Frage: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo, ab wann ist ein Kind körperlich in der Lage (bzw. ist in der Lage seinen Schließmuskel zu kontrollieren) aufs Töpfchen zu gehen? Laut unserer Eltern und Großeltern waren wir ja "früher" alle so mit einem Jahr sauber. Das ein normal entwickeltes Kind mit 3 Jahren noch in die Windeln macht, halte ich auch nicht für normal. Mancheiner behauptet ja das ein zu frühes Sauberwerden (unter 2 Jahren?) zu Lasten der Psyche geht, aber wer weis welche Interessen da mitgemischt haben (P......)? Ich kann nicht unbedingt behaupten, daß Kinder die lange in die Windel durften, darum bessere Menschen geworden wären. Außerdem wären dann wohl alle ehemaligen Ossis mit einer behandlungsbedürftigen Psyche belastet? mfg Nadine

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 10:18



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Liebe Nadine, die lange Liste der Diskussionsbeiträge zeigt Ihnen, daß es neben Schreien, Stillen, Schlafen, Essen und Trotz noch ein weiteres Endlosthema in der frühkindlichen Entwicklung gibt: das Sauberwerden. Immer wieder verwechseln die Menschen Ihre weltanschauliche Sicht mit der angeblichen Bedürfnislage des Kindes. Diese Verwechslung nennen manche dann Erziehung. Daß Erziehung irgendwie und irgendwann nötig ist, wissen wir spätestens seit Summerhill. Aber das frühe Topftraining ist ja gar keine Erziehung, sondern nur ein Abrichten. Oder Abfangen von Urin und Stuhl, wie eine Mutter schrieb. Ein Kleinkind kann seine Ausscheidungen etwa mit 2 bis 3 Jahren einigermaßen bewußt kontrollieren. Wie kompliziert das im Körper vor sich geht und im Gehirn verschaltet wird, erspare ich Ihnen zu lesen. Fragen Sie Ihren Arzt oder ..., und Sie stellen fest, er kann es gar nicht auf Anhieb (außer er ist Urologe oder (Kinder)-nephrologe). Das Problem dieses "Abrichtens" ist, daß je traumatischer es vollzogen wird, desto eher kommt es später in Konfliktsituationen zu einem Wiedereinnässen oder Wiedereinkoten (das ist statistisch erwiesen und reproduzierbar). V.a. das Wiedereinkoten oder die Enkopresis ist ein riesieges Problem in der Kinderpsychiatrie. Aber allein schon die vielen Probleme in der normalen Kinderheilkunde mit Verstopfung aus Trotz (habituelle Obstipation und Kotschmieren) oder Druckinkontinenz (plötzliches vollständiges Einnässen nach überlangem Einhalten) genügen darauf hinzuweisen, daß man der natürlichen Entwicklung des Sauber- und Trockenwerdens unbedingt seinen Lauf lassen sollte. Wenn all die vielen ehrgeizigen Mütter doch ein wenig in die Kinderheilkundepraxen hospitieren kämen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.02.2003



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo Nadine! Also eigentlich sind Kinder etwa ab 1 Jahr in der Lage, ihren Schließmuskel zu beherrschen. Aber hier gibt es auch Unterschiede, genau wie mit der Entwicklung. Meine beiden Mädels waren z. B. mit 10 Monaten am Tage sauber und mit 1 Jahr auch nachts. Habe immer mit einem Alter von ca. 6 Monaten angefangen (anfangs nur mittags) sie aufs Töpfchen zu setzen (zwischen meinem Schoß und natürlich gestützt). Mein Sohn ist jetzt 9 Monate. Auch bei ihm habe ich mit 6 Monaten (allerdings nur morgens, es war halt seine Zeit, um sein Geschäft zu machen) begonnen mit dem Töpfchen. Hat gleich beim 1. Mal prima geklappt, eine ganze Weile. Aber jetzt ist es reine Glückssache, mal macht er was und mal halt nicht. Aber ich lasse ihn nie länger als 5 Minuten drauf. Wenn er nichts gemacht hat, na dann ist es auch egal. Irgendwann kommt das dann schon. Aber da ich nun mal angefangen habe, möchte ich jetzt auch nicht abbrechen. Es gehört einfach schon zum Tagesablauf. Aber mit 3 Jahren finde ich es einfach zu spät. Vielleicht sollte man dann so mit 1 Jahr anfangen. Das muss jeder glaube ich für sich entscheiden. Früher war das glaube ich auch wegen der Windelwascherei und heute kosten die Windeln auch nicht gerade wenig, aber es ist einfach bequemer als ans Töpfchen zu gewöhnen, weil man auch irgendwie gebundener an Zeiten ist. Viele Grüße Jade

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 13:54



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

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Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 14:56



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Ich habe bei meinen Kindern im Sommer nach dem zweiten Geburtstag angefangen und es hat immer sehr schnell und ohne Probleme geklappt! Im Sommer ist es einfacher, weil man sie da (wenn das Wetter passt) einfach nur mit kurzer Hose rumlaufen lassen kann. Mit einem Jahr finde ich es viel zu früh, ich habe diesen Drill bei einer Freundin erlebt und es war für mich eher eine Dressur. Alles Gute Andrea

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 15:48



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 16:43



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 16:43



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

...höchstens vielleicht mit "Töpfchentraining"(was ein grausames Wort). Die allermeisten Kinder werden zwischen 2,5 und 3 Jahren sauber,zumindest tagsüber. Einige sind früher dran,andere eben später! Ich habe so mit 2 Jahren das erste mal daran gedacht,meine Kinder ohne Windel zu lassen. Meine Tochter wurde OHNE Druck an ihrem 3.Geburtstag schlagartig trocken und sauber...Mein Sohn ist seit ca einer woche "windellos"-mit Pannen,aber es wird...:0) Ach so,er ist im Oktober 3 geworden Und glaub mir,das ist nicht ungewöhnlich,wenn ein Kind mit 3 noch nicht sauber ist! LG Tanja

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 17:14



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

das ein Kind frühestens mit 1 1/2 Jahre seine Schließmuskeltätigkeit willkürlich steuern kann! Alle andere ist zufall!!! Und wenn man ein Kind so früh zum sauber sein "trainieren" will, dann tut man dem absolut nix gutes! Das Kind wird nur im Kindsein eingeschränkt! Ich finde es furchtbar wenn Mamas damit prhlen wie früh ihr Kind schon aufs Töpfchen geht! Schrecklich!!! Überlegt mal was ihr da macht! So, ich hör jetzt besser auf, sonst krieg ich die Kriese! Ps.: Versucht doch eure Babys gleich nach der Geburt auf´s Klo zu setzten! Aber schön abstützen......

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 19:05



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Tschja, ob ihr es glaubt oder nicht, es ist so. Ich bin Ossi und meine Kinder sind mit 1 Jahr in die Krippe gekommen und da gab es auch schon richtige "Topfzeiten". Und sie hatten auch kein Stress beim "Sauberwerden". Haben sich gefreut, wenn sie "erfolgreich" auf dem Topf waren. Vielleicht sollten noch andere "ältere Ossis" berichten. Gruß Jade

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 19:26



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Tschja, ob ihr es glaubt oder nicht, es ist so. Ich bin Ossi und meine Kinder sind mit 1 Jahr in die Krippe gekommen und da gab es auch schon richtige "Topfzeiten". Und sie hatten auch kein Stress beim "Sauberwerden". Haben sich gefreut, wenn sie "erfolgreich" auf dem Topf waren. Vielleicht sollten noch andere "ältere Ossis" berichten. Gruß Jade

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 19:48



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Also ich ich glaube es gibt nicht das einzig richtige, sondern es ist sehr von den Kindern abhaengig. Meine "grosse" Tochter (2 1/2) zum Beispiel hatte schon ganz frueh grosse Schwierigkeiten ihr grosses Geschaeft in die Windel zu machen. Sie hat meistens angefangen zu druecken, wenn sie irgendwo saß und dass das nicht so toll funktioniert, kann sich glaube ich jeder vorstellen. Also habe ich sie seit sie ca. 1 Jahr war nach dem Essen aufs Töpfchen gesetzt und es hat von Anfang an geklappt. So dass wir ganz schnell kein grosses GEschaeft mehr in der Windel hatten. Die Kinder koennen vielleicht nicht bewusst anhalten, weil sie den Drang zu spaet bemerken, aber sie war eindeutig in der Lage bewusst "zu druecken". Also behaupte ich, dass doch eine gewisse Kontrolle vorhanden sein muss. Sie hat uebrigens nie geweint, sondern sichtlich Spass gehabt und war dann mit 2 tagsueber trocken. Ob ihr das jetzt Zwang nennen wollt... ?? Zur Zeit will sie auch immer Nachts ohne Windel, aber das klappt noch nicht, dass ist dann leider fuer mich anstrengender, aber wenn sie unbedingt will. Soviel von unserer Seite zu dem Thema, Carola

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 20:01



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Fragt doch einfach mal eure Eltern oder Großeltern! Gruß Jade

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 20:09



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

..."damals" war die Erziehung an sich eine ganz andere,und nicht gerade die beste wie man heute weiß!! Ein Kind mit einem Jahr auf den Topf zu setzen ist Blödsinn. Das ist Konditionieren und nicht"Sauberwerden". Klar geht das Geschäft ins Töpfchen(und ich sage ja nicht unbedingt,daß es schlecht ist,immerhin hat man ne Windel gespart...:o),finde es nur falsch wenn Mütter dann sagen:Mein Kind ist schon SAUBER...(das erhöt den Druck auf Mütter,die ihrem Kind DIE Zeit geben die es braucht nämlich ungemein-sieht man ja an Postings wie"Hilfe,mein Kind ist schon zwei und braucht noch ne Windel!") Der Grund warum zu Großmutters Zeiten die Kinder so früh"trocken"werden mußten könnte auch daran gelegen haben,daß es einfach keine Windeln gab(bzw nur Stoffwindeln) und das frühe Trockenwerden eher aus einer Not heraus sein mußte! Sagt MEINE Oma jedenfalls! :0) Schönen Gruß Tanja

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 20:20



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo Tanja! Wir im "Osten" hatten bestimmt keine Stoffwindelnot oder Ähnliches. Ich meine doch, es muss jeder für sich entscheiden und das hängt natürlich auch vom Kind ab (Entwicklung, Einstellung etc.). Es ist doch auch nicht böse gemeint. Andere diskutieren vielleicht, weil ihr Kind z. B. mit 15 Monaten noch nicht allein läuft oder so. Gruß Jade

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 20:43



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo, gerade das Laufenlernen ist doch ein sehr gutes Beispiel dafür, dass sich nichts "übers Knie brechen" lässt, wofür das Kind noch nicht bereit ist. Ist bei einem 15 Monate alten Kind eine körperliche Ursache ausgeschlossen, die Grund dafür sein könnte, dass es noch nicht läuft, muss man sich eben gedulden, bis es den ersten Schirtt macht. Warum ist das beim Trockenwerden so ein Problem? Kinder sollten die Zeit haben, die sie brauchen, mit Druck und Training macht man doch allen Beteiligten nur das Leben schwer und nimmt den Kindern mE im schimmsten Fall das Selbstwertgefühl. Henriette P.S. Dies soll kein Angriff an Einzelne sein.

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 20:56



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hi! Na ist schon klar,genau auf dem Standpunkt stehe ich im Prinzip auch:Jeder sollte es so machen,wie er es für richtig hält... Denke aber wie gesagt man muß bei dieser sauberwerd-Sache einfach unterscheiden zwischen "Sauber sein vom Kind ausgehend"" und"Sauber sein durch Töpfchentraining(grusel)". Den letzteres ist in meinen Augen eben nur das "abfangen"des Geschäftes,ohne daß das Kind überhaupt die Möglichkeit hat,von selbst ein Gefühl zu bekommen wann es mal"muß"... Und wie Henriette schon sagt:Im schlimmsten Fall nimmt man dem Kind das Selbstwertgefühl... Ich weiß nicht,WARUM man ein Kind mit 6 Monaten aufs Töpfchen setzten sollte...?!Und ich weiß auch nicht was genau für ein Ehrgeiz(von Seiten der Mutter?!) dahintersteht,das Kind mit einem Jahr trocken zu haben... Man kann endlos weiter diskutieren...:0) Und böse meints hier(hoffentlich) niemand,oder?? LG Tanja

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 21:53



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

"Was, dein Kind braucht noch eine Windel?!" Ein heikles, immer aktuelles Thema. Darüber scheiden sich die elterlichen Geister wie über kaum ein anderes Thema. Ich mag ja schon das Wort "Sauberkeitserziehung" nicht so besonders gern. Denn dahinter steht für mich "abrichten", "Zwang", "Drill". Und das soll es ja gerade nicht sein. Wir sprechen hier schließlich von einem wichtigen, großen Schritt in der kindlichen Entwicklung. Dazu sollte das Kind nicht gedrängt werden. Ich habe einmal einen Entwicklungspsychologen sagen hören "Ein Kind läßt sich nicht entwickeln, es entwickelt sich ganz von selbst." . Und wie sagte schon die große Maria Montessori, die wie kaum jemand anderer die Seele der Kinder verstand: "Hilf mir, es selbst zu tun!" Wir sollen also hilfreiche Begleiter der Kinder sein, nicht Lehrmeister. Wir sollen uns mit unseren Wünschen und Vorstellungen zurücknehmen, um der gesunden Entwicklung der Kinder nicht im Weg zu stehen. Ich weiß, das ist alles andere als leicht. Doch gerade beim Thema Sauberkeit kann es uns in der Zeit von Wegwerf-Höschenwindeln ja eigentlich so schwer nicht fallen. Früher wurden die Kinder auf den Topf gesetzt, sobald sie sitzen konnten. Drill, Quälerei? Ich weiß nicht. Ich maße mir nicht an, unseren Großmüttern, ja teilweise noch unseren Müttern dafür Vorwürfe zu machen. Schließlich war das so Tradition, sie wußten es nicht besser. Und sie hatten kaum eine andere Wahl. Damals hatten die meisten Frauen viele Kinder mit geringen Altersunterschieden. Und jedes Wickelkind bedeutete einen riesigen Zeit- und Arbeitsaufwand. Die schmutzigen Windeln mußten ausgekocht werden. Und natürlich mußten die Kinder viel öfter gewickelt werden als heute. Wir Glücklichen leben ja in Zeiten von Extra-Dry Saugkernen und Seitenauslaufschutz. Wir können uns also wirklich glücklich schätzen. Sicher, der stinkende Windeleimer im Bad ist lästig und die großen Windelpakete gehen ins Geld. Aber seien wir ehrlich, für wieviel unnötige Dinge geben wir (oft mehr) Geld aus? Ich glaube auch gar nicht, daß das der Hauptantrieb dafür ist, 8 Monate alte Babys aufs Töpfchen zu setzen. Das liegt, glaube ich, eher an der Erwartungshaltung der Gesellschaft. Omas, kinderlose Freundinnen und allzu ehrgeizige Mütter nerven junge Mütter schon vor dem 1. Geburtstag des Kindes mit der Frage "Und, geht er/sie schon aufs Töpfchen?" Beste Antwort: "Na klar, und nächstes Jahr fängt er/sie mit dem Studium an!" :o) Ist doch wahr! Müssen wir denn wirklich schon die Babys und Kleinkinder dem Leistungsdruck unserer Werbespotgesellschaft aussetzen? Ist ein Kind besser, weil es mit 12 Monaten "fast nur noch ins Töpfchen" macht, weil die Mutter seine Zeiten zumindest für den Stuhlgang kennt oder es alle halbe Stunde draufsetzt? Was bedeutet das für das Kind? Ist es dadurch "rein"? Es kann in dem Alter noch nicht einmal seinen Schließmuskel kontrollieren und was sonst noch dazugehört, willkürlich auf Töpfchen oder die Toilette zu machen! Ein zweijähriges, spätestens aber zweieinhalbjähriges Kind, kann innerhalb eines einzigen Tages "rein" werden! Ganz ohne Streß und Hektik. Wenn ein Kind von sich aus soweit ist, sendet es ziemlich klare Signale aus. Es empfindet die Windel als unangenehm, kündigt Stuhlgang an oder teilt das Ergebnis nach getaner "Arbeit" mit. Dann kann man ja einmal testen, wie das mit dem Töpfchen klappt. Am besten an einem nicht allzu kalten Tag (zuviel Kleidung ) die Windel weglassen und das Kind ab und zu daran erinnern, daß es keine Windel anhat. Und möglichst dem Kind die Entscheidung überlassen, ob es lieber die Toilette oder das Töpfchen aufsuchen möchte. Manche Kinder haben Angst, in die Toilette zu fallen. Andere wollen gern "die Großen" nachahmen. Und dann, darüber sind sich, soweit ich weiß, alle Experten einig, mit positiver Verstärkung arbeiten. Das Kind loben und sich mit ihm über seinen großen Fortschritt freuen, aber nicht mit Süßigkeiten oder ähnlichem belohnen. Das Kind soll merken, daß wir stolz auf seine Leistung sind, daß es sie aber vor allem für sich selbst bringt, und nicht, um uns einen Gefallen zu tun. Deshalb ist es auch wichtig, Pfützen auf dem Boden oder Stuhl in der Hose nicht zu dramatisieren. Die Kinder schämen sich meistens sowieso dafür. Sie brauchen eher Aufmunterung ("Das nächste Mal gibst du besser acht, dann bemerkst du es sicher rechtzeitig, um aufs Töpfchen/die Toilette zu gehen!") als Strafe oder Hohn. Wir Erwachsenen neigen leider dazu, alles sehr persönlich zu nehmen und Kindern unlautere Motive zu unterstellen. Normalerweise macht aber kein Kind auf den Boden oder in die Hose, nur um die Mutter/den Vater damit zu ärgern. Und falls es wirklich aus Trotz geschieht, sollten wir uns überlegen, was wir falsch gemacht haben. Das Kind muß dann das Gefühl haben, daß uns die Sache mit dem Töpfchen wichtiger ist als ihm selbst. In dem Fall ist es besser, uns nicht wirklich über Pfützen oder Häufchen aufzuregen. Das würde das unerwünschte Verhalten des Kindes nur verstärken. Geduld ist bei der ganzen Angelegenheit sehr wichtig. Denn irgendwann renkt sich die Sache von selbst ein und wird zur Selbstverständlichkeit. Meist nach wenigen Tagen, es können aber auch mehrere Wochen sein. Auch danach ist es sicher sinnvoll, immer und überallhin Reservekleidung mitzunehmen. Und, wie immer im Umgang mit Kindern, Geduld und Humor! :o) Angi

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 22:35



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo Tanja! Die Erklärung ist ganz einfach. Mein Sohn erledigt jeden Morgen sein Geschäft, so wie ich ihn nach dem Aufstehen die Windel abmache. Und warum sollte ich diese Gelegenheit nicht nutzen? Ob ich ihn nun jeden Morgen (nicht mal 5 Minuten) aufs Töpfchen setze oder andere setzen ihre Kinder in eine Lauflernhilfe, und das bestimmt nicht nur 5 Minuten, dann möchte ich doch mal wissen, was hier schädlicher ist. Und bis jetzt hat er auch noch nicht geweint oder gejammert, nur weil ich ihn aufs Töpfchen setze, sonst hätte ich es ganz bestimmt verschoben. Im Gegenteil er freut sich und klopft ans Töpfchen. Übrigens so war es bei meinen Mädels auch. Es sollte ja auch nur ein Meinungsaustausch sein und kein gegenseitiges Niedermachen. Ansichten können halt ganz verschieden sein und sollten auch akzeptiert werden. Das hat mit meinem Ehrgeiz nichts zu tun. Und wenn ich ihn noch eine Ewigkeit (wegen meiner auch bis zum 3. Lebensjahr) jeden Morgen 5 Minuten aufs Töpfchen setze. Gruß Jade

Mitglied inaktiv - 09.02.2003, 23:16



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

sofern das ganze mit Spass und Liebe gemacht wird. Was ich damit sagen will ist, dass es fuer ein Kind auch eine schoene Erfahrung sein kann, wenn man ihm mit dem Toepfchen einen anderen Weg zeigt sein Geschaeft zu erledigen. Damit gibt man dann ggfs. nur einen Anreiz eine Faehigkeit, die es mit Sicherheit auch von spaeter von alleine Lernen wuerde, naemlich dann wenn es alt genug ist das Gesehene bei seinen Eltern selber fuer sich umsetzen zu wollen, frueher zu erlernen. Das macht man doch auch bei vielen anderen Dingen so, dass man die Kinder spielerisch an etwas heranfuehrt und sie dieses dann fuer sich weiter ausprobieren, sofern es ihnen Spass macht. Ich verstehe die Muetter sehr gut, die in Ruhe abwarten bis die Kinder selber auf den Topf wollen und finde das auch i.O. Aber genauso akzeptiere ich es (o.k. ist natuerlich auch mein eigener Standpunkt), wenn man ein Kind mal auf den Topf setzt, um ihm schon frueher die Moeglichkeit zu geben. Ich persoehnlich bin sehr froh, dass meine Tochter damit nie das Problem bekam, Angst vor dem "loslassen" der eigenen Ausscheidungen zu haben. Sie war halt immer begeistert ueber ihre Ergebnisse. Diese waren uebrigens immer innerhalb kuerzester Zeit im Topf, weil ich sie nie lange dort drauf lies, wenn nichts kam. Damit ist es auch nie der "Bruelltopf" geworden, wie meine Schwiegereltern ihn frueher nannten. Das faende ich auch furchtbar. Also denke ich, man sollte nicht gleich allen Muettern ein schlechtes Gewissen einreden, nur weil sie ihre kinder schon frueher auf den Topf setzen wollen. Solange das mit ´Spass und Liebe geschieht und halt kein Zwang ist, ist das doch voellig in Ordnung. Es gibt halt viele Faehigkeiten, die Kinder frueher oder spaeter von alleine lernen wuerden, die sie aber durch unser bewusstes vormachen und helfen dann frueher lernen. Und wenn es nur so Kleinigkeiten wie das bauen eines Turmes oder das fuehren der Hand bei den ersten Zeichenversuchen ist. Also sollte jeder fuer sich seinen Weg ausprobieren duerfen ohne gleich als Rabenmutter abgestempelt zu werden. Wer weis was die Pädagogik in 10 Jahren sagt??? Liebe Gruesse, Carola P.S. ich habe uebrigens gestern meine Tochter auch auf den Topf gesetzt, weil sie sich im sitzen so quaelte mit dem in die Windel druecken. Ergebnis: Sie hat aufs Topfchen getrommelt, gelacht und schon nach nicht einmal 1 Minute angefangen ihr grosses Geschaeft zu machen. Und jetzt duerft ihr mich Lynchen, sie ist 7 Monate.

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 07:58



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo Jade(und alle ) Du sagst,das hier ist ein Diskussionsforum und jeder soll doch bitte seine Meinung vertreten dürfen:DAS tue ich,aber irgendwie fühlen sich dann doch einige(hatte bei Jade das Gefühl) gleich auf den Schlips getreten. Ich finde es NICHT dramatisch,wenn ein Kind sein Geschäft in jungen Jahren schon ins Töpfchen macht(zumal es jeden morgen pünktlich passiert-DAS ist schon wieder bei jedem Kind anders...)...es geht mir einfach um die Definition SAUBER werden! Wie gesagt:MEINER Ansicht nach ist das bestreben,sein Kind möglichst mit einem Jahr sauber zu haben lediglich ein Ehrgeiz der Mutter(und aller Leute"drumherum"-Oma,Opa,Verwandte...) Ich lasse meinen Kindern die Zeit die sie brauchen und wir sind alle zufrieden so,wie wahrscheinlich die Mütter und Kinder zufrieden sind,die mit 6 Monaten mit Töpfchensitzen anfangen!(Vorraussetzung:das Kind hat Spaß am Töpfchen...) LG Tanja ,die hier ganz bestimmt niemanden niedermachen will und nur eine Meinung zum(UNERSCHÖPFLICHEN) Thema hat! :0))

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 08:31



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Hallo Carola & Lisa! Siehst Du, ich denk genauso. Mein Sohn hat auch Spaß am Töpfchen und wenn er das nicht mögen würde, dann würde er es sicherlich zeigen und sich nicht freuen und lachen. Ich würde auch kein Kind dazu zwingen. Aber wenn ein Kind regelmäßig und ohne Zwang daran gewöhnt wird, dann kommt mit der Zeit auch nicht nur das "große Geschäft". Und woher soll das Kind denn z. B. wissen, dass es noch die Möglichkeit gibt aufs Töpfchen zu machen, wenn man ihm das nicht zeigt. Beim selbständigen Essen gibt man ihm doch auch ein Löffel in die Hand und zeigt ihm das. Na gut, ich habe genug von diesem Thema und werde das auch nicht ändern. Viele Grüße Jade

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 10:14



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

Wann sollte man mit dem Sauberwerden beginnen? Zwischen dem 20. und 30. Lebensmonat sind Kinder im allgemein soweit, um auf den Topf zu gehen. Kinder zeigen es den Eltern, wenn sie dazu bereit sind. Sie sollten Ihr Kind auf keinen Fall zwingen. Solche Anzeichen könnten zum Beispiel folgende sein: Ihr Kind mag keine nasse oder volle Windel anhaben. Es sagt bescheid, wenn die Windel voll ist. Die Neugier, wie Erwachsen die Toilette benutzen, wird geweckt. Die Windel bleibt, z. B. beim Mittagsschlaf, trocken Sie sollten Ihr Kind beobachten, Sie werden merken, wenn es soweit ist. Gruss Mandra

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 12:46



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

:-) ich bin auch so ein Wunderkind des Ostens. Meine Mami sagt, ich war schon mit 9 Monaten sauber. Erstaunlich, nicht? Mein Großer war es mit 2,5 Jahren. Unsere Kleine (16 Monate), gehört lt. meiner Mami schon längst auf den Topf. Ich lehn das ab. So weit ich weiß, sind die Kleinen erst mit ca. 18 Monaten in der Lage ihre Ausscheidungen zu kontrollieren. Selbst ein 3jähriger kann es mal "vergessen". Natürlich kann man ein 2jähriges auf den Topf setzen und selbstverständlich kann man es feiern, wenn es da wirklich was rein gemacht hat. Ich hab mal gelesen, daß Sauberwerden von alleine kommt (wie bei meinem Großen) und,das zu frühe Sauberkeitserziehung spätere "Rückfälle" zur Folge haben kann.

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 20:35



Antwort auf: Ab wann kann ein Kind sauber sein?

... und war sicher auch eher "trocken" als mein Junior (er ist mittlerweile 2 1/2). Aber mittlerweile macht mir sein Windel-tragen gar nichts mehr aus, sollen die doch alle quatschen. Er wird mir sagen ob und wann er soweit ist, es ist alles bereit, der Sitz fürs WC und auch der Topf und aus die Maus. Ein dümmerer oder schlechterer Mensch ist er deshalb nämlich nicht, obwohl er oftmals wegen des Nicht-trocken-seins als unterbemittelt dargestellt wird. Aber er hat z. B. Umgamgsformen, sagt Bitte und Danke nimmt die Hand beim husten, niesen etc. vor den Mund usw. das ist nämlich erlernbar aber "sauber werden" das überlasse ich ihm und der Natur, die werden das scon machen und wir werden helfen so gut es geht!

Mitglied inaktiv - 14.02.2003, 13:41



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