Frage: alleine sein

Guten Tag, mein Sohn is 18 M.Er schläft noch immer bei uns im Zimmer,haben ihn nie schreien lassen. Trotzdem hat er scheinbar immer Angst, dass wir ihn alleine lassen. Wenn er grad friedlich spielt und ich Wäsche in den Keller bringe, läuft er sofort hinterher, wenn wir aus dem Auto aussteigen fängt er sofort zu weinen an bis wir ihn rausnehmen.Schläft erst gut, wenn wir auch im Zimmer sind. Bisher dachte ich, dieses Verhalten wäre normal - aber jetzt hab ich festgestellt, dass andere gleichaltrige Kinder kein Problem damit haben wenn die Mama kurz weg ist, und sie z.B. ein paar Minuten allein im Auto sind. Begründung ist, sie wären das schon gewohnt. Scheinbar haben diese Kinder ein größeres Vertrauen darin, dass die Mama (oder Papa) wieder zurückkommt. Was kann ich denn tun, damit mein Sohn dieses Vertrauen auch hat?Sollen wir das einüben (kurz weg bleiben und wieder kommen und diese Zeit steigern) oder macht das keinen Sinn? Vielen Dank für ihre tolle Arbeit! Natascha

Mitglied inaktiv - 03.03.2008, 10:48



Antwort auf: alleine sein

Liebe Natascha, es gibt auch Kinder, die von Natur aus sehr ängstlich sind, eben ängstlicher als andere Kinder. Daher sind die Anderen nicht immer ein guter Maßstab. Hat Ihr Sohn vielleicht auch stark gefremdelt? Das spräche dafür. Die Phase der Anhänglichkeit fällt mit der beginnenden Loslösung zusammen. Das hat aufgrund der ängstlichen Veranlagung bei Ihrem Sohn noch nicht richtig abgenommen. Je geduldiger Sie aber damit umgehen und je sicherer Ihr Sohn Sie auch wieder auffinden kann, desto schneller geht diese Phase vorüber. Üben lassen sich Trennungen nicht, denn jede Trennung löst neuen Stress aus und bei Stress lernt niemand außer der Verdrängung oder Vermeidung, was beides ungesund für die Seele ist. Mit etwa 18 Monaten finden die Kleinkinder endgültig ihr Selbst. Dann wird es automatisch besser. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.03.2008



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