber auch, als er die 4 oberen Zähne bekam wochenlang jede Nacht über 10x aufgewacht, wobei dann jedesmal jemand zu ihm ins Bett gelegen ist bis er wieder geschlafen hat, ich kann meine Kinder nicht schreien lassen, ich oder mein Mann gehen jedesmal ins Zimmer. Als die Zähne da waren hat sich das sofort reduziert auf 2-3x aufwachen. Der große Bruder (22 Monate älter) war übrigens auch ein sehr schlechter Schläfer. Seit er mit 25 Monate alle Zähne hat schläft er aber 11-12 Stunden am Stück durch. Danke Gabi

Mitglied inaktiv - 03.05.2004, 21:02