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Forum Mai Mamis 2022

Umgang mit Ängsten

Thema: Umgang mit Ängsten

Hey an alle :) Habe überlegt ob ich das überhaupt zum Thema machen soll, aber da ich zurzeit stark verunsichert bin wie ich mit der Situation umgehen soll, dachte ich ich schreib es mal an euch. Bei meiner ersten Schwangerschaft kam es nach der Geburt zu Komplikationen (während der Geburt wurde mir VERGESSEN Antibiotika gegen steptokokken B zu spritzen - welches bei mir festgestellt wurde). Mein Sohn musste mit einer Sepsis einen Tag nach der Geburt direkt auf intensiv also in eine andere Klinik, da meine Entbindungsklinik keine Kinderintensiv hatte. Ohne mich. Ich durfte erst Stunden später hinterher und nur auf eigenes Risiko. Habe mich dann extrem entzündet, da ich Tage und nächtelang (offen&genäht) auf einem Klappstuhl neben seinem Bett gesessen bin. Die Trennung als er wegkam war die Hölle und ich habe das irgendwie immer noch nicht überwunden und mein Vertrauen in Hebammen (auch wegen totaler Überbelastung in den Kreißsälen) ist gering! Nun da ich wieder schwanger bin kämpfe ich jetzt schon in der Schwangerschaft mit irren Ängsten was alles passieren könnte und bin nervös ob es meinem Baby auch gut geht. Ich will niemandem Angst machen, letztendlich ist damals auch am Ende alles gut gegangen, Vll hat ja jemand etwas ähnliches erlebt. viel mehr geht es mir darum mich mitzuteilen und Vll ein paar Tipps zu bekommen.

von Maiglöckchenliebe am 12.11.2021, 14:02



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Was für passiert ist, tut mir leid! Sowas muss echt nicht sein. Aber zum Glück bleiben solche Erlebnisse eher die Ausnahme. Es ist verständlich, dass du jetzt Angst hast. Was du erlebt hast, muss aber nicht wieder passieren. Ich hatte 2 Geburten in 2 verschiedenen KKH und alles verlief gut, hab mich beide Male gut aufgehoben gefühlt. Geht dein Partner denn mit zur Geburt? Dann könntest du vorab mit ihm besprechen, was dir wichtig wäre, so dass er währenddessen darauf achten kann.

von MissMieze am 12.11.2021, 14:33



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Ich hatte damals bei meiner Tochter eine vorzeitige Plazentalösung, sieben Wochen zu früh, ich lang im Koma, meine Tochter wurde in eine andere Klinik gebracht, eine Woche später durft ich sie erst sehen. Sie hat Tetraplegie. Und ich habe danach eine gesunde Tochter bekommen. Das Leben passiert einfach. Das gute ist, die Ärzte, das Pflegepersonal, die Hebammen werden alle ein Auge auf dich haben. Schildere deine Ängste. Angst ist nie ein guter Begleiter. Aber ich kann dich verstehen. Hab vertrauen, in den meisten Fällen wird alles gut.

von Juleas am 12.11.2021, 14:34



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Hi, das klingt wirklich fies und ist tatsächlich die erste Story die ich höre, bei der etwas einfach vergessen wurde, also hoffentlich wirklich ein Ausnahmefall. Bei der eigenen Geburt kann man natürlich wenig selbst „managen“, aber vielleicht hilft es wenn Du alle Punkte die Dir Sorgen bereiten als eine Art Checkliste Deinem Partner mitgibst, der sie dann im Kreissaal zu gegebenem Zeitpunkt anbringen kann? Die Hebammen/ Ärzte werden sicher die Augen rollen, aber mit der Vorgeschichte würde ich zumindest so vorgehen - egal was die anderen denken :) Eine andere Alternative wäre Dir eine Beleghebamme zu suchen der Du vertraust und die Dich dann während der Geburt betreut.

von May.Baby am 12.11.2021, 15:27



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Ich habe nicht direkt ähnliches erlebt, aber auch etwas sehr traumatisches. Meine Tochter hatte einen sehr schweren und seltenen Herzfehler und ich habe sie tot zur Welt gebracht. Der Verlust alleine hat nicht gereicht, ich wurde im Krankenhaus mit einem Medikament Cytotec eingeleitet und hab eigentlich nur eine sehr geringe Dosis und auch nur eine Tablette bekommen (viele Frauen kriegen weitaus mehr über einige Tage verteilt) aber bei mir ging es relativ zügig danach los. Ich hatte mehrere Stunden einen sogenannten Wehensturm und war fast ohnmächtig vor Schmerzen. Sogar Morphium hab ich bekommen, aber das hat alles nichts geholfen. Zum Glück war dann irgendwann ein Kreißsaal frei und ich hab eine pda bekommen. Das war alles echt ganz fürchterlich, aber es wurde sich echt lieb um mich gekümmert. Im Wochenbett hab ich dann leider eine dicke Mastitis entwickelt und musste Antibiotika nehmen und meine blase war ganz lange durch den Katheter gereizt . Das alles hat mir unglaubliche Angst vor einer erneuten Geburt gemacht und auch dass mein Kind wieder krank ist. Ich denke die ganze Zeit dass was mit dem Baby nicht in Ordnung ist, aber versuche es irgendwie zu verdrängen. Also ja ,ich habe auch mit sehr vielen Ängsten in der Schwangerschaft zutun und werde vermutlich erst entspannt sein wenn mein kleiner Schatz endlich auf der Welt ist

von Pearli510 am 12.11.2021, 15:41



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Es tut mir so leid, was du da erlebt hast! Mein aufrichtiges Mitgefühl an dich und alle Frauen die solche Erlebnisse hinter sich haben. Was für eine Kraft muss man (Frau) haben sowas hinter sich zu lassen und erneut den Schritt in Richtung Kind und Geburt zu wagen. Ich finde das ist nicht selbstverständlich und eure Nachrichten haben mich richtig aufgebaut. Danke dafür. Habt eine schöne Kugelzeit

von Maiglöckchenliebe am 12.11.2021, 17:12



Antwort auf Beitrag von Pearli510

Um Himmels willen. Das ist ja schlimm. Darf man fragen wie weit du da schon warst? Wurde der Herzfehler zur Feindiagnostik erkannt? Fühl dich gedrückt....

von Elofant88 am 12.11.2021, 19:56



Antwort auf Beitrag von Pearli510

Liebe Pearli, euer Verlust tut mir schrecklich leid! Das ist so traurig, dass manche hier solche Erfahrungen machen mussten. Sowas soll niemand erleben müssen. Ich wünsche euch vom ganzen Herzen eine sorgenfreie Schwangerschaft & Geburt!

von Kleeblatt01 am 12.11.2021, 22:56



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Ich kann dich so gut verstehen. Ich hatte auch eine dramatische Geburt bei meinem ersten Sohn. Ich hatte eine sehr seltene Nabelschnuranomalie und bekam starke Blutungen nach dem Blasensprung. Mein Sohn wurde sofort per Not sectio geholt, er war komplett blutleer und musste 8 Minuten reanimiert werden. Er wurde in ein Krankenhaus mit neointensivstation verlegt und ich selbst konnte ihn erst 27 Stunden nach der Geburt sehen, gebunden an gefühlt 100 Kabel und 20 Infusionen. Es war eine unfassbar schreckliche Zeit die ich bis heute nicht wirklich verarbeitet habe. Die Angst, dass dieses mal wieder so etwas oder etwas ähnliches passiert ist täglich bei mir da und ich höre auf jedes ziepen und drücken.

von Ina1988 am 12.11.2021, 19:28



Antwort auf Beitrag von Maiglöckchenliebe

Das ihr so eine schreckliche Erfahrung machen musstet tut mir wirklich sehr leid. Ich verstehe deine Ängste daher. Jede Geburt verläuft anders und die meisten Geburten verlaufen positiv. Ich würde vielleicht in einer Klinik entbinden wo es auch eine Kinderstation gibt, einfach fürs bessere Gefühl. Ich würde bei der Klinik Anmeldung auch offen über deine Erfahrung und Ängste sprechen, ich glaube dass das am besten hilft.

von Kleeblatt01 am 12.11.2021, 19:48



Antwort auf Beitrag von Maiglöckchenliebe

Glaub mir....dieses Mal wird alles anders. Ich habe auch ständig Schiss. Auch, wenn ich "nur" eine FG in der 10 Ssw hatte. Danach habe ich auch einen gesunden Jungen bekommen. Nun hänge ich leider täglich für 4 Sekunden am Fetaldoppler und höre nach den Herztönen vom Baby, lese immer wieder was von sämtlichen Krankenheiten in der SS, wie z.b. Toxoplasmose, Plazentablösungen, vorzeitiger Blasensprung usw. Sicherlich hat das auch was mit meinen Blutungen zutun, welcher ich in dieser SS schon hatte. Mein Freund sagt immer: Ob du Dir eine Platte machst oder nicht - ändern kann man es eh nicht. Das ist so einfach gesagt. Aber wir müssen es alle schaffen!

von Elofant88 am 12.11.2021, 20:01



Antwort auf Beitrag von Elofant88

So dankbar für alle Antworten!

von Maiglöckchenliebe am 13.11.2021, 07:01



Antwort auf Beitrag von Maiglöckchenliebe

Hallo zusammen aus dem April-Bus, So schlimme Erfahrungen wünscht man echt keinem, das ist sehr bedrückend und tut mir leid. Ich habe leider Erfahrung mit Angstphobien, die ich auf Grund mehrerer KH Aufenthalte entwickelt hatte. Was mir geholfen hat und immer noch hilft (ganz verschwinden wird die Angst nie), ist das bewusste und langsame atmen in einer angstsituation und im Vorfeld das objektive auseinandersetzten mit der Angst. Mir hilft der Spruch "was passiert, kann ich nicht beeinflussen, sondern nur wie ich darauf reagiere." Angst ist immer etwas sehr persönliches deswegen muss jeder selbst seinen Weg finden. Ich drücke euch allen fest die Daumen dass alles gut wird!

von NerdMom am 15.11.2021, 12:05