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Forum Januar Mamis 2020

Wenn die Männer die Kinder bekämen...

Thema: Wenn die Männer die Kinder bekämen...

Nach den ganzen Berichten gestern war ich irgendwie unfassbar wütend. Nicht auf unsere Männer oder über den Ablauf einer Geburt an sich... Ich finde es unfassbar wie respektlos und gleichgültig mit uns Frauen oft umgegangen wird. Wir bekommen da ein Baby, einen neuen Mensch der unsere Gesellschaft bereichert und wir werden so behandelt. Irgendwie bin ich mir absolut sicher, dass es völlig anders wäre wenn die Männer die Kinder bekämen. Dann würden sie als starke Helden gefeiert. Nach der Geburt gäbe es wochenlang den super Reha Service und natürlich Physiotherapie damit die Muskeln wieder aufgebaut werden. Es ist ja sogar nachgewiesen dass Männer bei Ärzten eher ernst genommen und besser behandelt werden aber zumindest bei einer Geburt könnte man doch wert schätzen was Frau da leistet und sie in würde und mit aller gewünschter Unterstützung gebären lassen. Sorry, bin eigentlich keine Männerhasserin. Ich habe selber ein sehr gutes Exemplar zuhause aber das hat mich aufgeregt...

von 4unter7 am 19.12.2020, 20:43



Antwort auf Beitrag von 4unter7

Ich denke da ganz ähnlich und bin derzeit oft wütend, wenn die Politik ständig davon spricht, unser Gesundheitssystem dürfe durch Corona nicht überlastet werden. Ist ja schön und gut, aber es gibt seit Jahren einen Hebammenmangel und das hat auch keinen interessiert. Sind ja nur wir Frauen...für uns reicht ein Flur und eine Abstellkammer. Und als Lösung für das Problem wird hübsch der Slogan weiter verbreitet "wenn du dein Baby siehst ist alles vergessen". So, das geht an alle übergewichtigen , zuckerkranken, rauchenden Männer: Wenn ihr das Licht seht, ist auch alles vergessen!! Sorry fürs Auskotzen Ach ja, und Endometriose ist auch keine Krankheit, deren Ursache man mal erforschen sollte, hat ja nur jese 10. Frau und die sollen sich nicht so anstellen mit den Schmerzen.

von Pinguini am 19.12.2020, 21:04



Antwort auf Beitrag von Pinguini

Jaaa!!! Du hast so recht. Und Lipödem ist auch halb so wild. Sieht die Frau eben aus als sei sie extrem Fett. Macht doch nichts. Die 23000€ für die Operation muss sie selber zahlen...( eine Bekannte von mir hat diesen Betrag gerade tatsächlich bezahlen müssen).

von 4unter7 am 19.12.2020, 21:08



Antwort auf Beitrag von 4unter7

Das Problem betrifft leider alle Krankheiten die verhältnismäßig eben nur eine „kleine“ Gruppe der Bevölkerung betreffen... die Forschungsgelder werden eben nach Interesse am Gebiet vergeben und die Forschungsthemen erwachsen am gesellschaftl. Interesse. So fallen auch Narkolepsie, Myasthenia Gravis etc. unten runter. Und beim Lipödem stirbt man eben nicht. Man hat als Frau ja so oder so zu funktionieren. Das ist diskriminierend. Aber eben auch ggü anderen Erkrankungen / Betroffenen.

von Mamamaus97 am 20.12.2020, 10:13



Antwort auf Beitrag von 4unter7

Habs jetzt die Woche noch gemerkt. Mein Mann verhebt sich, bekommt direkt akupunktur und ne spritze in den Rücken.... Ich hingegen soll erstmal nur bisschen es mit Wärme regeln etc. Pp. Bis es zum pieksen kommt.... Obwohl ich offensichtliche schmerzen hab. Ich muss sagen das mein Mann das wie wir sehen. 1. Müssen wir 9 Monate unsren Körper teilen, wer stillt darüber noch hinaus. 2. Geht's uns dreckig 3. Dürfen nicht essen und trinken was wir wollen und bekommen vielleicht noch SS- Diabetes 4. Ständig wird an uns untenrum rungefummelt vorallem bei der natürlichen Geburt 5. Liegen tagelang womöglich in wehen und haben davor schon wochenlang schlaflose Nächte 6. Pressen wir 3-4 Kilo Kinder raus oder liegen unterm Messer Mein Mann hasst zum Beispiel Kerle die ihre Frau förmlich zum stillen zwingen oder sich nicht im Ansatz ums Kind kümmern sich aber wie Helden am Vatertag benehmen. Aber Männer würden ne Geburt wahrscheinlich nicht überleben, allein die wehen über Stunden nocken sie aus, von den Narbenschmerz und Nachwehen bei KS mal ganz abgesehen.... Dann gäbe es vermutlich 7 tagelang Vatertag...

Mitglied inaktiv - 19.12.2020, 22:02



Antwort auf Beitrag von 4unter7

Nach der ersten schrecklichen Geburt habe ich mich viel mit diesem Thema befasst und bin auf gruselige Reportagen und Informationen gestoßen. Stichwort "Husband Stitch" und ich gehe eine Runde kotzen Geburtsmedizin ist eine riesen Grauzone. In sämtlichen anderen medizinischen Bereichen gibt es solchen Pfusch nicht oder nur deutlich seltener. Und v.a. darf im Nachhinein darüber gesprochen werden und man darf sich als "Opfer" fühlen ohne das Gefühl zu haben selbst versagt oder daran Schuld zu haben. Woran liegt das? Es macht mich unendlich traurig!

von Juliette-Baguette am 20.12.2020, 08:26



Antwort auf Beitrag von 4unter7

Ganz ehrlich... ich kann das verstehen. Ich denke auch oft so. Mal angenommen wir würden im Matriarchat leben... das wäre schön. Wir würden gehört werden, führen etc. Daher befürworte ich Frauenquoten auch. Aber der Nachteil an den Quoten sind dann wieder die Männerblicke: ja du bist da nur wegen der Quote Was mich am meisten nervt sind diese Stereotype... Frau mit Kind = ah ja die kümmert sich nun ein Leben lang vollblütig um ihre Kinder während der Mann das Geld nach Hause bringt. Meine Nachbarn bringen öfter mal solche Sprüche a la na ja Kindsvater ist selten zuhause bei uns / zu sehen aber einer muss ja das Geld verdienen. Wo ich mir denke: hallo gehts noch ? Wo leben wir ? Mittelalter ? Was hab ich mit seinem Geld zu tun ? Ich geh selbst nebenbei arbeiten, hab mir nun für ein Jahr ein Stipendium gekrallt.............. sein Geld ist seins, ich hab meins und bezahle mein und Babys leben, er seins - da bekomme ich einen wahnsinnigen Hals. Zumal das ulkigerweise eher von Frauen kommt. Und das obwohl wir Frauen alle die Probleme kennen. Mich beschleicht zunehmend das Gefühl, dass er versucht mich kleinzuhalten bzw. seine Dinge sind wichtig, wichtiger, am wichtigsten. Und leider hab ich oft das Gefühl, dass er neidisch auf mein Erreichtes ist. Immer hat er künstlich einen Streit vor den Zaun gebrochen, wenn ich irgendwas kleines erreicht hab (bspw. ein Stipendium erhalten hab, mein Abschlusszeugnis bekommen habe, ins Gremium gewählt wurde etc.). Aber vielleicht täuscht mich mein Gefühl auch...

von Mamamaus97 am 20.12.2020, 10:10