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Jetzt muss ich mal heulen

Thema: Jetzt muss ich mal heulen

Sorry, aber ich bin gerade so wütend auf meinen Mann. Ja er arbeitet viel und ja das wusste ich, aber wir haben uns bewusst für das Kind entschieden. Und es hieß immer, wir machen das gemeinsam. Und wie war es? Eigentlich habe ich alles alleine gemacht. War in Ordnung! Babys sind nunmal überwiegend bei Mama. Aber jetzt habe ich nochmal gesagt, dass wir mal konkret über das nächste Jahr sprechen müssen, da ich wieder anfangen möchte Teilzeit zu arbeiten und er da auch unterstützen muss, da die Zeiten der Tagesmutter nicht reichen. Da sagt er: ja also so langsam muss der kleine sich auch mal mehr anpassen. Abends so lange in den Schlaf begleitet werden muss nicht sein und er kann sich auch mal alleine beschäftigen. Mein Mann ist der Überzeugung, dass ein einjähriges Kind sich mindestens 1 h alleine beschäftigen können sollte ( im Laufstall). das meint der tatsächlich ernst! Er meint, das wäre normal !Ich fasse es nicht! Ich dachte er steht hinter mir, aber meint jetzt, ich würde das Kind verziehen ich bin gerade wirklich so wütend und fassungslos!

von Hannah88freudig am 21.12.2020, 08:20



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Tja, das ist Nachkriegs Erziehung vom allerfeinsten. Die Angst das Kind zu verziehen ist so typisch deutsch. Ich fürchte, das hat er von seinen Eltern und die wiederum von ihren. In meiner Familie ist es genauso. Meine Eltern sind fassungslos darüber, wie wenig sich meine Kinder alleine beschäftigen konnten und können mit einem Jahr. Die haben mich ganz knallhart in mein Zimmer gesperrt während sie Mittagsschlaf gemacht haben und ich musste gucken wie ich zurecht kam. Das selbe am Abend. Ich denke, dass ein Großteil meiner späteren psychischen Probleme eindeutig damit zu tun hat. Du musst deinem Mann da mal Experten Literatur an die Hand geben. Ich empfehle da den Hirnforscher Karl-Heinz Brisch. Der hat auch ein gutes kompaktes Buch für Laien geschrieben d.h. „S.A.F.E. sichere Ausbildung für Eltern“. Er hat unter anderem herausgefunden, was mit den Kindern passiert, wenn man sie schreien lässt und warum eine rabiate Krippeneingewöhnung nachhaltige Folgen hat. Und auch eine zu lange und unzureichende Fremdbetreuung. er schreibt ganz gut, was Kinder wann können und welche Überforderungen welche Folgen haben. Vielleicht ist es ja was hübsches für ihn zu Weihnachten Ansonsten atme tief durch! Er kann nichts dafür, das haben ihm seine Eltern beigebracht. Und wenn ich eins über Männer gelernt habe, dann dass sie immer das glauben was die Mami sagt. Ich hoffe, das gilt für meine eigenen Söhne irgendwann auch

von wowugi80 am 21.12.2020, 10:14



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Danke für deine Antwort. Ich bin wirklich maßlos enttäuscht, weil das alles anders besprochen war und jetzt wo die Zeit näher rückt in der er etwas mehr (oder überhaupt ) Zeit für seinen Sohn einplanen sollte, kommt sowas. Und unser Sohn ist, was das angeht, wirklich ein vorzeigeexemplar. Er kann sich sehr schön mal 10 Minuten alleine beschäftigen, wenn ich zb koche oä. Aber er stellt sich vor, dass man das Kind 1 h !?! alleine !?! Lassen kann. Da frage ich mich ernsthaft, was bei dem kaputt ist? Und warum ihm sowas jetzt einfällt?

von Hannah88freudig am 21.12.2020, 10:45



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Schade, dass ihr so unterschiedliche Ansichten habt und das nicht vorher klar war. Ich muss zugeben, seit ich arbeite, hat mein Mann eine unglaublich enge Verbindung zu unserer Tochter aufgebaut und man kann wirklich von einer annähernd Gleichberechtigung reden. Wobei sie stark auf ihn fixiert ist, wenn ich 10 Stunden arbeite, ist ja klar. Was ich damit sagen will: Für uns ist das Modell der 50:50 Eltetnzeit perfekt weil jeder von uns den anderen viel besser versteht und wertschätzt, was er leistet. Das ist bei euch natürlich nicht mehr machbar, aber vielleicht bekommt ihr noch mehr Kinder und könnt da von vorneherein mehr aufteilen. Ich glaube nämlich, dass dein Mann recht schnell von seinen altbackenen Erziehungsmethoden ankommen würde, wenn er mehr Zeit mit eurem Sohn verbringen würde. Ich glaube nur mit engem Kontakt kann man sich in diese wunderbaren Wesen einfühlen und intuitiv verstehen, was sie gerade brauchen. Davon abgesehen freue auch ich mich, wenn unsere Tochter sich mal alleine beschäftigt. Gestern Abend saß sie neben mir im Bad und eine Packung Feuchttücher hat dafür gesorgt, dass ich eine viertel Stunde lang ganz in Ruhe Augenbrauen zupfen konnte (das war schon ne Monobraue ) Sie war nicht allein, hat es aber glaube ich auch genossen, dass sie einfach mal machen konnte, was sie gerade wollte. Ich bin aber ganz bei dir, sowas darf man nicht erzwingen oder erwarten. Aber wenn es so is, kann man es gerne genießen. Ich hoffe, das ist jetzt alles nicht zu konfus. Was ich dir sagen will: dein Ansatz ist absolut richtig und dein Mann wird verstehen, wenn er die Gelegenheit hat und nutzt euren Sohn und seine Bedürfnisse besser kennen zu lernen.

von Mitsuha am 21.12.2020, 10:42



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Danke für deine Antwort. Das Problem ist aber, dass er die Gelegenheit anscheinend garnicht will! Es ginge lediglich erst einmal um je 2 h an je 2 Tagen in der Woche die er abdecken müsste. Das Problem ist dabei sein „wollen“, von Arbeitgeberseite wäre das gut machbar. Erst kürzlich hat Mamamaus zu dem Thema Kleinhalten geschrieben und ich denke, dass das auch ein Punkt ist. Allerdings wusste er immer, dass ich meinen Beruf liebe und nicht ganz zuhause bleiben werde. Vor dem Kind haben wir nämlich gleichviel gearbeitet, gleichviel verdient und jetzt fängt er an, dass die Frauen seiner Kollegen alles Hausfrauen wären, weil das anders mit Kindern nicht möglich wäre...aber warum muss ich zurückstecken? Wir könnten zB auch sehr gut leben wenn jeder von uns nur 50% arbeiten würde, aber das ist für ihn keine Option, weil er dann die Führungsposition nicht machen könnte...

von Hannah88freudig am 21.12.2020, 11:48



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Ich würde an deiner Stelle ganz klar kommunizieren was du willst. Es geht um 2 Stunden an zwei Tagen die Woche das wird er wohl hinkriegen. Dir ist der Job wichtig dann sag das auch so. Langfristig gibt das auch nur Ärger in der Partnerschaft wenn einer das Gefühl hat er müsste ständig zurückstecken und kommt zu kurz. Das kann auch nicht in seinem Interesse sein. Thema Rente usw. kommt ja auch noch dazu. Da ist er natürlich fein raus weil nur wer daheim bleibt hat dann das Risiko - also du. Das würde ich auch klar ansprechen. Auch wenn er jetzt redet das Kind soll sich allein beschäftigen. Das redet sich immer so leicht daher aber wenn er dann wirklich mal alleine ran muss wird er das sowieso ganz anders machen. Also da würde ich mir keine Sorgen machen

Mitglied inaktiv - 21.12.2020, 17:21



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Leider blieb hier auch vieles an mir hängen. Überwiegend füttere und Wickel ich ihn, seit mein wieder arbeiten muss ich ihn auch zum einschlafen bringen weils beim Papa nicht mehr funktioniert. Wir hatten besprochen das ich jenachdem was er ab Januar fest raus hat ich womöglich dann schon ab Februar auf 450€ zurück kehre in meinem Job, da Chefin ja auch ab den Kita Tag nicht mich auf 80 Stunden einplanen kann zwecks der Zeiten. Ich bin noch skeptisch ob er das 8 Stunden schafft mit dem Zwerg. Aber so wie ich ihn kenne sagt er nun ja und dann sieht es wieder anders aus wenns so weit ist. Unsere Familie und auch zu Anfang mein Mann waren der Meinung der kleine ist verzogen. Gut manchmal denke ich es auch, zwecks Schlafsituation, aber es ist ja nicht zu ändern. Ich wünschte mir auch er schliefe allein in seinem Bett, aber er braucht noch viel nähe und meine Ängste vorm plötzlichen Kindstod sind auch noch arg präsent. Zu dem Thema selbst beschäftigen, schande über mein Haupt, ich bin auch der Meinung das ein einjähriges Kind sich zumindest 30 Minuten mal allein beschäftigen kann. Unser kleiner beschäftigt sich mit 11 Monaten locker allein im Hochstuhl, Gehfrei oder am Boden, natürlich immer mitn Auge auf ihn. Ne Stunde würde er aber nicht schaffen, also 30 Minuten sind schon ausreichend. In der Zeit kanb ich zum Beispiel in ruhe mal Wäsche falten oder mich um die Küche kümmern, Bad putzen oder mal 30 Minuten Verschnaufen. Aber das ist glaube ich einfach ne Ansichtssache, jede Mama ist da anders und hat andere Blickwinkel.

Mitglied inaktiv - 21.12.2020, 11:55



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Tief durchatmen!! Ich kann deine Wut verstehen! Aber dein Mann meint das sicherlich nicht böse. Klar will er jetzt, wo er mal "dran" ist den leichtesten Weg gehen und das Kind soll sich anpassen. Da fehlt einfach noch die Verbindung zum Kind. Das kommt noch, wenn er mehr Zeit mit ihm verbringt. Wenn er das allerdings nicht möchte, ist das schade. Du darfst deine Berufswünsche und deine Lebensplanung umsetzen, frage da gar nicht um Erlaubnis. Er wird da hinein wachsen. Und wenn dein Zwerg eine Stunde am Tag im Laufstall sitzt und motzt, dann schadet ihm das nicht (nicht falsch verstehen!!! Es ist nicht ideal, aber früher sind Kinder um Laufstall aufgewachsen). Und irgendwann wird dein Mann schon merken, dass das so nicht geht. Spätestens wenn der Zwerg nur noch nach Mama schreit. Mein Mann gibt sich neuerdings auch mehr Mühe, weil Mausi lieber bei mir ist. Klar, Papa hat immer mit ihrem Spielsach gespielt und sie total ignoriert Die Sache mit dem, was die Kollegen sagen....das ist so ein Thema!! Zum kotzen! Mein Mann kommt auch oft heim und erzählt von dämlichen Tipps seiner Kollegin...Er sagt zum Beispiel ihr Baby schlief im eigenen Zimmer viel besser, als im Elternbett. Ich sage dann: Ist ok, wenn du sie daran gewöhnst und die nächsten Wochen 10 mal nachts trösten gehst. Dann ist das Thema schnell erledigt... Du musst es einfach auch mal drauf ankommen lassen. Soll er den Zwerg doch mal ins Bett bringen und bitte dann aich trösten, wenn er weint.

von Pinguini am 21.12.2020, 13:44



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Ich würde ihn einfach mal fragen wie er darauf kommt?! Nimm es ihm nicht zu übel. Ich schließe mich da den Anderen an. Mein Mann hat irgendwann bei unserem ersten Kind auch die Erfahrung machen müssen, dass mein Tag nicht nur aus Kaffee trinken besteht und wie fordernd ein Kleinkind sein kann! Männer haben das auch teilweise echt drauf sich das Leben einfacher zu machen. Zb wenn Sie aufs Kind aufpassen sollen und dann zur Oma gehen weil die dann kocht etc. Trotzdem würde ich dran bleiben und da ins Gespräch gehen. Mein Mann hat auch unsere Kinder versorgt, als ich zur Abendschule gegangen bin. Ich denke man wächst da auch einfach rein.

von Jumalowa am 21.12.2020, 16:04



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Vielen Dank für eure Meinungen und die verschiedenen Denkanstöße.

von Hannah88freudig am 21.12.2020, 19:58



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Das sind halt Männer! Ich denke er meint das nicht böse. Mein Mann liebt unser Sohn überalles und spielt gern mit ihm nach der Arbeit aber nach eine Zeit wird das ihm “langweilig” oder einfach zu viel, besonders dann wenn der kleine nicht so gut drauf ist. Er hat auch mehere Male über schreien lassen oder abstillen geredet, weil er diese Mama Gefühle nicht hat. Redet miteinader, sag (vllt auch x Mal) ihm was dir wichtig ist und geht Kompromisse ein.

von Senii am 21.12.2020, 21:30



Antwort auf Beitrag von Hannah88freudig

Ich kann dich sehr gut verstehen. Zu einem Thema, dem alleine beschäftigen, kann ich nur aus meiner Erfahrung was sagen. Meine Tochter "musste" sich alleine beschäftigen, wenn ich den Haushalt machte, kochte etc... Das gleiche jetzt beim Sohnemann. Wenn Schwesterchen in der Kita war und ich alleine mit ihm gabs nicht nur Mamizeit. Auch er "musste" sich alleine beschäftigen (lernen). Und er ist immer noch mehr als anhänglich. Beide konnten und können sich sehr gut alleine beschäftigen (im Kinderzimmer mit LegoDuplo, bücher anschauen, puzzles verteilen etc) Ja, hinterher muss viel aufgeräumt werden, aber so lernen sie auch mit Langeweile umgehen. Das ist aber meine Sichtweise. Ansonsten verstehe ich die Männer nicht. Meinen verstehe ich auch nicht seit Kind 2 da ist. Was ist nur mit denen im Hirn passiert???

Mitglied inaktiv - 22.12.2020, 00:30