So, nun hab ich gerade mal etwas Zeit, Muße und Energie.
Also ich bin am 02.10 morgens um 7 pünktlich im Kreißsaal angekommen, dort hab ich dann praktischerweise auch gleich erst mal gemerkt, dass ich meine KK Karte vergessen hatte, da ich aber schon mal Stationär in Behandlung dort war, konnte sie das auf anderem Wege klären und mein Mann musste nicht noch mal nach Hause gehen.
Ich wurde dann auch gleich ins Wehenzimmer geführt und die Vorbereitungen gingen gleich los. Ich hatte ja gedacht, das dauert alles viel länger, aber um 8.45Uhr hieß es dann schon das OP Team würde sich gerade vorbereiten und ich wäre dann die Nächste.
Wurde dann mit meinem Bett zum OP gefahren, es wurde noch einiges vorbereitet. Der Anästhesist kam in den OP und stellte sich vor. Der Mensch war neben meinem Mann der Grund warum ich die OP als absolut positiv in Erinnerung behalte. Er war nett und freundlich, hat Scherze gemacht und mich von allem abgelenkt was beunruhigend wirkte und mich sicher durch alle Phasen der OP begleitet. Das einzig wirklich schlimme war als er auf meinen Nieren rumgedrückt hat um mich für die Spinale vorzubereiten. Das hat sauwehgetan und der ganze Vorgang war an und für sich extrem unangenehm.
Hab den kompletten OP dann noch mit meinem Lachen angesteckt, weil ich trotz der Betäubung gespürt hab wie sie meinen Bauch mit einem Tupfer abgerieben haben und das extrem gekitzelt hat. Danach war ich so High von all den Medis und der Betäubung, dass ich nur noch das ruckeln gespürt hab und alles wie durch eine Rosa Brille gesehen hab. Mein kleiner Mann kam dann um 9.30 Uhr auf die Welt und hat mich beim kurzen kuscheln mit seiner Käseschmiere vollgeschmiert. :D
Aber er war super süß, so runzelig und schmutzig wie er aussah und ich war entzückt. Mein Mann ging dann mit ihm in einen anderen Raum durfte beim wiegen und waschen dabei sein und hat ihn dann bis zu meiner Ankunft auf dem nackten Bauch gehabt zum kuscheln. Später hat mich mein Mann dann noch mit Milchreis gefüttert, weil ich mich überhaupt nicht bewegen konnte. Er war im großen und ganzen super in seiner Rolle und hat mich bei allem unterstützt und gestärkt. Ich hab meinen Kleinen dann gleich angelegt und ihn bis zur Ankunft in unserem Zimmer auch nicht mehr hergegeben.
Der erste Tag verlief dann recht ruhig, denn als wir im Wöchnerinnen Zimmer ankamen, ging die letzte Dame gerade mit ihrem Baby nach Hause und wir hatten den ersten Tag das Zimmer komplett für uns allein, auch die Nacht hatte ich meine Ruhe, allerdings waren die Schmerzen durch die Nachwehen mega heftig und hab am Ende sogar die Opiate genommen, die man mir angeboten hat, weil ich einfach nicht mehr wusste wohin mit dem Schmerz. Erst am nächsten Morgen bekam ich eine Bettnachbarin aufs Zimmer.
Was ich dabei leider nicht so verstanden hab, war, dass man mir sagte, es wäre alles überbelegt und ich könne kein Daddy In für eine Nacht haben, dann aber ein leeres Zimmer vorzufinden, in dem mein Mann ja locker auf ner Pritsche mit uns hätte übernachten können. Die nächste Dame kam erst am nächsten Morgen um 7 Uhr reingeschneit.
Mir ist beim ersten Toilettengang der Kreislauf wegesackt und man musste mich mit einem Rollstuhl zurück ins Bett befördern. Das ging alles so schnell. Ich konnte nicht mal Piep sagen, da hing ich schon in den Seilen. Vorher ging es mir noch Super. Das ist mir vorher noch nie passiert. Auf einmal waren meine Ohren Taub und ich hab nur noch verschwommen gesehen und ich war immer kurz vor einer Ohnmacht und zum Ende war mir extrem schlecht, mir wurde trotzdem ganz viel Wasser eingeflößt. Das Gefühl ist ein bisschen so wenn man nen totalen Alkohol Absturz hat, aber viel schneller und viel heftiger, dafür geht es aber auch schnell wieder weg.
Am Abend hab ich es dann noch mal versucht aufzustehen, da ging dann alles reibungslos und ich war im Allgemeinen so schnell wieder fit, dass ich nach 4 Tagen gehen durfte.
Wir haben am letzten Tag noch einen Fotoshooting Termin gehabt, zu dem meine Tochter auch dazu kam. Ich hatte den kleinen so mit Essen abgefüllt, dass er zum Termin friedlich gepennt hat und das Shooting lief großartig, wir haben viel Schöne Momente einfangen können. Meine Tochter hatte vorher Zeit ihn kennenzulernen und war einfach nur hin und weg. Das ist sie immer noch, allerdings hatten wir auch schon ein paar Eifersuchtsszenen zuhause. Sie erlebt gerade ein Gefühlsbad sondergleichen. Mal ist sie süß und hilfsbereit und will nur mit ihrem Bruder kuscheln, dann ist sie bockig, besserwisserisch und aufmüpfig und dann sitzt sie manchmal da und tut so als wäre sie selbst ein Baby und könne nichts mehr oder will bestimmte Dinge nicht mehr alleine machen. Ich weiß natürlich das das dazu gehört aber es zu erleben ist natürlich noch was anderes. Und vor allem sehr anstrengend mit ihren Gefühlswechseln mitzukommen.
Wir leben uns auf jeden Fall noch zu 4. ein und mir Fallen jeden Tag neue Dinge ein die ich dann doch noch vergessen habe zu besorgen und jetzt auf einmal fehlen.
Unsere neue Waschmaschine geht übrigens immer noch nicht, aber morgen kommt endlich der Techniker. Ich hoffe er kann was ausrichten, weil uns geht langsam echt allen die Wäsche aus. Und das mit nem neugeborenen Baby zuhause ist einfach nur doof.
Jetzt ist der Text echt lang geworden, sry dafür. ^^
Ich hoffe euch geht's allen gut und ihr genießt die Restkugelzeit oder schon eure Kuschelzeit.
Liebe Grüße an alle.
von Feowyn am 08.10.2018, 00:52