Frage: Babyentwicklung

Sehr geehrter Hr. Dr. Posth, Ich fange in 2 Monaten einen neuen Job an, der mit einer einmaligen langen (20 Tage) Dienstreise verbunden ist. Zu dem Zeitpunkt wird meine Tochter gerade 9 Monate alt sein. Ich bin hin und hergerissen und sehr verunsichert ob mit meiner langen Abweisenheit unser Verhaeltnis gestoert wird. Ich habe nach der Mutterschutz angefangen vollzeit zu arbeiten und mein Mann machte die Elternzeit. Bis jetzt war ich aber nur tagsueber auf Dienstreisen (was die beiden gut gemeinstert haben). Meine Kleine hat die Flasche vom Papa akzeptiert und wurde mit Muttermilch gefuettert. Bis auf das naechtliche Stillen teilen wir uns von Geburt an alle Aufgaben. Nun muss ich aber nach Amerika fliegen und kann mein Mann und Baby nicht mitnehmen. Kann solche lange Abwesenheit dem Baby schaden wenn es durch den Vatter alleine betreut wird? Kann es sein, dass nach der Rueckkehr meine Tochter mir gegenueber fremdelt? Ueber eine Antwort wuerde ich mich freuen!

Mitglied inaktiv - 09.01.2012, 07:03



Antwort auf: Babyentwicklung

Hallo, 20 Tage sind schon eine lange Abwesenheitszeit. Zwar kann ein Säugling die zeitliche Dauer nicht ermessen, aber es kann sich über längere Zeiträume von etwas Vertrautem entwöhnen. Und das betrifft auch Personen. Wenn nun Ihr Mann im Prinzip Ihre Tochter genauso gut versorgen kann wie Sie selber, dann wird Ihre Tochter in der Zeit keinen Mangel an irgendetwas haben. Das Füttern mit der Muttermilch muss bis dahin wohl beendet sein. Und das Nachtprogramm sollte rechtzeitig von Ihrem Mann eingeübt werden, vielleicht mit einem Teefläschchen als Ersatz für das Stillen. Ansonsten gelten alle Empfehlungen für die "Brustentwöhnung in der Nacht" (s. gezielter Suchlauf). Es kann durchaus sein, dass Ihre Tochter bei Ihrer Rückkehr dann erst einmal am Vater klebt und einige Zeit braucht, bis sie wieder ganz an Sie gewöhnt ist. Sie können ja versuchen zu skypen, dann sieht Ihre Tochter Sie wenigstens in der Zeit. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.01.2012