Frage: allmorgentliches Theater

S.g. Dr. Posth, unser 3-jähriger, nicht Schreien gelassen, schläft heute noch oft im Elternbett, sanfte KITA Eingewöhnung (3 T.p.W. 3 Std.) mit 2 seit August an 5 Vormittagen, macht momentan allmorgentlich ein riesen Theater. Er will nicht aufstehen,nicht anziehen, Zähne putzen schon gar nicht, kein Frühstück usw. Jeder Schritt dauert ewig und fertig werden wir jeden morgen nur mit gemotze und schlechter Stimmung. Die eigentliche Trotzphase mit auf den Bodenwerfen usw. haben wir durch Umgehen der Situationen ganz gut gemeistert. Ablenken läßt er sich kaum. Seit einigen Wochen hat bei Ihm (hat vorher kaum gesprochen) eine wahre Sprachexplosion eingesetzt. Plötzlich sehr großer Wortschatz.Daher versuchen wir es mit verhandeln. Funktioniert, dauert aber endlos!!!!D.h. 2 Stunden reichen morgens nicht, um so fertig zu werden.Er schläft nachts zwischen 11 und 12 Stunden und abends bekommen wir ihn nicht eher ins Bett, weil der Vater erst so spät nach Hause kommt. Haben Sie einen Tip?

von Ricardo1 am 17.09.2012, 10:58



Antwort auf: allmorgentliches Theater

Hallo, ist denn das widerständige Verhalten ganz auf den Morgen beschränkt oder gibt es nicht ähnliche Reaktionen auch über Tag? Dass die Kinder hartnäckig diskutieren, wenn sie einmal der Sprache mächtig sind, ist nichts Ungewöhnliches. Aber die Macht und Kraft der Sprache zu erfahren ist ein wichtiger Erkenntnisprozess, denn im späteren Leben soll die Durchsetzung des eigenen Willens auch hauptsächlich mittels der Sprache gelingen und nicht mittels "Faustrecht". Wenn es tatsächlich nur morgens so ist, dann dürfte es etwas mit Kindergartenunlust zu tun haben. Das kann Ihr Sohn vielleicht noch nicht so ausdrücken, aber er fühlt, dass ihm morgens irgendetwas missbehagt und das versucht er zu verzögern. Daher wäre auch hier wieder die Sprache gefragt, nämlich das Missbehagen muss kommuniziert werden und nach Möglichkeit abgestellt. Viele Grüße.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.09.2012