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Forum August Mamis 2015

Thema Hausgeburt

Thema: Thema Hausgeburt

Hallo (werdende) Mamis, ich lese gerade viele Geburtsberichte einer Hebamme hier in meiner Nähe, die Hausgeburten macht und ich muss sagen, mit jedem Bericht geht mein Herz ein Stück mehr auf. Ich würde so gerne eine Hausgeburt machen, aber ich habe natürlich eine immense Angst davor, zumal ich bei meiner ersten Geburt eine PDA hatte und somit auch keine Schmerzen. Wer von euch hatte denn schonmal eine Hausgeburt oder möchte eine, und kann mir positives und vll auch negatives berichten? Ich lese immer nur positives, aber auch die negative Seite würde mich interessieren. Ich denke erst seit kurzem darüber nach, aber der Gedanke, jenseits von allem Kh-Stress unser Baby in unsere Familie hineinzugebären ist einfach wunderschön... Freu mich auf Berichte!

von Jacira am 26.02.2015, 10:46



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Ich hab drei Kinder. Zwei im Geburtshaus geboren und das dritte im Geburtshaus begonnen und dann in der Klinik bekommen. Diesmal möchte ich zu Hause gebären. Ich habe mich (nicht nur weiterbildungsbedingt) intensiv mit dem Thema Geburt auseinander gesetzt und bin zu der Überzeugung gekommen, dass eine Hausgeburt weniger Risiken birgt als eine Klinikgeburt. Der große Vorteil an der Hausgeburt ist der ausbleibende Geburtsortwechsel. Wenn es losgeht, kannst du einfach dort bleiben und musst nicht irgendwo hin. Ich habe die Erfahrung gemacht immer irgendwie auf der Flucht zu sein, durch diesen Wechsel. Auch wir Menschen sind Säugetiere und evolutionsbedingt so gepolt, dass die Geburt wenn Flucht von Nöten ist meistens stagniert. Zweiter Aspekt ist die Selbstbestimmung. Selbstbestimmt entbinden mag wenigen sehr selbstbewussten Frauen in der Klinik gelingen. Aber es ist selten. Die Interventionen in der Klinik sind extrem hoch. Die meisten Geburtskrisen werden genau dadurch ausgelöst. Je weniger interveniert wird umso günstiger für Mutter und Kind. Geburt ist ein natürlicher Prozess. Die Natur hat uns Menschen nicht nur die Fähigkeit gegeben aus einer Samenzelle und einer Eizelle einen kompletten Menschen zu erschaffen, sondern auch diesen Menschen zu gebären. Sicher es gibt "echte" Notfälle, aber die sind verschwindend gering. Die meisten sind Haus bzw. eher Klinik gemacht. Was unserer Generation leider fehlt ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Wir können das! Wir schaffen das! Wir sind dazu gemacht uns fortzupflanzen. Wenn du magst kann ich dir diverse Buchtipps geben. Lg Emmi

von emmi_lou am 26.02.2015, 11:04



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Ich finde das wirklich mutig meine Tante hat das auch gemacht, mit der Hausgeburt. Ich bekomme jetzt das zweite und werde auf jedefall wieder in die Klinik gehen, bei uns in der Diakonie können Frauen selbstbestimmt gebären die sind da echt toll. Ich möchte in die Klinik weil ich Astma habe und schon bei der Geburt meiner Tochter angst vor komplikationen hatte. Ich wäre zuhause auch nicht entspannt genug für eine Geburt. Mein Freund würde das auch nicht zulassen, da er Sanitäter ist. Die Geburt meiner Tochter verlief zwar komplikationslos, dauerte aber 36St. und ich hatte danach auch noch eine Stuerzblutung. ich fand es schon besser das ich im KH war.

von jan2012 am 26.02.2015, 11:12



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Ich danke dir liebe Emmi!

von Jacira am 26.02.2015, 11:15



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Ah okay! 36 h ist wirklich furchtbar lang...

von Jacira am 26.02.2015, 11:16



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Wie lustig, ich habe eben vor 10 Minuten noch mit einer Freundin über das Thema geredet :-))) Also ich habe meine Tochter ganz "normal" im KH bekommen und fand das weder stressig, noch unangenehm oder "ungemütlich". Ich war ganz im Gegenteil froh, Fachpersonal um mich herum zu haben, und sicher zu sein dass im Notfall alles abgesichert ist. Sonst könnte ich mich glaub ich gar nicht genug entspannen, weil ich immer das "was ist wenn jetzt was passiert..." im Kopf hätte. Ich fühlte mich dort sehr gut aufgehoben und werde es auf jeden Fall wieder so machen, bin irgendwie gar nicht so der Hausgeburt-Typ... Finde die Vorstellung irgendwie eigenartig, zuhause im Bett oder auf dem Sofa...... neeeeeee! Aber jeder wie er mag. Ich denk halt immer nur, WENN wirklich was ist und SCHNELL reagiert werden muss, kann die Zeit, die vergeht bis man in der Klinik ankommt, schon sehr entscheidend sein. Und dieses Risiko möchte ich für mich und mein Baby nicht eingehen.

von Linchen83 am 26.02.2015, 11:42



Antwort auf Beitrag von Jacira

ich wollte beim letzten Kind schon zuhause gebären, habe schon alles vorbereitet, Pool gekauft, Hebamme gehabt...leider war es dann eine Steißlage mit Fuß unten, also KS! NotKS wegen angeblich abfallender Herztöne, worüber erst 4 Wehen lang diskutiert wurde. Ich denke, die Ärzte wollten einfach schnell fertig sein und mich ausschalten. War Mitternacht und Ärztin wurde aus dem Schlaf gerissen, also kein Bock auf eine OP, bei der "Gäste" anwesend sind. Aber sag so was mal im Krankenhaus! Der absolute Supergau für mich, hab mein Kind erst Stunden später gesehen! und noch Ärger gekriegt, weil ich es ausziehen wollte, um es mir anzusehen! Das vergisst man nie im Leben! bin am nächsten Tag nach Hause, das gab vielleicht einen Aufruhr in der Klinik! Meine Hebamme hat nur gelacht über die Aussage der Klinik, dass sie sich bedanken würde, wenn ich sie mirt einer so frischen Narbe belasten würde. ich hoffe, das es diesmal eine Hausgeburt wird, trotz vorherigem KS. Hab ja schon 2x ohne Hilfsmittel entbunden. Ich will nur sagen, dass man sich nicht zu sehr auf die schönste Möglichkeit versteifen soll, ich war so dermassen enttäuscht, das kann sich keiner vorstellen.

von silversweet am 26.02.2015, 12:24



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Hallo Jacira, ich finde es toll dass du dich mit dem Thema Hausgeburt beschäftigst! Die Geburt meiner Tochter (mein erstes und bisher einziges Kind) war eine Hausgeburt. Und es war wundervoll! Für mich war irgendwie immer klar, dass wenn es keine medizinischen Gründe gibt ins Krankenhaus zu gehen ich in erste Linie eine Hausgeburt möchte. Ich und meine Schwester sind selbst Hausgeburten und habe von meinen Eltern immer nur normale, schöne Geburtsberichte zu Ohren bekommen. (Meine Eltern sind jetzt keine Hippies oder so..) Als ich dann schwanger war und angefangen habe mich mit dem Thema Geburt auseinanderzusetzen hat sich mein Gefühl nur bestärkt. Ich glaube wie Emmi, dass für eine gesunde Schwangere mit einer gesunden Schwangerschaft zu Hause die beste Möglichkeit besteht interventionsfrei zu gebären (nicht zu entbinden oder schlimmer noch entbunden zu werden). Da ich vor meiner ersten Geburt keine Ahnung hatte wie ich mich unter der Geburt verhalte, wie ich mit den Schmerzen klar komme, wie ich meinen Willen artikulieren kann und wie 'hilfebedürftig' ich auf meinen Mann wirke, hatte ich echt Angst, dass die Geburt im Krankenhaus nicht in die von mir gewünschte Richtung verläuft. Zu Hause habe ich mich die ganze Zeit total sicher gefühlt und konnte immer das machen was sich für mich richtig angefühlt hat zu dem Zeitpunkt. Meine Hebamme war die ganze Zeit dabei und zur tatsächlichen Geburt sind sie ja dann sogar zu zweit. Allerdings war die Hebamme unter der Geburt eher im Hintergrund und hat mich machen lassen. Meinem Mann hat Sie zwischen durch mal Tipps gegeben die er dann mit mir umgesetzt hat. Er war sowie so die ganze Zeit an meiner Seite und berichtet immer noch ganz stolz von 'unsere' Geburt. Durch die Wichitgkeit seiner Rolle unter der Geburt war es glaube ich auch führ ein super Start in das Familien leben zu dritt. Die Geburt selbs hat bei mir von der ersten Wehe bis zum Baby 7 Stunden gedauert. Die ersten 4 waaren wir noch alleine. Als die Hebamme da war bin ich noch mal in die Wanne gegangen bis die Presswehen einsezten. Gebohren wurde meine Tochter dann später im stehen im Badezimmer was einfach so ergeben hat und sich für mich in dem Moment einfach richtig anfühlte. Toll ist, dass man dan erstmal kuscheln darf. Dann sind wir ins Schlafzimmer umgezogen (ca. 45-60 Min. später) wo mein Mann gemeinsam mit der Hebamme die U1 durchgeführt hat und unser Baby zum ersten mal gewickelt und angezogen hat. Das war so schön ihm bei seinen ersten Papa-Schritten zuzugucken, dass ich die ganze zeit heulen musste.. Ach ja, viele Fragen beim Thema Hausgeburt nach dem ganzen "Dreck". Das ich nicht viel! Die Zweithebamme hat die paar Tücher dann sogar noch zur Waschmaschiene gebracht die mein Mann nur noch einmal auch 60° laufen lassen musste. Dann gabs noch nen Müllsack mit Einwegunterlagen und das war es. Vielleicht noch zu den Schmerzen; Im nachhinein würde ich meine Geburt nie als schmerzhaft bezeichnen. ICh hab direkt mit der Maus auf dem Arm gedacht: Das war garnicht so schlim wie erwartet, also du bekommst auf jeden Fall Geschwister! Ich hatte bestimmt auch ein bischen Glück das mein Geburtsverlauf nie ins stocken geraten ist und daher 'nur' 7 Stunden gedauert hat. Allerdings bin ich davon überzeugt, das durch meine Entspannung, offen sein für die Geburt, nicht Autofahren müssen, keine komischen Untersuchungen haben, etc. sich extrem positiv auf die Geburt ausgewirkt haben. Nach meiner Hausgeburt hab ich den Blog "Von guten Eltern" einer Berliner Hebamme kennengelernt. Ich glaube das dir Ihre beiträge zur auserklinischen Geburtshilfe bestimmt auch noch weiterhelfen. Falls du noch Fragen hast, her damit! Just do it!

von honk17 am 26.02.2015, 12:31



Antwort auf Beitrag von Jacira

ich würde auch gerne zu hause entbinden- auch weil ich dann meien ganze familie dabei haben könnte und ich es auch für die kleine große als ein unvergessliches erlebnis sehe wenn sie dabei sein könnte. dazu hasse ich krankenhäuser. Leider sit der eigenanteil für eine hausgeburt zu hoch zum einen und zum anderen- sollte es komplikationen geben müsste ich in ein krankenhaus wo ich nur negatives zum thema Geburt zu hören bekommen ahbe- wi enicht abgesaugtes fruchtwasser mit Folge einer herzerkrankung wegen lungenentzündung etc.- ne da geh ich liebr in das kleien kkh wo di egroße schon zu r welt kam und hoffe dass sie mit rein darf. Is zwar nicht sooo gemütlcih aber viell geht die geburt ja besser als die letzte.

von LadyFLo am 26.02.2015, 12:37



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Ich habe mich bei meiner ersten Geburt für eine ambulante Geburt mit beleghebamme entschieden. Das hat für uns gepasst und diesmal soll es wieder so sein. Mein Beweggrund für die beleghebamme war es, jemanden dabei zu haben, der " auf meiner Seite steht", ambulant, weil ich Kliniken hasse;-) Warum nicht zu Hause? Irgendwie würde ich es mit vielleicht auch wünschen, stelle mir oft vor, wie es wäre, wenn die Hebamme kommt und sagt "zu spät, das bissel machen wir noch hier". Aber die bewusste Entscheidung dafür zu treffen, kann ich irgendwie nicht. Vielleicht deshalb: bei einer Geburt kann etwas passieren, egal wo. Arbeite mit Behinderten Kindern, vielleicht ist mir das darum präsenter? Sollte dem Kind aber bei einer hausgeburt etwas passieren, würde ich mir wohl "die Schuld" daran geben. Und, was jetzt bei der zweiten Geburt dazu kommt, ich weiß, wie ich schreie. Irgendwie albern, aber trotzdem. Aber wer weiß Kind 1 hat schon nicht ewig gebraucht, vielleicht hat's Nr 2 ja noch bissel eiliger :-)

von faenny am 26.02.2015, 13:30



Antwort auf Beitrag von Jacira

Ich hab die letzte Geburt im KH gehabt und werde auch wieder. Ich fühlte mich dort sooooo gut aufgehoben und überhaupt stressfrei. Ich möchte keine Hausgeburt. Schon allein wegen des Risikos wenn was sein sollte( meine Plazenta löste sich nicht und musste unter Narkose innerhalb von 30 Minuten heruasgeschabt werden) und weil ich einfach beinund nach der Geburt gut versorgt sein will und jemanden habe falls ich Fragen habe.

von fiveyears am 26.02.2015, 16:53



Antwort auf Beitrag von Jacira

Da wir ja Zwillinge bekommen kommt bei uns eh nur eine Klinikgeburt in Frage. Bei meiner 1. Geburt war ich im Krankenhaus und ich hab mich dort wohl gefühlt. Bei mir hat sich die Plazenta nicht gelöst und ich musste nach der Geburt schnell operiert werden. Wegen diesem Erlebnis würde für mich in Zukunft eh nur eine Klinikgeburt in Frage kommen. Der hohe Blutverlust kann halt auch schnell gefährlich werden.

von LadySunshine5 am 26.02.2015, 19:53