Frage: Ein - und Weiterschlafprobleme

Hallo Dr. Posth! Wir brauchen bitte Ihren Rat. Unser Sohn ist 2,5 Jahre und schläft seit 6 Wochen nicht mehr alleine ein und durch. Wir haben versucht ihn schreien zu lassen, das hat nichts gebracht. Er hat sich immer mehr reingesteigert. Wir haben ihn gefragt was ist und er sagte plötzlich das er Angst hat. Unser Abendritual hat sich nicht verändert. Wir sitzen nun nach dem Vorlesen an seinem Bett und warten bis er eingeschlafen ist und das dauert teilweise. Wir wissen nicht mehr weiter. Sind verunsichert, in wie weit er weiss was Angst überhaupt ist. Unser Sohn geht seit 1Jahr in die Kita. Vor 6 Wochen, hat er neue Erziehrerinnen bekommen, das ist die einzige Veränderung. Er geht gern in die Kita und er kann sich z.T. schwer von dem Spielzeug dort trennen. Er fühlt sich sehr wohl. Was können wir verändern? Wir leiden alle sehr darunter. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Sylvie

Mitglied inaktiv - 15.10.2007, 10:14



Antwort auf: Ein - und Weiterschlafprobleme

Liebe Sylvie, für seine 2 1/2 Jahre hat Ihr Sohn schon einiges zu verarbeiten. Selbst wenn er an die Ki-ta längst gewöhnt ist und die Erzieherinnen akzeptiert, so muss er doch die vielen Ereignisse des Tages mit sich verarbeiten. In so einer Ki-ta passiert viel, viel mehr als in einer Familie, und wenn die Erzieherinnen einmal nicht ganz auf Draht sind, dann bleibt am Kind auch etwas hängen. Schreien lassen, damit ein Kind schläft hat noch nie wirklich geholfen. Es sei den, man bliebe so hart, dass das Kind schließlich aus Erschöpfung und Resignation einschläft. Da führt aber unweigerlich zu einer Bindungsstörung mit erheblichen -oft späteren- Folgen. Wollen Sie das? Nehmen Sie Ihren Sohn erst einmal zu sich ins Schlafzimmer, wenn das irgendwie geht, und lassen ihn dort mit Einschlafritual so lange schlafen, bis er wieder Vertrauen gesammelt hat. Mit 3-4 Jahren können Sie ihm dann wieder sein Bett im eigenen Zimmer anbieten. Was die Angst angeht, sie ist tatsächlich das früheste Gefühl, das Kinder verstehen lernen, aber zunächst einmal sprechen sie nur das nach, was sie von ihren Eltern hören. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.10.2007