Frage: Abstillen

Hallo! Ich habe drei spezielle Fragen bezüglich des Abstillens (es geht nur noch um die Stillmahlzeiten Früh & Nachts) 1. Wie alt sollte das Baby sein? Ist es mit 33Wochen zu jung? 2. Kann das Vertrauen und die Beziehung zur Mutter gestört werden, wenn das Baby evtl. noch gar nicht abgestillt werden will? Bzw. wie lange kann es dauern bis ein Baby von sich aus nicht mehr gestillt werden will? Ich muß dazu allerdings sagen daß ich nicht ewig stillen will. 3. Der Rat einer Freundin war, ich solle in der Zeit einfach mal 3-4Tage & Nächte weg sein und das Baby mit dem Papa alleine lassen. Bei ihr hätte das super geklappt. Was halten Sie davon? Fällt es dem Baby leichter keine Brust mehr zu bekommen wenn die Mama erst gar nicht da ist? Vielen Dank schon einmal für die Antworten. P.S. Ich finde Ihr Forum übrigens sehr gut und informativ. Ich konnte hier schon viel Hilfe finden :-)

Mitglied inaktiv - 20.11.2006, 11:32



Antwort auf: Abstillen

Hallo, wenn ein Säugling von sich aus eines Tages nicht mehr so gerne an die Brust möchte, weil er andere Nahrungsangbote vorzieht, ist das Abstillen natürlich kein Problem. Das passiert, ist aber eher selten. In allen anderen Faällen entscheidet die Mutter, wann sie mit dem Stillen aufhören möchte. Es ist ernährungsphysiologische unstrittit, ein jahr lang ausschließlich Stillen zu können. Die Säuglinge sind dann aber meistens im unteren Bereich mit ihren körperlichen Maßen. Aus ernährungsphysiologischen und entwicklungspsychologischen Gründen macht es Sinn, im zweiten Lebenshalbjahr mit dem Stillen aufzuhören. Ein alternatives Nahrungsangebot sollte inzwischen funktionieren. Abstillen zerstört nicht die Mutter-Kind-Bindung. Der Säugling muß ja nicht hungern, wird getröstet und bekommt weiterhin alle erdenkliche Zuwendung und Liebe. Der Trick mit dem Vater gelingt nur, wenn der Vater als Ersatzbezugsperson wirklich angenommen wird. Es wird aber auch dem Vater u.U. schwer fallen, das ausfallende Stillangbot mit Alternativen zu kompensieren. Aus vielen Beobachtungen abgeleitet, meine ich, daß das hier propagierte Konzept das am wenigsten belastende für beide, also Kind und Mutter, ist. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.11.2006