Frage: 3 Fragen

Sehr geehrter Dr. Posth, ich habe 3 Fragen, die mich beschäftigen. 1. mein Sohn wird Ende August 4 Jahre alt...Pipi macht er schon lange auf Toilette, geht auch im KIGA selbständig. Großes Geschäft klappt garnicht. Für uns kein Problem, aber Druck vom KIGA, Schwiegereltern..ständig muss ich mich rechtfertigen. Wie weiter vorgehen? 2. der Schnuller. Er hat zum einschlafen und manchmal( traurig,müde) noch den Schnuller. Er braucht ihn noch sehr, auch zum regulieren. Ist das in dem Alter noch ok? Zähne sind laut ZA i.o. Wann sollte es auch ohne Schnulli gehen? Sind Schnullerkinder später Suchtgefährdeter? 3. Kind sehr sozial, spielen im KIGA, bei Anderen oder auf neutralem Boden ohne Probleme. Entwicklungsgespräche super. Bei uns zu Hause, mit seinen Spielsachen eine Katastrophe. Haut nicht, aber schreit, will seine Sachen nicht abgeben. Hab manchmal keine Lust Kinder einzuladen, da ich das Gefühl habe mich vor anderen Eltern rechtfertigen zu müssen bzw einzugreifen. Vielen Dank

von Likeaqueeen am 30.04.2012, 07:55



Antwort auf: 3 Fragen

Hallo, die erste Frage ist leicht zu beantworten. Das Kind hat bis zum Ende seines 4. Lebensjahres Zeit, am Tage trocken und sauber zu werden. Häufig ist es so, dass das Trockenwerden vor dem Sauberwerden einsetzt. Der Vorbehalt vieler Kinder ihrer Ausscheidung von Stuhl gegenüber ist groß und macht sie unsicher und ängstlich. Aber ohne Druck und bei natürlicher Einstellung in der Familie kommen sie schließlich alle zur nötigen Sauberkeit. Den Schnuller als Übergangsobjekt braucht ein Kind zur Selbstregulation seiner Gefühle ebenfalls bis zum 4. Geburtstag. Dann kommt die "Schnullerfee" und tauscht den Schnuller gegen ein schönes Geschenk, das irgendwie Sinn und das Herz des Kindes erfreut. Wahrscheinlich sind Kinder, die ihren Schnuller so lange gehalten dürfen, weniger suchtgefährdet als die, denen man den Schnuller frühzeitig fortgenommen hat. Suchtgefährdet sind nach heutigem Kenntnisstand vor allem Kinder mit schweren Bindungsstörungen. Das Verteidigungsbedürfnis der eigenen Spielsachen zu Hause ist etwas komplizierter zu erklären. Ist Ihr Sohn Einzelkind? Oder muss er sich gegen Geschwister durchsetzen? Ist er ausreichend selbstssicher oder dienen ihm seine Spielsachen stark zur Selbstaufwertung? Wie spielt er überhaupt? Spielt er beim Rollenspiel schon mit? Sie können mir ja gerne noch einmal schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.05.2012