Mai Mamis

Forum Mai Mamis 2019

Verhaltene Fehlgeburt 9. SSW

Thema: Verhaltene Fehlgeburt 9. SSW

Hallo zusammen, ich hatte eine Fehlgeburt in der 9. Woche. Das Herz hat nicht mehr geschlagen und zwei Tage nach der Feststellung wurde eine Ausschabung gemacht. Es ging alles so schnell und ich konnte mich nicht verabschieden. Im Krankenhaus wurden wir leider nicht gefragt ob wir das Baby bestatten lassen wollen, obwohl es bei uns im Bundesland eine gesetzliche Pflicht gibt dies anzubieten. Ich habe heute (2 Wochen nach der AS) im Krankenhaus nachgefragt und keiner weiß was mit dem Baby passiert ist. Ich bin Ende 20 und es war meine erste Schwangerschaft. Deshalb sind die im Krankenhaus recht flapsig mit mir umgegangen, „weil ich ja noch Kinder bekommen kann“. Dass es aber für mich trotzdem ein verlorenes Kind ist mit dem ich bereits verbunden war, scheint niemanden weiter zu interessieren. Das macht mich sehr traurig und ich fühle mich so ohnmächtig in dieser Situation. Nun zu meiner Frage: Gibt es hier Mamis die Ähnliches erlebt haben? Viele Grüße

von LeneB am 18.10.2018, 10:25



Antwort auf Beitrag von LeneB

Das tut mir sehr leid für dich und ich wünsche euch den Mit und die Zuversicht es noch einmal zu versuchen. Zu deinem Anliegen kann ich leider nicht viel sagen... es gibt hier aber auch ein „kleine Engel“ Forum, für Eltern, denen ähnliches widerfahren ist. Vielleicht kann dir deine Frage bezüglich der Bestattung dort besser beantwortet werden!? Meines Wissens werden (zumindest so bei uns), nur Kinder über einem Geburtsgewicht von 500gr. Bestattet. Für frühere Fehlgeburten gibt es glaube ich „Sammelbestattungen“. Genau weiß ich das aber auch nicht... Lg

von Julia-K am 18.10.2018, 11:58



Antwort auf Beitrag von LeneB

Hallo. Es tut mir leid, dass ihr diesen Verlust erleben müsst! Es gibt leider keine passenden Worte... fühl dich gedrückt!! Zu deiner Frage: Es war auch meine größte Angst, dass das Baby einfach "entsorgt" wird. Das wäre mir sehr respektlos und absolut unangemessen vorgekommen. Ich habe bereits bei der ambulanten Voruntersuchung vor der Ausschabung vom Krankenhaus ein liebevoll gestaltetes Faltblatt mit tröstenden Worten und Sprüchen und der Information über die Bestattung erhalten. Wenn man nichts anderes verfügt, gibt es einmal im Jahr eine Sammelbestattung mit Gottesdienst. Der Termin ist jetzt im Advent. Ich habe die Ärztin explizit nochmal gefragt, ob das auf jeden Fall so ist. Sie war ganz erstaunt und hat mir versichert, dass sie eine "Entsorgung" noch in keiner Klinik erlebt oder auch nur von sowas gehört hätte. Es würde immer respektvoll damit umgegangen werden. Das ist bei euch dann sicher auch so. Der Gedanke hat es mir sehr viel leichter gemacht. Ich finde es sehr schön, dass das zarte, kleine Geschöpf so würdevoll behandelt wird. Der Tag des Gottesdienstes und der Bestattung wird aber mit Sicherheit ein sehr trauriger werden. Der Gedanke daran wühlt mich jetzt schon sehr auf. Liebe Grüße und viel Kraft und alles Gute euch!

von True.Love am 18.10.2018, 13:24



Antwort auf Beitrag von LeneB

Hier gehen die Kinder erst in die Pathologie, dort wird augenscheinlich geschaut ob alles OK war oder ob es Auffälligkeiten gibt die zu sehen sind. Darüber bekommt der behandelnde FA dann eben den Bericht. Dann werden sie gesammelt und kommen irgendwann alle in eine Sammelbestattungsstelle auf dem Friedhof mit dem das KH zusammenarbeiten in den "Sternchenbereich". Einzelne Gräber gibt es nicht, man erfährt auch nicht wann es bestatten wird oder in welchen Bereich genau. Nur den Friedhof kenne ich. Richtig bestatten geht leider erst ab 500g, ab dann hat man einen rechtlichen Anspruch, den man meines Wissens nach aber auch schon melden muss wenn es zur AS kommt.

von Felica am 18.10.2018, 16:46



Antwort auf Beitrag von LeneB

Hey.. Ohje.. das tut mir so leid. Ich kenne dieses Gefühl. Ich habe letztes Jahr im März das selbe mitgemacht. Da war ich 29. In der 8. SSW waren mein Mann und ich so glücklich, in der Kinderwunschklinik endlich das Herzchen schlagen sehen zu dürfen und nach einer anstrengenden Behandlung, fing ich auch endlich an etwas entspannter zu werden. Und in der 9. SSW hatte ich dann vor dem Ultraschall schon ein ganz seltsames Gefühl. Beim Ultraschall war der Herzschlag dann leider nicht mehr zu sehen und mein Krümel hatte sich zurück entwickelt.. Wir waren unfassbar traurig. Meine Ärztin war sehr lieb und hat sich direkt um alles gekümmert. Am nächsten Tag war Vorgespräch und Voruntersuchung zur Ausschabung und einen Tag später dann die Ausschreibung. Das war so schlimm. Ich habe mich, obwohl alle sehr nett waren, so ausgeliefert gefühlt. Am schlimmsten war das Gefühl zu wissen, wenn ich jetzt aus der Narkose wach werde, ist mein Baby weg und ich werde es nie wieder in meinem Bauch Zwacken spüren und das obwohl doch letzte Woche noch alles okay war. Ich hatte auch Angst wo es danach hin kommt. Aber die im Krankenhaus hier haben eine richtige Beerdigung für all die Babys, die zu früh gingen. Mit Urnenbeisetzung usw. Das hat mir Trost gegeben, weil auch andere Eltern dabei waren, die ebenfalls zu der Zeit eine Fehlgeburt hatten und man gemerkt hat. Man ist nicht alleine. Und man wird ernst genommen in seiner Trauer und hat einen Ort, wo man hingehen kann. Dennoch war es ein harter Weg mit vielen Tränen und ich habe es auch bis heute noch nicht verarbeiten können. Ich denke auch, das wird nie richtig möglich sein. Und auch wenn ich jetzt das Glück habe, wieder schwanger zu sein, spielt die Angst natürlich immer mit, dass es sich wiederholt. Für mich war die erste SS immer noch etwas ganz besonderes, auch wenn der Kümel noch so klein war, hatte ich eine Verbindung zu ihm und hatte ihn lieb. Leute die sowas sagen wie: " du bist noch so jung, du wirst wieder schwanger" sind einfach oft dumm und wissen nicht, wie sich das anfühlt und was das für Eltern bedeutet. Ein Baby ist ja kein Gegenstand der irgendwie ausgetauscht werden könnte. Nimm dir so etwas nicht zu Herzen. Deine Trauer ist absolut berechtigt und keiner hat das Recht, dir so etwas zu sagen. Nimm dir die Zeit die du brauchst, mach jetzt ganz viel, dass dir gut tut. Ich wünsche dir alles Gute

von Ruwipr am 19.10.2018, 05:54



Antwort auf Beitrag von LeneB

Vielen lieben Dank für eure ausführlichen Antworten und das Teilen eurer Erfahrungen. Ich bin gerade sehr froh darüber, dass ich nicht alleine bin mit meinen Gedanken. Mein Umfeld hat eigentlich größtenteils ganz gut reagiert. Aber jetzt zwei Wochen später habe ich das Gefühl, dass alle erwarten, dass ich einfach weitermache und die Trauer weniger wird. Bei mir nimmt die Trauer aber eher zu, weil mir jetzt immer mehr bewusst wird wie sehr ich doch schon mit meinem Baby verbunden war. Ich habe heute nochmal mit dem Krankenhaus telefoniert. Das Baby ist in der Pathologie und es wird mit einer Sammelbestattung auf einem Sternenfeld bestattet. Eine Einladung hätten wir allerdings nicht automatisch bekommen, weil sie davon ausgegangen sind, dass es nicht so wichtig für uns ist, weil die Schwangerschaft ja noch nicht so weit fortgeschritten war... jedenfalls können wir uns so jetzt doch nochmal verabschieden. Ich wünsche euch allen alles Gute auf eurem Weg

von LeneB am 19.10.2018, 22:43



Antwort auf Beitrag von LeneB

Hallo lene. Ich hatte ungefähr zum gleichen Zeitpunkt wie du eine fehlgeburt. Mich würde interessieren, wie es dir heute geht. Liebe Grüße Laura

von laurasherzchen am 03.05.2019, 18:29