5jähriger in die Schule oder nicht? (Trennungsängste)

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: 5jähriger in die Schule oder nicht? (Trennungsängste)

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn wird i.Sept.6 u.soll nach den Sommerferien eingeschult werden. Die Erzieherinnen rieten uns dazu, weil mein Sohn schon vom Kopf her sehr weit ist und sich im Kindergarten oft langweilt. Das einzige Problem, was uns allen Sorgen macht ist, dass er neuerdings oft so Trennungsängste hat (keine Änderung im Leben).Wenn ich ihn z.B. zum Turnen bringe für 1Std., dann weint er, weil er meint, dass er mich doll vermissen wird. Wenn ich dann weg bin, dann ist alles okay und er hat großen Spaß. Genauso ist es, wenn ich ihn mal zu Freunden bringe. Woran kann das liegen?? Dazu muß ich sagen, dass mein Sohn ein ziemlicher Einzelgänger ist. Er wird kaum v.Freunden mal eingeladen und hat gar nicht so große ERfahrungen mit Weggehen ohne Mama. Besuch v.anderen Kindern hat er allerdings oft.Meinen Sie, dass wir es riskieren können, unseren Sohn einzuschulen trotz der Trennungsängste (selbstbewußt ist er aber schon und er freut sich riesig auf d.Schule) Danke Andrea

Mitglied inaktiv - 03.04.2006, 13:21

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Antwort auf: 5jähriger in die Schule oder nicht? (Trennungsängste)

Liebe Andrea, die Ursache der Trennungsängste wird wahrscheinlich viel weiter zurückliegen, als Sie im Augenblick vermuten. Das Problem daran ist, daß Sie allein relativ wenig dagegen machen können. Sie brauchen "Co-therapeuten". Was Sie auf keinen Fall machen sollten, ist Ihren Sohn jetzt ganz häufig und verstärkt Trennungssituationen aussetzen, damit er sich, laienhaft ausgedrückt, daran gewöhnt. Das wird seine Ängste nur noch weiter verschlimmern. Viel besser ist es, schrittweise in eine solche Richtung vorzugehen und vor allem das Grundprinzip jeder Trennungsbewältigung, nämlich das Vertrauen in die wichtigsten Bezugspersonen zu stärken. Da spielt auch wieder der Vater eine große Rolle, der für die Loslösung aus der primären Bindung zur Mutter zuständig ist. Also erst einmal viele Unternehmungen mit dem Vater alleine, die sich der Sohn aussuchen darf. Danach könnten Unternehmungen mit anderen Kindern stattfinden, erste Übernachtungen in der Gruppe (Kindergarten), oder bei netten Verwandten. Je sicherer Ihr Sohn sich seiner selbst ist, desto besser lernt er mit Trennung umzugehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.04.2006

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