Hallo ihr Lieben!
Mein Partner (fast 38) hat bereits einen Sohn (6), die Schwangerschaft sei damals super entspannt verlaufen. Nun bin ich (gerade 39) in der 11. SSW und einigermaßen wieder auf den Beinen, nachdem ich die letzten 3 Wochen fast komplett auf der Couch verbringen durfte, Krankschreibung inklusive.
Mein Partner kümmert sich liebevoll, bringt Tee und Wärmekissen, erscheint mit den vielen Symptomen aber trotzdem überfordert und überhaupt nicht in der Lage, “blöde” Phasen auch einfach mal auszuhalten. Er fühlt sich von Stimmungsschwankungen sofort persönlich angegriffen und signalisiert zudem fast täglich (Kommentare, Geräusche, Blicke, Anfassen), dass ihm Intimität fehlt.
Dazu muss man sagen, dass ich in 6+5 ein Hämatom hatte, das ausgeblutet ist (großer Schreck ) und nun bis Ende der 12. SSW vorsichtig sein soll (= Sex verboten). Trotzdem kuschele / dusche / bade ich natürlich mit ihm und befriedige ihn 1-2x/Woche anderweitig. Zusätzlich ist sein starker Wunsch nach Sexualität (gerne täglich, am besten morgens UND abends) seit Jahren ein Reizthema zwischen uns. Dieses ständige Gedrängel reizt mich derzeit noch mehr, weil ich natürlich gerade damit beschäftigt bin, erstmal meinen eigenen Körper wieder auf die Reihe zu bekommen. Auf Abweisung reagiert er grundsätzlich mit Rückzug, passiv-aggressivem Schweigen und Kälte. Darauf angesprochen leugnet er diese Reaktionen.
Generell reagiert er bei jeder Auseinandersetzung nur noch zickig und versinkt in der Opferrolle (z.B. “Genau, ich mache ALLES falsch, NIE kann ich dir helfen.”) obwohl davon gar nicht die Rede war und ich als Psychotherapeutin grundsätzlich - glaube ich - ganz gut kommunizieren kann. Zeitweise gehe ich ihm in solchen Situationen schon aus dem Weg, weil ich keine Kraft für diese Kindergarten-Diskussionen habe. Ängste werden invalidiert (“Du musst dir keine Sorgen machen.”) und heute kam er mir ernsthaft damit, dass die Unterleibsschmerzen, von denen ich letzte Nacht aufgewacht bin, ja auch “psychosomatisch” sein könnten. Ich habe das Gefühl, trotz meines gerade anstrengenden “Zustandes” auch noch komplett für seine Bedürfnisse (nach Ruhe, Kontrolle, Abwechslung) verantwortlich zu sein und es macht mich super traurig, dass er sich nicht zurücknehmen kann. Zeitweise fühlt es sich an, als würde hier ein bockiges Kleinkind durchs Haus stampfen, das seine Unzufriedenheit raushängen lässt.
Mir fehlt eine starke Schulter zum wirklich “Ich-sein” und Anlehnen…
Weiß jemand Rat?
Sorry für den Roman…
von EllaLiselotte am 18.02.2024, 14:50