Frage: Alles anders!

Lieber Dr.Posth, seit nunmehr 13 Wochen liegt mein behinderter Sohn wg. einer akuten Hirnerkrankung unbek. Urs. i K`haus.Seitdem ist für m 31/2-jähr. Tochter nichts mehr wie es war. Fast jeden Tag bleibt sie i Kiga bis zum Spätdienst, geht oft mit zu verschiedenen Freunden u wird von verschied. Personen ihres Vertrauens(!) abgeholt, u.a. auch von ihrem Papa. Ich bin nahezu von morgens bis abends im Krankenhaus, sehe sie nur morgens bis zum Kiga und abends zum ins Bett bringen. Natürlich will sie nur noch von mir ins Bett gebracht werden, mit der üblichen Gute Nacht Geschichte und einem Lied. Seit ca. 3 Wochen jedoch will sie nur noch ein und dasselbe Buch angucken (Wimmelbilderb.) u lässt sich nicht davon überzeugen, auch mal wieder ein anderes Buch zu lesen. Ausserdem ist sie sehr weinerlich und weint neuerdings auch abends u nachts mehrmals. Wie kann ich ihr in dieser schweren Zeit d nötige Sicherheit vermitteln, die sie doch so sehr braucht u bleibende? Schäden verhindern? Gruß UB

Mitglied inaktiv - 17.10.2005, 22:29



Antwort auf: Alles anders!

Hallo, das ist in der Tat auch für Ihre Tochter eine schwierige Situation, da sie sich die Gründe für ihre ständige Abwesenheit nicht richtig erklären kann und sie auch ihre Sorgen und Ängste spürt. Es ist wichtig und richtig, wenn Sie dann wenigstens noch das Morgen- und Abendprogramm übernehmen können, denn die Übergangszeiten von Wachsein zum Schlaf und umgekehrt sind die schwierigsten Tagesmomente. Ansonsten wäre es wichtig, wenn Ihr Mann sich verstärkt einetzen könnte, denn er ist wahrscheinlich immer noch derjenige, der Sie am besten vertreten kann. Im Kindergarten sollte eine Erzieherin sich für Ihre Tochter zur Verfügung halten, damit diese dort einen festen Ansprechpartner hat. Für Hol- und Bringedienste kämen noch die Großeltern in Betracht, wenn diese in der Nähe wohnen. Zeichen einer starken Anhänglichgkeit und Festhalten an bestimmten Gewohnheiten dienen Ihrer Tochter jetzt dazu, die inneren Gefühle der Verunsicherung einigermaßen auszugleichen. Dem sollte man also nachgeben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.10.2005