Hallo Hr. Dr. Posth, wie kann man der Anhänglichkeit, die ja mit ca. 16 Mon. und später nochmals extrem auftritt, entgegentreten? Unser Sohn (14,5 Mon.) geht in die Kita und weint nie beim Abschied (Posting von letzter Woche). Aber er jammert etwas und drückt mich nochmal fest, geht dann auf den Arm der Erzieherin, guckt und winkt mir nach. Fremdelt sehr wenig, auch sonst sehr offen, aber trotzdem immer sehr Mama-anhänglich. An manchen Tagen jammert er schon, wenn ich nur aus dem Zimmer gehe. Was sollte ich bei großer Anhänglichkeit beachten, damit beim "Abgeben" morgens in der Kita alles glatt läuft? Möchte ihn nicht weinend zurücklassen, sollte es dazu kommen.
Danke und viele Grüße, Nachtengel
Mitglied inaktiv - 29.09.2008, 11:11
Antwort auf:
Anhänglichkeit
Hallo, die Kleinkinder mit 1 1/2 befinden sich, was die Bindung anghet, noch einmal in einer etwas kritischen Phase, da sie jetzt begreifen, vollständig von der Mutter getrennt zu sein. Das macht sich wie am Anfang der Loslösung noch einmal stärker anhänglich. Das ist aber kein Rückschritt in der Entwicklung, sondern ein reines Entwicklungsphänomen. Wie damit bei beginnender Fremdbetreuung umzugehen, ist völlig ungeklärt. Sie können es einstweilen nur so handhaben, wie Sie es schon tun, und wenn Ihr Sohn dann plötzlich vermehrt weint und zu ihnen zurück auf den Arm möchte, dann müssten Sie ihm das erst einmal gewähren. Nach einer gewissen Zeit und mit guten Angeboten der Erzieherin geht´s dann sicher auch zur Erzieherin zurück. Weinend in der Ki-ta zurücklassen dürfen Sie ihn auf jeden Fall nicht, sonst entwickelt sich Trennungsangst. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.10.2008