Frage: clown

Sehr geehrter Dr. Posth. Unser Sohn 4,3 Jahre wird immer mehr zum Kasperl.Kurze Eckdaten: mit 1,5 j. wieder zum arbeiten angefangen zu dieser Zeit sehr anhänglich davor kaum, Betreuung durch Oma Klappe gut ll schleppend nach 1 j. aufgehört zu arbeiten ll super. Vor 1 j. Bruder bekommen. Er hat schon immer gern den Clown gespielt aber nur in fremden Situation bei Kindern ich denke aus Unsicherheit wegen Kontakt.Seit Sept. geht er in den kiga er schickte mich weg geht aber sehr ungern bleibt lieber daheim.Er kasperlt den ganzen Tag rum und ist sehr laut auch im kiga haben sie mich darauf schon angesprochen.Vor 3 Mo. ist es so schlimm geworden und wird immer extremer.Auf dem Spielplatz z.b fällt er vor einer Gruppe Müttern hin und kasperlt rum schaut sie an und wartet auf eine Reaktion sobald sie ihn ansprechen redet er drauf los.Er ist sonst sehr offen, redet und frägt den ganzen Tag sehr emotional.Woran liegt das rumalbern, wir schenken ihn sehr viel aufmerksamkeit besonders mein Mann.

von LuAn2 am 09.04.2012, 10:15



Antwort auf: clown

Hallo, die Neigung von Kindern, den Clown zu spielen, hängt mit zwei Dingen zu sammen. Erstens tatsächlich mit einer gewissen Selbstunsicherheit und zweitens mit einer Veranlagung zum Clownesken, was etwas mit dem Bedürfnis nach Selbstdarstellung zu tun hat (das die meisten Kinder von Natur aus besitzen). Gerade die Veranlagung lässt sich leicht stimulieren durch entsprechende Vorbilder, aber auch durch den starken Applaus, den solche Kinder dann oft bekommen. Gegen die Veranlagung machen Sie besser nichts, denn Ihr Sohn braucht sie, um seine Persönlichkeit auszubilden. Aber an dem Punkt der Selbstsicherheit können Sie arbeiten (s. Sichwort Selbstbewusstsein im gezielten Suchlauf). Im Ki-ga wäre zu klären, ob Ihr Sohn sich dort die nötige Stimulation holt. Mit den Erzieherinnen wäre zu verabreden, eine solche Show, die Ihr Sohn abzieht, mit nur gemäßigtem Interesse zu beantworten, und ihn zu ermahen, es nicht zu toll zu treiben. Sagen Sie ihm, dass er sich durch eine solche Übertriebenheit in Wahrheit keine Freunde macht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.04.2012