Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2018

Unmöglicher Kommentar der Mutter

Thema: Unmöglicher Kommentar der Mutter

Boah Leute, ich habe gestern mit meiner Mutter telefoniert. Es war soweit alles gut, das Gespräch ging nach kurzer Zeit natürlich in Richtung Schwangerschaft/Entbindung. Da dachte ich, ich könnte von Frau zu Frau mit ihr reden und erzählte natürlich munter von unseren bisherigen Gedanken bezüglich Geburtsklinik und Entbindung. Ich mache mir wegen der Geburt zugegebenermaßen etwas ins Hemd. Ich bin natürlich zuversichtlich und irgendwie wird man das schon schaffen, aber etwas Respekt hat man beim ersten Mal einfach schon davor. So dann begann ich ihr von den verschiedenen schmerzlindernden Therapien zu erzählen, die es in den heutigen Krankenhäusern gibt. Und dann sagte sie doch tatsächlich mit einem sehr überheblichen Unterton: „Also betäuben lässt du dich ja wohl nicht? Deine Cousine ist Hebamme die sagte, die Frauen aus dem Westen (sie kommt gebürtig aus Ostdeutschland) schreien immer nach ner PDA. Ich habe das auch ohne geschafft nur beim Nähen wurde ich betäubt.“ Dann wars bei mir vorbei. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht weiter in meine Schwangerschafts- und Geburtsplanung einbeziehen werde. Ich weiß, dass sie eine Person ist, die sich gern mit anderen misst, Vergleiche anstellt und sich das Maul zerreißt. Meist fängt sie auch Jahre später noch mit Uraltgeschichten an. Ich müsste mir ewig anhören, dass ich ja nur mit Betäubung entbunden habe. Ich bin mittlerweile auch so weit, dass ich sie hinterher gar nicht im Krankenhaus sehen möchte. Seit gestern ist auch Funkstille. Es war ein schreckliches Gefühl von der Mutter derartige Worte zu hören. Als wäre man ein Versager wenn man auf Schmerztherapien zurückgreift. Ich musste jetzt echt irgendwo hin mit meinen Gedanken. Habe ich überreagiert? Ich habe nicht einmal gesagt, dass ich eine PDA auf jeden Fall will, nur dass ich nicht weiß was auf mich zukommt und mir die Möglichkeit dafür mit Sicherheit hilft mit Schmerzen umzugehen. Ich fühle mich so unverstanden und bin immernoch sehr wütend über ihre Worte...

von Julesrules am 27.04.2018, 19:17



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Hi, Also das kenne ich nur zu gut... Von der ersten Schwangerschaft! Ich dachte auch, mit meiner Mutter oder besten Freundin kann man über alles reden. Von wegen!!! Jetzt in der zweiten Schwangerschaft erzähle ich überhaupt nichts mehr! Von Klinik, Geburt bis hin zum Namen, nichts! Aber sie merken es natürlich auch... Manchmal kommen dann so Fragen auf, weil sie einfach interessiert sind, selbst da antworte ich kurz und knapp. So ist es für mich am besten.

von sonne 123 am 27.04.2018, 19:28



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Das kenne ich gut, aus meiner 1. SS. Meine Schwiegermutter hat sich immer versucht einzumischen. Als ich ihr dann erzählte, dass es ein Wunschkaiserschnitt wird, hat sie das total zerredet und das als lächerlich abgetan. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich aber das Gefühl habe, dass das für mein Baby und mich die bessere Variante ist, hat sie nur müde gelächelt und sich lauthals bei meinem Mann darüber beschwert, wie unmöglich sie das finden würde. Ich hab mich nicht beirren lassen und hab Mikroben WKS durchgezogen, natürlich hatte ich volle Rückendeckung meines Mannes! Naja, was soll ich sagen. Der Wunschkaiserschnitt hat unserem Baby zu 99% das soeben gerettet, denn ich spüre NULL Wehen. Selbst an einem Wehentropf spüre ich nichts. In meinem Mutterpass würde damals vermerkt, dass ich bei einer weiteren Schwangerschaft niemals normal entbinden darf, weil ich eben keine Wehentätigkeit habe und spüre. Ich hatte nach dem Kaiserschnitt allerdings auch NULL Schmerzen und durfte 2 Tage später nach Hause. Die Ärztin kam damals zufällig ins Zimmmer, als meine Schwiegermutter da war und meinte zu ihr, dass sie stolz darauf sein sollte, dass sie eine Schwiegertochter hat, die so sehr auf ihr Bauchgefühl hört und sich nicht davon abbringen lassen würde, denn das hätte ihrem Enkel wohl das Leben gerettet. So, da war Schwiegermutter dann auch platt! Jetzt in der 2. SS mischt sie sich glücklicherweise gar nicht ein! Entscheide nur du, was du willst! Als Mutter weißt die einfach ganz genau, was für euch richtIg ist!

von Trulla2016 am 27.04.2018, 19:45



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Lass dich nicht ärgern Also ich weiß sicher, dass ich dieses mal nicht so lange warten werde mit fragen nach Schmerzmittel Bei der Geburt meiner Tochter habe ich es gut hinbekommen ohne Schmerzmittel aber bestand dann doch zum Schluss auf eine PDA. Leider kam diese zuspät denn nachdem mir die PDA gesetzt wurde, kam meine Maus keine 5 min später zur Welt Ich denke, die ältere Generation ist da etwas Eigen in Sachen Geburt & Schmerzmittel Jetzt habe ich auch wieder sehr Respekt vor der 2.ten Geburt und hoffe nur dass es dieses mal schneller als 2:45 Stunden geht Du wirst ja sehen ob es ohne SM geht oder ob dir SM gut tun :) Du wirst dann später in der Situation schon wissen was für dich richtig ist und dir gut tut :) Lass dich von deiner Mama nicht runterziehen und konzentriere dich erstmal darauf deine Schwangerschaft zu genießen. Wir haben ja noch eine Weile vor uns um uns Gedanken über die Geburt zu machen

von Anne-mille-mille am 27.04.2018, 20:13



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Ehrlich gesagt, ich finde schon dass du etwas überreagierst. Sie hat halt ihre Meinung gesagt und du hast sie bestimmt persönlicher aufgefasst als es gemeint war. War nicht schön, aber ob man das gleich mit Funkstille und "Besuchsverbot" in der Klinik strafen muss? Da kann man doch erwachsen selbstbewusst zur eigenen Meinung stehen und andersrum einfach akzeptieren dass die Mutter das halt anders sieht. Da würde ich halt nicht mehr mit ihr drüber reden und dann wär für mich auch gut.

von Nenilein am 27.04.2018, 20:28



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Also ehrlich gesagt finde ich es gar nicht so dramatisch, was sie gesagt hat. Aber ich kenn sie ja nicht und weiß nicht, wie es so im Tonfall rüber kam. Ich finde innerhalb der Familie darf man auch mal direkter sein. Meine Mutter sagt auch solche Dinge wie "ich find es nicht gut, wenn eine Frau so schnell wieder arbeiten geht" (sie war Hausfrau ab der Geburt der Kinder) oder "nimm bloß nicht so einen furchtbaren alten Namen wie Anton, das ist ja ganz schlimm" (als ich ihr erklärte, dass wir den Namen unseres ersten Sohns erst nach der Geburt erraten (genau deswegen)). Ich nehme es ihr aber nicht böse, es ist halt ihre Meinung und ich hab lieber ein offenes direktes Gegenüber bei dem ich weiß woran ich bin als diese "da darf man nicht drüber reden" Beziehungen. Aber vielleicht Typsache, ich bin da auch recht robust mit meiner Meinungsäußerung in der Famile (zur Irritation der Schwiegerfamilie) und es hat nichts konkurierendes an sich (was ich zwischen Tochter und Mutter sehr irritierend finde). Manchmal sage ich einfach "Mama, ich will deine Meinung dazu gar nicht hören" dann sagt sie häufig "und ich sage sie trotzdem" Ich glaub wenn sie zu mir sowas wie bei dir jetzt sagen würde wäre meine Antwort " Ja Mama, du bist einfach eine unschlagbar starke Frau, deswegen bin ich vermutlich so einmalig gut geraten" mit einem Zwinkern in den Augen. Aber vielleicht muss man für sowas auch in der Beziehung zueinander recht sicher sein. Ich hatte übrigens ne PDA bei der Geburt (ja, dann leider auch mit Wehenmitteln weil die PDA die Wehen hemmte).Wenn jemand sagt, dass ich eine schwächliche Westfrau bin, dann haben sie vielleicht ja recht, ich bin einfach kein Freund von Schmerzen und kann mir vorstellen, dass es da tapfere Damen gibt (woher auch immer diese stammen). Wenn mir das später jemand vorwerfen würde (was niemand je tun würde, denn es war eine BEL und das machte Eindruck genug) würde ich einfach herzlich lachen und sagen, dass es doch eine super Entscheidung war da er ja gesund und munter auf die Welt kam. Wer weiß was im anderen Fall passiert wäre wenn ich vor Schmerzen total verkrampft gewesen wäre? Ich zieh mir sowas nicht an. Ich hab vor der Geburt immer gesagt: Ich hab nicht vor einen Tapferkeitspreis zu gewinnen, wenn es nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr. Wenn ich dann schwächlich bin, dann ist es so. Ich finde ein Frau die so geboren hat, darf das sagen. Würde es mir aber ein Mann sagen, dann wäre ein Donnerwetter los Noch eine kleine Annektdote zu meiner PDA: Als wir in die Klinik kamen, war ich mega entspannt. Alle hüpften eher etwas aufgeregt umher wegen der BEL aber das war mir wurscht. Wir haben mit der Hebammenschülerin gewitzelt zwischen den Wehenpausen. Dann war einige Stunden später Übergabe und alle waren für eine Weile weg. In der Zeit wurden die Wehen so schlimm, dass ich echt dachte: Ok, jetzt reichts! Die Übergabe war dann vorbei und die Hebammen kamen nochmal gemeinsam rein und da sagte die eine zur anderen: "Hier haben wir doch tatsächlich mal eine völlig entspannte Erstgebärende" und zu mir "da sind wir echt beeindruckt" und ich brüllte denen nur entgegen "GEBEN SIE MIR JETZT SOFORT DIE PDA! Da guckten sie etwas verduzt

von FrauStorch am 27.04.2018, 20:32



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Danke ihr Lieben, eure Worte tun sehr gut. Man kann vielleicht den Eindruck bekommen, dass es in der Situation eine Überreaktion war, jedoch gibt es leider schon eine längere Geschichte. Meine Mutter und ich konnten nie ein wirkliches Vertrauensverhältnis aufbauen, sie laß früher auch heimlich in meinen Tagebüchern und öffnete meine Briefe mit meiner Brieffreundin über Wasserdampf um sie zu lesen und das waren nur die Dinge, die ich zufällig herausgefunden habe. In der Pubertät waren noch einige andere Vorfälle. Riesige Vertrauensbrüche waren das damals für mich. Und jetzt so etwas in einer sehr sensiblen Lebensphase. Ich denke ich werde sie zukünftig aus allem heraushalten und ob ich sie in der Klinik haben möchte hinterher entscheide ich, wenn es soweit ist. Wer weiß was in den nächsten 5 Monaten nocht so passiert... Danke fürs Lesen und eure Antworten

von Julesrules am 27.04.2018, 20:53



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Also ich kanns verstehen. Niemand hat sich einzumischen wie ich gebäre. Das ist kein Volksentscheid... man darf seine Meinung freundlich mitteilen und das war's. Das stelle ich nicht zur Diskussion. Meine SchwiMu erhielt kürzlich eine ähnliche Ansage weil die sich dauernd in die Namensgebung einmischt. Oder wann die restliche Familie her kommen soll um das Baby zu sehen... Das habe ich jetzt 8 Wochen toleriert, nun ist Schluss. Will sie Teil haben hat sie zu lernen wie man hinnimmt. Passt ihr nicht, ist mir egal. Wir bekommen das Baby und wir entscheiden wie, wo und wie es heißt.... oder wen ich wann sehen will. Wochenbett ist meine Zeit und die des Papas. Nicht für Schaulustige. Ich entscheide wann ich soweit bin Leute zu sehen, meine Nippel nicht frei hängen müssen weil wund und ich sitzen kann. Mag egoistisch klingen, komm ich mit zurecht. Lass dir da nicht rein reden. Wenn du dich nicht wohl fühlst bei ihrem Besuch dann ganz im Ernst.... kläre ansage, regeln aufstelle und wenn sie die nicht akzeptiert folgen eben Konsequenzen. Die Klinik kann angewiesen werden Besuch zu verbieten... Ich würde mir diese unangenehme Situation an ihrer Stelle ersparen.

von Meyla am 28.04.2018, 00:11



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Ich kann dir nur sagen, das wird noch öfter kommen, das sich wer einmischt. Selbst Außenstehende! wenn es ums Thema Geburt geht, ist es oft zwischen den Frauen so wie Konkurrenzkampf! Oder wie Männer die ihre Autos vergleichen. Nach der Geburt wirst du gefragt, wie lange es gedauert hat etc. Denn die Frauen wollen sich mit dir vergleichen! So meine Erfahrungen. Du solltest es selbst entscheiden, dennoch bin ich der Meinung das man sich den Rat von den schon Müttern anhören sollte, ob die Info dann für einen interessant war, kann man danach immer noch entscheiden. Ich war bei der ersten Geburt von Anfang an gegen Schmerzmittel! Ich wollte alles miterleben, so wie es die Natur vorgesehen hat. Ich habe nicht mal den Einwilligungszettel ausgefüllt. Ich hatte Hammer Wehen, danach eingeleitet wurden bin, hing am wehentropf, keinenpausen zwischen den Wehen, es war echt hart. Und ich bin verdammt stolz darauf sagen zu können ich habe es ohne geschafft! Die zweite Geburt ging von allein los, sehr erträgliche Wehen. Gar nicht so schlimm wie beim ersten. Es war wirklich eine tolle Geburt mit wenig Schmerz. Hier brauchte ich gar nicht mal an Schmerzmittel denken. Jedoch musste ich mir hier auch viel anhören, da ich ambulant entbinden wollte. Meine Mutter war strikt dagegen, doch es hielt mich keiner von ab. Selbst mein Mann nicht, der flehte den Oberarzt sogar noch im KH an, mich da zu behalten. Heute sind beide mächtig stolz, das ich es gemacht habe. Denn es war wunderschön gleich zu hause zu sein. Mein Mann möchte jetzt auf alle Fälle das es wieder eine ambulante Geburt wird. Denn für uns als Familie war es die beste Entscheidung! Was ich dir sagen will, hör dir andere Meinungen an und entscheide letztendlich mit deinem Mutterherz ! Du weißt was am besten für euch ist. Dennoch sind Erfahrungen anderer oft viel wert. Glg

von teoluder am 28.04.2018, 06:36



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Also ich hab auch eine direkte Beziehung zu meiner Mutter und hätte ihr wahrscheinlich einfach paroli geboten. Aber meine Schwester zum Bespiel ist da höchst empfindlich und hätte wohl so reagiert wie du, da ist einfach jeder anders und überreagieren würd ich das nicht nennen. Wenn es etwas ist was sie öfter tut und du damit nicht umgehen kannst, solltet ihr vielleicht mal ein Grundsatzgespräch über solche Dinge führen, damit es nicht immer im Streit endet. Wie gesagt, bei meiner Mutter reagiere ich relativ locker auf ihre Meinung, wohl auch weil ich meistens weiß warum sie es sagt, aber meiner SchwieMu erzähl ich auch schon lang nichts mehr. Die macht mir einfach immer alles madig und darauf kann ich ehrlich verzichten. Meist weiß man als Frau sehr viel besser, was man braucht und was nicht. Ich zb. würde einem Kaiserschnitt eher zusagen, als noch mal 5 Tage in der Einleitung zu liegen mit anschließenden 7h heftigen Wehen, dann PDA und dann doch ne Spinale mit Kaiserschnitt zu bekommen. Da wurde mir auch schon oft gesagt, das wäre ja gar nicht gesund, so ein Kaiserschnitt. ;)

von Feowyn am 28.04.2018, 23:38