Guten Morgen Dr. Posth,
Emma ist jetzt 6,5 Monate alt, wohl genährt und isst sowohl Mittags aus auch Abends ihren Brei auf. Morgens und nachmittags stille ich noch. Da sie nachts immer gestillt werden möchte, möchte ich jetzt die Brustentwöhnung beginnen. Ich habe alle Beiträge dazu gelesen, habe aber doch noch ein paar Fragen:
1. Emma schläft tagsüber kaum, ist deswegen spätestens um 19 Uhr im Bett und bekommt deswegen schon m 18:30 ihren Brei.Danach wird sie in den Schlaf getragen Nun verstehe ich das so, dass in diesem Alter nicht länger als 8 h ohne Nahrungsaufnahme durchgehalten werden kann, d.h. um 2:30 müsste ich schon wieder stillen?
2. Ich weiss, sie halten nichts v. verkürzten Stillzeiten, was aber von Nachhintenlegen der Stillmahlzeit um jeweils eine Std? (umso den Stoffwechsel langsam umzugewöhnen?
3. Sollte man im Fall von Infekten 'rückfällig' werden? Auch wenn das Abstillen nachts dchon erfolgreich war?
4. Morgens möchte ich weiter stillen, was spricht dagegen?
Danke
Sa
Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 08:17
Antwort auf:
Brustentwöhnung in der Nacht
Hallo, die 8 Stundengrenze für die erneute Nahrungsaufnahme nach dem Druchschlafen ist natürlich individuelle verschieblich. Da auch nach 10 oder 12 Stunden kein Kind verhungert ist, gibt es auch Säuglinge, die schon solange durchschlafen. Wahrscheinlich hängt die mögliche Zeit zur Nahrungskarenz von der Fähigkeit der Leber ab, Glucose nachzuliefern (und generell aus z.B. Lactat und best. Aminisäuren neuzubilden), wenn der Blutzuckerspiegel abfällt und Hungergefühl dadurch ausgelöst werden. Diese Reifungsschritte haben etwas mit speziellen Hormonen und Enzymen zu tun. So schafft es der eine Säugling schon im ersten Lebenhalbjahr, der andere erst weit im zweiten. Sie können natürlich versuchen, nicht gleich das volle Entwöhnungsprogramm durchzuführen (vielleicht auch noch etwas zu früh), sondern tatsächlich die Karenzzeiten nur etwas ausdehnen. Aber das macht man dann eigentlich besser am Tag und im ersten Lebenshalbjahr. Sinnvoller erscheint mir, die Abendmahlzeiten schrittweise später zu geben, damit die Nachtschlafzeit auch für einen selbst mehr Sinn macht. Bei Infekten müssen Sie Ausnahmen machen. Das sind dann keine Rückfälle. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.12.2008