Frage: 2 Fragen

Lieber Dr. Posth, heute habe ich zwei Fragen zum Verhalten unseres 2,5jährigen Sohnes: 1. Seit Babyzeiten braucht er zum Einschlafen den totalen Körperkontakt. Es genügt nicht, seine Hand zu halten oder ihn zu streicheln. Am liebsten legt er sich komplett auf einen drauf und/oder zieht und dreht an den Haaren, kneift die Nase, drückt mit den Füßen gegen meinen Körper etc. Alle Versuche, ihn auf irgendwelche Stofftiere, Decken, Tücher umzulenken waren bislang ohne Erfolg. Inzwischen mag ich einfach nicht mehr. Ich begleite ihn gern in den Schlaf, aber ohne mir Haare ausreißen und sonstwie weh tun zu lassen.... 2. Obwohl er ein fideles Kerlchen ist und den lieben langen Tag hüpft, turnt usw. geht er im Freien seit einiger Zeit keinen Schritt mehr.Nur noch Buggy oder Arm. Selbst wenige Schritte zwischen Garage und Haustür weigert er sich zu laufen. Ist das eine Phase, der ich nachgeben soll? Oder soll ich darauf bestehen, dass er läuft (so schnell ist er da nicht zu erweichen)? DANKE

Mitglied inaktiv - 19.11.2007, 17:49



Antwort auf: 2 Fragen

Hallo, mir fehlen bei Ihrer Schilderung die allgemeinen, familiären Hintergründe. Die von Ihnen in Frage 1 geschilderten Habituationen, wie Haare drehen oder in die Nase kneifen, um einschlafen zu können, sind noch der einfachere Teil. Den dagegen gibt es nur ein einziges Mittel, nämlich sich selbst zu verweigern. Niemand muss sich von seinem Kind derart bedrängen lassen, damit es selbst zur Ruhe. Man tut auch dem Kind keinen wirklichen Gefallen damit, denn solche Gewohnheiten oder Habituationen haben die Tendenz, sich bis in Zwanghaftigkeit zu steigern. Dagegen hilft also nur ein klares "das will ich nicht!", das man notfalls mit Tricks unterstreicht wie Haarnetz, damit keine Haare frei liegen, oder hoch geschlossener Kragen gegen Knibbelei am Hals. Bei Nase kneifen fällt mir im Moment allerdings nur sich wegdrehen ein. Zwar gibt es zuerst wütenden Protest, aber die Kinder finden sich sehr schnell damit ab und nehmen seelisch keinerlei Schaden dadurch. Was die Getragenwerden angeht und das Bedürfnis, im Buggy gefahren zu werden, da brauchte ich wie gesagt noch mehr Hintergrundinformation. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.11.2007