Frage: Bester Zeitpunkt?

Hallo Dr. Porsth Unser Sohn ( 22. Mon.), hat laut KIA und Chirurgen der Kinderklinik eine starke Phimose (auch total verklebt), die man ggf. operieren sollte. In der Kinderklinik haben sie auch gemeint, so klein wäre es noch nicht so dramatisch für ihn. Sonst könnten wir noch etwas abwarten, ob es ich vielleicht noch verwächst. Die Chancen liegen bei 10%. Bei meinem Mann hatte man auch Jahre lang rumgedoktert, so toll fand er das nicht. Ich habe auch schon von anderen Müttern gehört, dass ihre Söhne unter 2.5J. keine Probleme mit der Beschneidung hatten. Nach dem 3.LJ. und erst später, leiden die Jungs da wohl viel mehr darunter. Jetzt weiß ich nicht, wie lange wir noch warten sollen? Ich möchte nicht, dass es für meinen Sohn ein Trauma wird, noch will ich ihn evtl. unnötig Beschneiden lassen. Was raten sie uns denn? Vielen Dank für Ihren Antwort. Liebe Grüße Diana

Mitglied inaktiv - 13.02.2006, 20:08



Antwort auf: Bester Zeitpunkt?

Liebe Diana, eigentlich kein Thema für dieses Forum. Trotzdem eine Antwort. Ausgehend von der Tatsache, daß es sich bei Ihrem Sohn tatsächlich um eine Phimose handelt und nicht nur um eine physiologische Verklebung, die tatsächlich noch von alleine (oder mit Hormonsalbe) verschwinden könnte, ist im Moment keine Eile geboten. Einzige Ausnahme ist die ständig entzündete Vorhaut. Ist also eine Beschneidung nötig, dann sollte man das auch im Kleinkindalter vornehmen lassen (immer ambulant). Aus psychologischen Gründen ist aber das Alter unter 4 jahre eher problematisch. Zu viele Ängste des Kindes, noch zuviel Trotz gegen alles, was gemacht wird. Das bessert sich in der Regel ab 4 jahre deutlich, und das Kind wird auch verständiger. Dazu kommt eine gewisse Neugier. Ein Sexualbewußtsein für den eigenen Penis existiert noch nicht wirklich, das kommt erst im Grundschulalter. Dann wird es wieder schwierig. Noch zwei Dinge: Viele Urologen bieten inzwischen Teilbeschneidungen an, wobei dann zu beachten ist, daß die übrig bleibende Vorhaut 2-3 Wochen lang vom Kind mobilisert werden muß und mit einer cortisonhaltigen Salbe behandelt (gegen Wiedervernarben). Keine wie auch immer gestalteten Lösungsversuche der Vorhaut von fremder Hand!! Gefahr von Einrissen des inneren Vorhautblattes mit sek. Narbenbildung und Verschlimmerung der Phimose, sowie sexuelle Traumatisierung! Leider gibt es immer noch Ärzte und KiÄ, die das empfehlen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.02.2006