So nun, da wir inzwischen zu Hause sind und der Kleine heute nach einer durchwachten Nacht seinen Schlaf nachholt, hier mein Geburtsbericht. Am Montag morgen wurde ich mittels Prostaglandin zur Cervixreifung stationär eingeleitet. Am Anfang war es super, etwas Schmerzen und ein paar Wehen. Wir sind sogar noch aus dem Spital geschlichen um eine Ausstellung in der Nähe anzusehen.. Dann am Nachmittag um etwa 16:00 beginn mit regelmässigen Wehen, Schmerzen im Rückenbereich und ziehen im Unterbauch. Konnte sie einigermassen veratmen. Mit Position wechseln/Dusche ging es einigermassen. Ich hatte auch von einer Kollegin einen Ella Tens + zur Schmerztherapie erhalten. Das ist so ein Elektrostimulationsgerät am Rücken, der unterschiedliche Impulse abgibt, vor den Wehen und während den Wehen. Wir haben den ausprobiert und ehrlich gesagt, fand ich es nicht so schlecht... Es gibt so ein brummendes Gefühl am Rücken und hat etwas geholfen. Ausser ein etwas komischer Assistenzarzt der eine IV Leitung legen wollte weil ich morgen eingeleitet werde (?) war alles super..habe dann lieb und deutlich abgelehnt habe, da ich ja bereits eingeleitet bin, und zweitens bereits Wehen habe... Muttermund um 22:00 dann 5cm offen, daher Verlegung auf die Gebärstation. Dort dann kurz darauf ist der Schleimpfropf abgegangen. Schmerzen schlimm aber immer noch ertragbar. Ebenfalls ist das Fruchtwasser abgegangen, das Gefühl, wie in die Hosen gemacht habe, fand ich ziemlich schrecklich. Aber wohl zu erwarten. Plötzlich haben sich die Schmerzen geändert. Die Wehen waren immer noch da, aber zusätzlich hatte ich auch intensivste Schmerzen im Po Bereich. Es fühlte sich an als ob der Kleine über den Po raus will, wie Spasmen. Ich konnte dies einfach nicht veratmen, sie waren einfach zu schlimm. Ich habe bei jeder Wehe sobald diese Spasmen kamen den gesamten Gebärsaal vollgeschrien... Die Hebamme/Freund hat schlicht und einfach alles probiert, von Paracetamol, zu Lachgas, Morphium, Dusche, jede Wehe war mit einer kurzen Schreiattacke begleitet..Ganz kurzzeitig haben Salzwasserinjektionen im Rücken geholfen.. . Hat mich noch erstaunt, hätte nicht gedacht dass die helfen.. (vielleicht macht man das in Deutschland ja auch...). Ich habe nur noch gebettelt das Kind rauszuholen, geflucht und war wütend... Es war so frustrierend für mich, dass ich nicht fähig war, die Schmerzen zu veratmen, ich fühlte mich als völlige Versagerin. Die Hebamme meinte, der kleine sei wohl mit seinem Kopf etwas verdreht im Becken, so dass es Knochen auf Knochen drückt- was diese Schmerzen erklärten.. Schlussendlich wurde dann um 4 Uhr morgens eine PDA gelegt, und von da an war es super... Ich konnte mich etwas erholen.., dann Pressen für 2 Stunden. Bei kurzzeitigen späten Herztonäbfälle im CTG wurde noch eine Vaccum durchgeführt. Was aber bei PDA nicht schlimm ist. Der Kleine kam auf die Welt mit etwas stossender Atmung, aber erholte sich bereits nach einigen Minuten... Rückblickend war ich erschrocken, wie viele Schmerzbehandlungen/Massnahmen ich erhalten habe, natürlich hätte ich gerne eine natürliche Geburt gehabt. Aber es war nicht anders möglich. Und ehrlich gesagt, ich bin froh, dass ich keine fixe Vorstellung sondern nur Ideen hatte, was ich mir wünschen würde.. Das hätte mich noch mehr überfordert..Wäre gerne ins Bad gegangen, aber mit den Schmerzen war das zum Beispiel unmöglich.....Die Betreuung war auf jedenfall absolut perfekt und einfühlsam.. Fazit... Versucht, was ihr braucht, ich glaube ihr habt in meinem Bericht so ziemlich jede Massnahme die es gibt... und schaut wies kommt... Am Schluss wird schnell vergessen... Der Kleine ist es Wert...
von gretawa am 31.08.2017, 03:27