Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2018

Geburtsbericht

Thema: Geburtsbericht

So, nun hab ich gerade mal etwas Zeit, Muße und Energie. Also ich bin am 02.10 morgens um 7 pünktlich im Kreißsaal angekommen, dort hab ich dann praktischerweise auch gleich erst mal gemerkt, dass ich meine KK Karte vergessen hatte, da ich aber schon mal Stationär in Behandlung dort war, konnte sie das auf anderem Wege klären und mein Mann musste nicht noch mal nach Hause gehen. Ich wurde dann auch gleich ins Wehenzimmer geführt und die Vorbereitungen gingen gleich los. Ich hatte ja gedacht, das dauert alles viel länger, aber um 8.45Uhr hieß es dann schon das OP Team würde sich gerade vorbereiten und ich wäre dann die Nächste. Wurde dann mit meinem Bett zum OP gefahren, es wurde noch einiges vorbereitet. Der Anästhesist kam in den OP und stellte sich vor. Der Mensch war neben meinem Mann der Grund warum ich die OP als absolut positiv in Erinnerung behalte. Er war nett und freundlich, hat Scherze gemacht und mich von allem abgelenkt was beunruhigend wirkte und mich sicher durch alle Phasen der OP begleitet. Das einzig wirklich schlimme war als er auf meinen Nieren rumgedrückt hat um mich für die Spinale vorzubereiten. Das hat sauwehgetan und der ganze Vorgang war an und für sich extrem unangenehm. Hab den kompletten OP dann noch mit meinem Lachen angesteckt, weil ich trotz der Betäubung gespürt hab wie sie meinen Bauch mit einem Tupfer abgerieben haben und das extrem gekitzelt hat. Danach war ich so High von all den Medis und der Betäubung, dass ich nur noch das ruckeln gespürt hab und alles wie durch eine Rosa Brille gesehen hab. Mein kleiner Mann kam dann um 9.30 Uhr auf die Welt und hat mich beim kurzen kuscheln mit seiner Käseschmiere vollgeschmiert. :D Aber er war super süß, so runzelig und schmutzig wie er aussah und ich war entzückt. Mein Mann ging dann mit ihm in einen anderen Raum durfte beim wiegen und waschen dabei sein und hat ihn dann bis zu meiner Ankunft auf dem nackten Bauch gehabt zum kuscheln. Später hat mich mein Mann dann noch mit Milchreis gefüttert, weil ich mich überhaupt nicht bewegen konnte. Er war im großen und ganzen super in seiner Rolle und hat mich bei allem unterstützt und gestärkt. Ich hab meinen Kleinen dann gleich angelegt und ihn bis zur Ankunft in unserem Zimmer auch nicht mehr hergegeben. Der erste Tag verlief dann recht ruhig, denn als wir im Wöchnerinnen Zimmer ankamen, ging die letzte Dame gerade mit ihrem Baby nach Hause und wir hatten den ersten Tag das Zimmer komplett für uns allein, auch die Nacht hatte ich meine Ruhe, allerdings waren die Schmerzen durch die Nachwehen mega heftig und hab am Ende sogar die Opiate genommen, die man mir angeboten hat, weil ich einfach nicht mehr wusste wohin mit dem Schmerz. Erst am nächsten Morgen bekam ich eine Bettnachbarin aufs Zimmer. Was ich dabei leider nicht so verstanden hab, war, dass man mir sagte, es wäre alles überbelegt und ich könne kein Daddy In für eine Nacht haben, dann aber ein leeres Zimmer vorzufinden, in dem mein Mann ja locker auf ner Pritsche mit uns hätte übernachten können. Die nächste Dame kam erst am nächsten Morgen um 7 Uhr reingeschneit. Mir ist beim ersten Toilettengang der Kreislauf wegesackt und man musste mich mit einem Rollstuhl zurück ins Bett befördern. Das ging alles so schnell. Ich konnte nicht mal Piep sagen, da hing ich schon in den Seilen. Vorher ging es mir noch Super. Das ist mir vorher noch nie passiert. Auf einmal waren meine Ohren Taub und ich hab nur noch verschwommen gesehen und ich war immer kurz vor einer Ohnmacht und zum Ende war mir extrem schlecht, mir wurde trotzdem ganz viel Wasser eingeflößt. Das Gefühl ist ein bisschen so wenn man nen totalen Alkohol Absturz hat, aber viel schneller und viel heftiger, dafür geht es aber auch schnell wieder weg. Am Abend hab ich es dann noch mal versucht aufzustehen, da ging dann alles reibungslos und ich war im Allgemeinen so schnell wieder fit, dass ich nach 4 Tagen gehen durfte. Wir haben am letzten Tag noch einen Fotoshooting Termin gehabt, zu dem meine Tochter auch dazu kam. Ich hatte den kleinen so mit Essen abgefüllt, dass er zum Termin friedlich gepennt hat und das Shooting lief großartig, wir haben viel Schöne Momente einfangen können. Meine Tochter hatte vorher Zeit ihn kennenzulernen und war einfach nur hin und weg. Das ist sie immer noch, allerdings hatten wir auch schon ein paar Eifersuchtsszenen zuhause. Sie erlebt gerade ein Gefühlsbad sondergleichen. Mal ist sie süß und hilfsbereit und will nur mit ihrem Bruder kuscheln, dann ist sie bockig, besserwisserisch und aufmüpfig und dann sitzt sie manchmal da und tut so als wäre sie selbst ein Baby und könne nichts mehr oder will bestimmte Dinge nicht mehr alleine machen. Ich weiß natürlich das das dazu gehört aber es zu erleben ist natürlich noch was anderes. Und vor allem sehr anstrengend mit ihren Gefühlswechseln mitzukommen. Wir leben uns auf jeden Fall noch zu 4. ein und mir Fallen jeden Tag neue Dinge ein die ich dann doch noch vergessen habe zu besorgen und jetzt auf einmal fehlen. Unsere neue Waschmaschine geht übrigens immer noch nicht, aber morgen kommt endlich der Techniker. Ich hoffe er kann was ausrichten, weil uns geht langsam echt allen die Wäsche aus. Und das mit nem neugeborenen Baby zuhause ist einfach nur doof. Jetzt ist der Text echt lang geworden, sry dafür. ^^ Ich hoffe euch geht's allen gut und ihr genießt die Restkugelzeit oder schon eure Kuschelzeit. Liebe Grüße an alle.

von Feowyn am 08.10.2018, 00:52



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Lieben Dank für den ausführlichen Bericht, das klingt doch alles sehr gut! Ich bin auch gespannt wie unser Sohn die Geburt auffassen wird, er ist momentan eh schon in einer schwierigen Phase und sehr anhänglich und bedürftig...

von FrauStorch am 08.10.2018, 06:48



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Schön, dass du so ein positives Erlebnis hattest :) Das wird bestimmt noch ein bisschen dauern mit eurer Tochter, aber am Ende ist man immer froh über seine Geschwister Ich hoffe, das Debakel mit der Waschmaschine findet jetzt ein Ende..

von Fanzy am 08.10.2018, 09:34



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Danke für deinen Bericht. Hört sich so an, als ob doch alles im großen und ganzen wunderbar gelaufen ist .ich hatte damals ja auch einen Kaiserschnitt und kann mich gut ans erste Aufstehen und so erinnern. Nachwehen hatte ich jedoch keine. Hatte auch die vielen Schmerzmittel überhaupt nicht genommen, die sie mit hingelegt hatten. Aber das kann diesmal ja alles anders sein. Ich find es interessant , dass du schreibst welches Gefühlschaos dein Kind gerade durchmacht. Ich bin nämlich auch so gespannt wie es für meinen Sohn wird, er hängt gerade an mir als wüsste er, dass er mich ganz bald teilen müsste. Kontakt zum Baby aufnehmen, bzw Bauch anfassen, will er aber nicht.

von Piranja1984 am 08.10.2018, 09:37



Antwort auf Beitrag von Feowyn

Ich hatte beim ersten mal auch keine Nachwehen, die Nachtschwester meinte, das es total normal ist. Bei Medikamenten bin ich nicht geizig, zumindest bei Ibo nicht. Mit solchen Schmerzen kann ich einfach nicht stillen. Das klappt übrigens ganz hervorragend. Ich hatte diesmal keine blutig genuckelten Brustwarzen. Es ist alles noch heile. Etwas wund, ja. Aber das lässt sich aushalten. Und der Milcheinschuss kam, kaum war ich Zuhause. Mittlerweile wird er richtig satt von meiner Milch und ich muss nur noch 1-2 mal am Tag zufüttern, meistens Nachts. Der kleine hat nen ordentlichen Appetit. Ich frag mich wirklich wo die Mengen an Milch hingehen. xD Aber seine Windel ist auch alle paar Stunden randvoll. ^^ Das mit meiner großen ist für mich auch einfach neu, aber ich und mein Mann können zumindest etwas mitfühlen, da wir auch in einem ähnlichen Alter große Geschwister wurden. Das hilft schon uns in sie einzufühlen. Sie war in der Schwangerschaft auch schon sehr anhänglich. Ich denke mal Kinder spüren das einfach.

von Feowyn am 08.10.2018, 13:44