Frage: Baby für einige Stunden aus der Hand geben?

Guten Tag, sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine kleine ist nun 6 Monate und eine Woche alt. Meine Schwie-eltern wollen sie gern ab und an mitnehmen, um zu spazieren oder zur Verwandtschaft zu fahren. Maxi wird noch voll gestillt. Die Schwie-eltern sind eher von der Sorte: "die muss auch mal schreien...". Maxi lässt sich fast nur von mir beruhigen, wenn sie mal weinen sollte. Genauso darf auch nur ich sie zu Bett bringen. Der Papa darf dann nicht einmal im Schlafzimmer anwesend sein. Was halten Sie davon, Maxi den Großeltern für 2 - 5 Stunden zu überlassen? Ich persönlich kann das einfach nicht. Denn sie muss noch alle 3 Stunden schlafen. Nur lässt sie sich ja von keinem schlafen legen. Sie würde nach mir brüllen und mir würde das Herz brechen. Gibt es ein Argument dagegen, welches auch meine Schwie-eltern verstehen würden? Sie wollen von all dem neuen Erziehungskram nix wissen."Haben ja schließlich 3 Kinder groß gezogen..." Ihr tolles Buch wollen sie auch net lesen.Danke Jule

Mitglied inaktiv - 08.10.2007, 07:52



Antwort auf: Baby für einige Stunden aus der Hand geben?

Liebe Jule, das sind natürlich schlechte Voraussetzungen, wenn die Großeltern gar nichts von den neuen Erkenntnissen zur Kinderpsychologie wissen wollen. Sagen Sie Ihnen, sie würden ja auch kein neues Auto kaufen, um dann vorne die Kurbel zu suchen, mit der man den Motor anschmeißt. Aber im Ernst, Ihre Tochter ist Ihr Kind und das heißt, Sie bestimmen, wie man mit ihm umgeht. Der selben Auffassung sollte natürlich auch Ihr Mann sein. Großeltern bekommen ihre Enkel erst dann nach hause, wenn sie klar zu erkennen geben, daß sie sich an diese Richtlinien auch halten. Ein fremdelndes Kind kann sowieso nicht abgegeben werden. Schlagen Sie ihnen doch vor, schrittweise vorzugehen. Erst einmal vorsichtige Kontaktaufnahme und Gewöhnung unter Ihrer "Aufsicht". Dann Spaziergehen in der Nähe, dann ein kürzerer Ausflug usw. Sie selbst sind mit Handy immer zu erreichen. Erst wenn sich Ihre Tochter dann auch von den Großeltern trösten läßt, können sie sie auch einmal mit zu sich nach Hause nehmen (möglichst ohne daß dort gleich wieder Fremde sind). Manchmal sind solche Gewöhnungsphasen ja auch sehr kurz. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.10.2007