Frage: aergerliches Baby

Hallo, Mein Baby ist jetzt 7 Monate alt. Soe war schon immer recht willensstark, wenn ihr was nicht gepasst hat gab es lautes Geschrei.Jetzt hat sie angefangen fuer eine Sekunde die Fauste zu ballen und den Koerper wie einen kleinen Stock zu versteifen. Meinem Mann kommt das komisch vor, ich dagegen erkleare das mit Unwillen, Langeweile der Frustriertheit, Muedigkeit. Ich bilde mir ein das sie lieber auf meinen Arm will, dass sie Aufmerksamkeit moechte, oder ihr einfach alles zu viel ist und sie ihre Gefuehle durch diese Benehmen ausdrueckt. Habe ich damit recht? Sollte ich mich ihr mehr widmen?(Ich bin zu Hause und mache viel mit ihr) Ich will aber auch nicht immer um sie herumtanzen, nur damit sie sich niemals aergert. Muss ich mir Sorgen machen?Vielen Dank fuer einen Rat.

Mitglied inaktiv - 27.11.2006, 12:03



Antwort auf: aergerliches Baby

Hallo, von willenstärke bei einem Säugling zu sprechen, ist nicht richtig. Denn ein Säugling besitzt in dem Sinne noch gar keinen Willen, sondern nur einen Drang nach Bedrüfnisbefriedigung. Je nach Charakteranlage und Temperament regen sie die einen Säuglinge schnell auf und schreien sofort, wenn ihnen diese Bedürfnisbefriedigung nicht gewährt wird, oder sie meckern nur ein bißchen oder warten erst einmal ab (eher selten!). Das Sichversteifen und die Fäuste ballen ist eine typischen Zeichen für Ärger oder Wut. Sicher wird man auch einmal das meckern und die Wut eine kurze Zeit zulassen können oder sogar müssen, aber ein Erziehungsprinzip darf man nicht daraus machen. Erstens ist ein Säugling auf die übliche Weise noch gar nicht erziehbar und zweitens wird das Verhalten nur noch schlimmer, weil die primäre Bindung Schaden nimmt. Sie können immer nur von Fall zu Fall entscheiden, ob Sie sich Ihrer Tochter tatsächlich mehr widmen müssen, oder ob der Ärger noch tolerabel ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.11.2006