Frage: Dauerndes Aufwachen

Sehr geehrter Herr Dr. Posth! Unser Sohn ist 6,5 Monate alt. Er wird gestillt und bekommt seit 2 Wochen etwas Beikost (Gemüse), nimmt davon allerdings bilang nur sehr geringe Mengen (ein paar Löffel täglich). Unser großes Problem ist, dass unser Sohn nachts im Schnitt JEDE STUNDE aufwacht. Er lässt sich dann nur durch die Brust beruhigen, oft schläft er auch nur in meinen Armen weiter. Andere Maßnahmen zur Beruhigung haben wir 100 mal probiert, sie führen aber nur zu Gebrüll (gutes Zureden, Vorsingen, Herumtragen, Schnuller). Der Kleine schläft übrigens in einem Beistellbett. Wir möchten KEINE Brustentwöhnung in der Nacht durchführen, was auch noch gar nicht ginge. Wir wollen NUR erreichen, dass unser Sohn auch mal 2 bis 4 Stunden am Stück schläft. Wie können wir das schaffen? Die Situation belastet uns schwer, da sie nunmehr schon seit etwa 4 MONATEN anhält. Organische Ursachen schließt unser Kinderarzt aus. Sie sind unsere letzte Rettung. Vielen Dank.

Mitglied inaktiv - 14.04.2008, 08:58



Antwort auf: Dauerndes Aufwachen

Hallo, das hört sich ja dramatisch an, und ich weiß gar nicht, ob ich Ihre Rettung sein kann. Die Grundfrage, die Sie sich stellen müssen, ist, ob alle Voraussetzungen für ein entspanntes Schlafen gegeben sind. Die erste davon lautet: ist mein Kind satt? Über die Sättigung entscheidet allein das Gewicht des Säuglings. Nimmt er entlang seiner Ausgangsperzentile zu und wächst er oder nicht? Ist das nicht der Fall, muss für ausreichende Sättigung am Abend gesorgt werden, notfalls über Zufüttern (was natürlich erst einmal ein wenig trainiert weden muss). Die zweite Frage lautet: ist mein Kind schmerzfrei? Besonders Zähne und Blähungen machen Halbjährigen oft Probleme. Hier helfen verschieden Maßnahmen (s. Trimenonkoliken im gezielten Suchlauf). Probeweise ist auch ein Paracetamol-Supp erlaubt. Viburcol-Supp. tuns auch. Dann geht es weiter mit Einschlafritual, Schlafen im Elternschlafzimmer, prompte Beruhigung, ausreichende Ruhe im Zimmer und natürlich Dunkelheit, bequeme, aber flache Matratze, kein Kissen, Schlafsäckchen, Bett auf Rädern zum Hin-und-her-schieben. usw. Ich denke, Sie haben jetzt ein paar Anregungen, was Sie machen können. Sie können mir aber gerne wieder schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.04.2008