Frage: Ausgesperrt

Hallo Dr. Posth, vor ein paar Tagen ist mir die Wohnungstür zugefallen während mein einjähriger Sohn in seinem Kinderbett schlief. Ich war ausgesperrt, hatte keinen Schlüssel, der panisch alarmierte Schlüsseldienst wollte sich eine halbe Stunde Zeit lassen und ich wusste, in spätestens 15 Minuten wacht mein Kind auf und ist allein. Gott sei Dank fand ich doch noch ein offenes Fenster durch das ich einsteigen konnte, so dass ich rechtzeitig wieder in der Wohnung war ohne dass mein Sohn etwas mitbekommen hatte. Ganz sicher passiert mir das so nicht ein zweites Mal, dafür habe ich vorgesorgt. Nun meine Frage: Hätte es meinem eingesperrten Sohn geholfen, wenn er mich durch das Fenster gesehen hätte, oder wäre alles nur noch schlimmer für ihn geworden wenn er die Mama gesehen hätte, sie aber nicht kommt, um ihn zu trösten? Er wäre ca 15 Minuten allein gewesen, wenn ich nicht durch das Fenster reingekommen wäre. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort, viele Grüße Sigrid

Mitglied inaktiv - 11.03.2003, 10:27



Antwort auf: Ausgesperrt

Liebe Sigrid, wenn Sie Ihrem Sohn ganz gemütlich gewunken hätten und ihn mit Grimassen o.ä. abgelenkt, bis der Schlüsseldienst gekommen ist, wäre sicher nicht besonderes passiert. Er hätte Sie allerdings finden und sehen müssen, sonst hätte er über kurz oder lang geschrien. Das wäre nicht so gut abgegangen. Viele Grüße (2.Schlüssel zur Sicherheit bei der netten Nachbarin deponieren!)

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.03.2003



Antwort auf: Ausgesperrt

Nachdem Du selbst sagst, daß es Dir nie wieder passieren wird, wirst Du es wohl nie erfahren...Und das ist doch gut so, oder? "Was wäre wenn" ist ja bei jedem Kind ganz individuell und Du kennst ja die Reaktionen Deines Kindes am allerbesten. Eine "Pauschaldiagnose" wirds da wohl nicht geben.

Mitglied inaktiv - 11.03.2003, 11:00



Antwort auf: Ausgesperrt

Da musst du wohl was missverstanden haben, ich will keine "Pauschaldiagnose", ich finde die Frage auch theoretisch sehr interessant, wie ein Kind auf solch eine Situation reagiert. Natürlich kenne ich mein Kind sehr gut und weiss, was passiert wäre: er hätte sich die Augen aus dem Kopf geweint. Aber meine Frage war: wie wäre mein Sohn oder ein anderes Kind seelisch besser mit der Situation fertiggeworden, mit hilfloser Mutter oder ganz alleingelassen. Unabhängig von der konkreten Situation. Sigrid

Mitglied inaktiv - 11.03.2003, 11:56



Antwort auf: Ausgesperrt

Hallo, also ich kann zwar nur von meinem Spatz sprechen (jetzt 2 1/4) aber er hat es Heiligabend ganz gut verkraftet, als er sich im Badezimmer eingeschlossen hatte. Er hat auch erst dann angefangen zu weinen, als er merkte wie ich panisch wurde (Fenster war zu und Ersatzschlüssel gab es nicht). Er war ca. 15-20min (die mir wie eine Ewigkeit vorkamen) eingesperrt, bis mein Bruder mit einem Kumpel die Türzage ausgebaut hatte und sie die Tr so aufdrücken konnten. Also wie gesagt mein Kleiner hat nichts davongetragen geht auch heute noch alleine ins badezimmer (und sucht den Schlüssel, der aber nun weg ist). LG Natascha

Mitglied inaktiv - 11.03.2003, 15:30