Sehr geehrte Frau Simon,
ich habe eine Frage bzgl. dem Verhältnis zwischen meiner kleinen Tochter und ihrer Oma, also meiner Mama.
Meine Tochter ist vor wenigen Tagen ein Jahr alt geworden und hat ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Oma. Wir wohnen direkt gegenüber von meinen Eltern, dementsprechend sehen die Beiden sich fast jeden Tag. Wenn Oma da ist, bin ich total abgeschrieben, sie will nur zu ihr. Sie ist auch viel kuscheliger mit ihrer Oma und gibt ihr viel mehr Küsschen als mir und ihrem Papi. Das geht nun schon so, seit die Maus ca. 8 Monate alt ist. Ich liebe mein Baby von ganzem Herzen, ich spiele mit ihr, kuschele mit ihr, wir lachen ganz viel, ich lasse sie NIE schreien, sie schläft bei uns im Bett, wenn sie das will, sie wird immer von mir hochgenommen, wenn sie will, und trotzdem bin ich nur ihre Nummer 2 hinter meiner Mama. Das tut so so so weh, mein Mamaherz blutet.
Jetzt ist es so, dass ich seit einer Woche wieder vormittags arbeiten muss und Emilia wird ca. 3 Vormittage pro Woche von meinen Eltern betreut. Aber selbst wenn ich von der Arbeit heimkomme und meine Kleine nehmen will, möchte sie nur bei der Oma bleiben. Ich hatte so gehofft, dass sie mir vielleicht zeigt, dass sie mich vermisst hat, aber nein.
Verstehen sie mich bitte nicht falsch, ich freue mich ja, dass die beiden so ein gutes Verhältnis haben, aber ich bin doch ohre Mama. Ich sollte doch die Nummer 1 sein, und nicht die Oma, oder? Ich weiß nicht, wie ich mich weiter verhalten soll und habe Angst, dass das alles noch intensiver wird, jetzt wo sie auch noch vormittags von Oma betreut wird! Hat sie denn keine gute Bindung zu mir? Ich mache mir solche Sorgen um unser Verhältnis!
Vielen Dank für ihre Hilfe, liebe Frau Simon!
von
Oktobermami2016
am 12.10.2017, 13:42
Antwort auf:
Verhältnis zur Oma
Liebe Oktobermami,
Ihre Tochter hat ein sehr gutes Verhältnis zu Ihnen- aber eben auch zu Ihrer Oma. Das ist grundsätzlich eine sehr gute Situation; keine Trennungsangst, Gewissheit einer liebevollen Betreunng für ein solch kleines Kind, flexible Betreuung auch im Notfall usw.
Ein Kind kann im ersten Lebensjahr etwa drei Bezugspersonen für sich annehmen. Ihre Mutter gehört derzeit dazu.
SIE als Mutter müssen sich keine Sorge um die Beziehung zu Ihrer Tochter machen. Dennoch kann ich Sie verstehen und weiß, dass es schwer ist mitanzusehen, dass das eigene Kind bei einem anderen Menschen so liebevoll ist, wie man es es für sich selbst erhofft.
Und hier bleibt zu schauen, warum dieses Gefühl auftritt...
Otmals kann es sein, dass gerade die eigenen Eltern bei ihren Enkelkindern etwas tun, was sie gerne bei/mit Ihren Kindern getan hätten. Manchmal aus einem schlechten Gewissen heraus. Manchmal weil es nicht anders gewusst wurde damals, die Zeit nicht da war o.a.
Ihre Mutter geht mit der kleinen so leidenschaftlich um, weil es IHR Kind ist :)). Und Ihre Tochter spürt die Liebe Ihrer Oma.
SIE als Mutter sind Ihrer Tochter genauso nah. Wenn Ihre Tochter in Ihrem Beisein sich abwendet oder Sie daheim das Gefühl hätten, dass Sie keinen Zugang mehr zur kleinen hätten, dann braucht es eine deutliche Veränderung.
Wenn SIE als Mutter sich übergangen fühlen- auch die Nähe zwischen den beiden als problematisch empfinden, dann wäre es eine Option eine Tagesmutter zu engagieren, die ein liebevolles, aber professionelles Verhältnis zu Ihrer kleinen aufbaut.
Aber nochmals: Ihre Tochter hat eine gute Bindung zu Ihnen! Ganz sicher!!!
Ganz liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 13.10.2017
Antwort auf:
Verhältnis zur Oma
Hallo oktobermama,
mir geht es so ähnlich wie dir. Wir wohnen bei meinen Schwiegereltern im Haus. Und mein 13 Monate alter Sohn verhält sich genau wie deine Tochter. Ich denke halt das die von Oma und Opa die komplette Aufmerksamkeit bekommen und wir müssen noch nebenbei Haushalt usw. machen. Aber mir tut das als auch ziemlich weh.
Liebe Grüße
von
ANNE@BEN8316
am 14.10.2017, 11:30
