Hier kommt endlich mein Bericht für euch: Am 4.8. ist mir morgens um 3.30 Uhr im Schlaf die Fruchtblase geplatzt. Diesmal habe ich kein Knacken gehört und auch nichts gespürt. War sofort ziemlich aufgeregt, da es bei meinem letzten Kind genauso anfing und ja im Not-KS endete. Doch diesmal sollte es ja eine wunderschöne Hausgeburt werden. Da der Kopf schon tief im Becken stand, bin ich erstmal duschen gegangen und hab meinen Mann schon mal geweckt. Das Duschen hat mich etwas beruhigt und ich hab erstmal die Couch bezogen. Um halb 5 habe ich die Hebamme angerufen, die mich nochmal Schlafen schicken wollte. Dafür war ich dann doch etwas zu aufgeregt. Habs mir dann gemütlich gemacht und auf die ersten Wehen gewartet. Dann sollte ich die Hebamme nochmal anrufen. Ein erstes Miniziehen hatte ich schon, nichts Wildes. Dafür habe ich zu der Zeit schon dreimal meinen Darm entleert, was mir sehr entgegenkam, hatte ich doch vergessen, den Einlauf zu besorgen, den ich eigentlich machen wollte. Um halb 6 waren es dann schon deutlich erkennbare Wehen, die regelmässig alle 7-9 Minuten kamen. Die Hebamme kam um 7 Uhr und untersuchte mich direkt. Ich war bei 4 cm, worüber die Hebamme irgendwie enttäuscht wirkte. Ich fand das gar nicht schlecht, war ja noch alles weitgehend schmerzfrei und fast die Hälfte geschafft. Meine Schwester kam dann auch, sie sollte für unseren Jüngsten da sein. Der war leider um 5 Uhr wach, so dass mein Mann wieder im Schlafzimmer verschwunden war. Ist wohl woeder eingeschlafen. Jetzt waren wir also 3 Frauen, noch in Morgenstimmung, alles war noch irgendwie unwirklich... Die Hebamme meinte ich müsse jetzt mal wirklich runter von der Couch und mich bewegen, sonst täte sich da nichts. Ich war aber noch gar nicht in der Stimmung, alles war noch so leise, ich konnte irgendwie nur langsam aktiver werden. Also habe ich dann erzählt, wie ich mir alles so vorstellte und wir haben begonnen etwas umzuräumen. Mittlerweile ist mein Mann auch aufgetaucht und hat Söhnchen mitgebracht. So gegen neun Uhr haben dann alle zusammen an einem schön gedeckten Tisch gefrühstückt. Eine zweite Hebamme, die neu in der Praxis war, war auch schon da und mein älterer Sohn war mittlerweile auch wach, so dass es schon eine nette Gesellschaft für einen Geburtstag war... Ich war mittlerweile bei 5 cm, hatte aber jetzt Wehen alle 2-3Minuten, die ich sitzend oder stehend auf den Frühstückstisch gestützt veratmet habe. Gegessen habe ich lieber nicht mehr... So gegen 10 Uhr wollte ich dann den Pool gefüllt haben, weil ich so langsam Probleme bekam, die Wehen entspannt zu veratmen. Ich weiß nicht genau, wie spät ich dann im Pool war, mein Mann meint so gegen halb 11. Der Frühstückstisch wurde so langsam abgedeckt und meine Schwester begann einen Kuchen zu backen. Das hatte ich mir so gewünscht. Bei Kuchenduft sass ich nun im Pool und merkte gleich, dass ich bei jeder Wehe enormen Druck nach unten hatte. Die Hebammen waren mittlerweile zu dritt ( weil die neue Kollegin quasi nur zum Gucken da war) und sassen am Poolrand und quatschten. Das brachte mich etwas aus der Konzentration, so dass ich mich bäuchlings in die andere Richtung drehte und mich über den Poolrand hängen liess. Das konnte ich aber auch nur 3 Wehen lang aushalten. Irgendwie schob sich mein Baby zu schnell nach unten, ich konnte genau spüren, wie es sich seinen Weg durch mich bahnte. Schnell legte ich mich auf den Rücken und nach einer weiteren Wehe konnte ich schon den Kopf fühlen! Ich habe nur wenig mitgepresst und habe einfach weiter versucht entspannt die Wehen zu veratmen und meinen Körper arbeiten zu lassen. Dann klingelte es und mein Sohn machte den Fehler zur Tür zu gehen. Der Gasmann wollte nur kurz in den Keller und glaubte meinem Mann einfach nicht, dass wir gerade ein Kind bekommen, komisch.. Er liess sich nicht abwimmeln und wir haben uns in einer Wehenpause darüber amüsiert, dass die Hebammen sowas noch nie erlebt haben.. Mein Mann fehlte also bei der vorletzten Wehe und haette so fast die Geburt verpasst! Nach nur 3 Wehen auf dem Rücken war der Kopf schon da. Eine Wehe für den Rest ud unser Kind wurde von der Hebamme noch unter Wasser gehalten, damit ich ihn selber aufnehmen konnte. Er hat mich unter Wasser schon angesehen, es war traumhaft! Es war 11.04 Uhr! Wir blieben noch bis nach der Plazentageburt im Pool und mein Mann hat mit unserem Jüngsten zusammen die Nabelschnur durchgeschnitten. Dann sind wir auf die Couch umgezogen und konnten sofort weiterkuscheln. Es wurde noch alles wieder aufgeräumt und das Baby auf meinem Bauch untersucht. Dann verabschiedeten sich die Hebammen und um 13 Uhr kam meine Mutter und wir verspeisten, Baby immer noch nackt, den ersten Geburtstagskuchen unseres Nesthäkchens. Es war so wunderschön, ich glaube von so einem Erlebnis zehrt man sein ganzes Leben... Ich bin nur etwas geschürft an der Innenseite des Damms. Das habe ich aber erst abends gespürt... So schön habe ich mir selbst die Hausgeburt nicht vorgestellt. Ein echter Geburtstag... Puh, Glückwunsch an alle, die bis hierher gelesen haben!
von silversweet am 08.08.2015, 02:07