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Forum Juli Mamis 2020

Geburt nach Kaiserschnitt

Thema: Geburt nach Kaiserschnitt

Guten Tag zusammen, bisher war ich stille und interessierte Mitleserin. Gerade in der letzten Zeit denke ich über die anstehende Geburt nach. Vor fünf Jahren hatte ich einen sekundären Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand in der Austreibungsphase (Beine nicht mehr spürbar und beweglich, Schichtwechsel Hebamme und Ärzte, mehrere Geburten liefen parallel gleichzeitig, erniedrigende und demotivierende Wortwahl des Arztes). Zwei Jahre später hatte ich dieses Trauma nicht überwunden und so kam es zu einem geplanten Kaiserschnitt. Leider habe ich mich zu wenig informiert, dass es dadurch bei einem dritten Kind automatisch zu einem Kaiserschnitt kommt - zumindest im hiesigen Krankenhaus. Die Aussage des Arztes zur Frage nach einem spontanen Versuch war: In den letzten 10 Jahren habe es dort nur zwei Fälle von Spontangeburten nach Kaiserschnitt gegeben, davon war eines eine Hebamme bei der letztendlich noch die Saugglocke zum Einsatz kam. Aussage der Hebamme: Rät zum KS, da Rupturrisiko zu groß sei. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ein kleiner Funken Hoffnung, dass es spontan klappt ist noch in mir. Ich habe Angst, dass ich wie bei den beiden letzten KS tagelang im Krankenhaus verbringe und meine anderen beiden Kinder aufgrund des Besuchsverbotes nicht sehen kann. Über einen kleinen Austausch würde ich mich sehr freuen. Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 20.04.2020, 11:02



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Man kann auch nach 2 KS eine VG versuchen, du brauchst nur das richtige Krankenhaus und am besten eine Beleghebamme. Telefoniere die Kliniken durch. Ansonsten bin ich froh über den geplanten Kaiserschnitt. Ich hatte auch einen traumatischen Not Kaiserschnitt mit Vollnarkose gehabt. Ich bin froh das alles in Ruhe stattfindet und die paar Tage Krankenhaus sind auch nicht so schlimm.

von vegeta-bunny am 20.04.2020, 11:57



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Man kann eine spontan Geburt nach einem Kaiserschnitt versuchen. Voraussetzung sollte das ok vom Arzt sein bezüglich seiner Einschätzung der Ruptionsgefahr der Narbe. Theoretisch kann man das auch nach zwei Kaiserschnitten, wird aber oft von abgeraten wegen der erhöhten Ruptionsgefahr. Es ist zwar richtig das die äußere Kaiserschnittnarbe wieder benutzt wird um den zweiten, dritten usw Kaiserschnitt durchzuführen, aber in der Gebärmutter wird jedesmal ein neuer Schnitt eröffnet und nicht die vorher gegangene Narbe benutzt. Was heißt, ein Kaiserschnitt eine Narbe die in der Gebärmutter reißen kann, zweiter Kaiserschnitt, zwei Narben die reißen können usw. Ich verstehe den Wunsch nach einer spontan Geburt, würde mich aber nicht über das Wissen und die Einschätzung von Ärzten hinwegsetzten. Ja, es gibt natürlich immer Risikobereitere Ärzte oder welche die einen dafür unterschreiben lassen das man über die möglichen Konsequenzen aufgeklärt wurde und auch selbst die Verantwortung übernimmt. In dem Haus wo ich gelernt habe wurde das Risiko nicht eingegangen. Der Professor hat von Ausnahmen gesprochen, wie zb. Wenn das dritte Kind ein Nachzügler ist mit 10-15 Jahren Abstand dazwischen, dann könnte man darüber nachdenken. Ansonsten hat er es strikt verweigert. Mein Gynäkologin jetzt handhabt es ähnlich. Natürlich muss es jeder für sich entscheiden, ich persönlich orientiere mich aber lieber an den Erfahrungswerten meiner Ärzte. Alles Gute weiterhin Bava

von Bava am 20.04.2020, 13:08



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Also ich hab heute mit meinem Arzt das Thema kurz besprochen. So lange das Kind nicht medizinisch zwingend per KS raus muss, ist ein „Versuch“ das Kind Spontan zu gebären grundsätzlich die bessere Wahl. Rein medizinisch gesehen, Psyche außer acht gelassen. Ich hatte nach geburtsstillstand in der Austreibungsphase einen sek. KS und einmal eine Saugglockengeburt. Das Problem bei mir war bisher, das die Herztöne der Kinder nur liegend ok waren. Sobald ich mich bewegt habe sind die Herztöne unter Wehen komplett abgesackt. Und in Rückenlage passen die Dickschädel (36,5 und 37,5 KU) bei mir nicht natürlich durch... ich habe die Hoffnung, das das dritte Kind Wehen besser wegsteckt und ich vaginal ohne OP entbinden kann... heute US gehabt, der Kopf wird wohl nicht kleiner sein als der der andern beiden. Ein geplanter KS geistert auch in meinem Kopf sehr stark rum... dann noch das Coronathema dazu es ist eine schwierige Entscheidung. Die zumindest in meinem Fall am Ende der Bauch (im wahrsten Sinne der Worte) treffen muss. Es ist ja noch etwas Zeit! Was war denn bei dir der Grund für den geburtsstillstand?

von Milo87 am 20.04.2020, 14:05



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Ich habe bisher noch keine Erfahrungen gemacht, Strebe aber nach einem Kaiserschnitt, der vor 4,5 Jahren erfolgt ist, nun eine spontane Entbindung an. Meine äußere Narbe schmerzt und zwickt häufig, was vermutlich an Verwachsungen liegt, aber sonst ist alles unauffällig.. ich hab das Buch „meine Wunschgeburt“ von Ute Taschner gelesen und da sind auch einige Erfahrungsberichte von Frauen mit spontanen Entbindungen nach 1, 2 und sogar 3 Kaiserschnitten. Es ist sehr informativ und macht einem Mut. Eine Bekannte hat vor einigen Jahren auch die Geburt nach Kaiserschnitt geschafft. Wenn du es wirklich willst, dann solltest du dahinter stehen und dafür einstehen und am besten suchst du dir eine Klinik, die dich in deinem Vorhaben unterstützt. Ich wünsche dir in jedem Fall ganz viele Erfolg

von makse am 20.04.2020, 16:47



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Hallo aus dem August! Das stimmt so nicht, die Gefahr einer Ruptur ist nicht wesentlich höher als nach einem Kaiserschnitt! Dies ist sogar wissenschaftlich belegt! Auch Aussagen über die Wahrscheinlichkeit einer Ruptur anhand der dicke der Narbe treffen zu wollen ist nicht richtig. Eine dünne Narbe kann sehr elastisch sein, eine dicke Narbe sehr unelastisch und eben eher reißen. Warum es wohl zu so wenigen Versuchen kam in diesem Krankenhaus? Na weil die Ärzte es im Vorfeld schon nicht erlauben. Dabei versuchen es immer mehr Frauen erfolgreich nach 2KS, auch wenn das noch nicht ganz anerkannt wird. Ich empfehle das Buch "Meine Wunschgeburt". Das ist wirklich sehr gut!

von Himbeere90 am 21.04.2020, 06:43



Antwort auf Beitrag von Himbeere90

Himbeere90, Nichts für ungut. Ich habe es so gelernt und wie gesagt, Ärzte, Hebammen und Professoren haben meiner Meinung nach ihre Erfahrungen nicht umsonst gemacht. Es ist ja nicht so das es nur ein Arzt oder ein Haus ist sondern diese Ansicht ziemlich weit verbreitet ist. Und schon allein die Logik erlaubt den sehr vereinfachten Rückschluss das zwei Narben eine erhöhte Ruptionsgefahr zu einer Narbe ergibt. Aber nun gut, soll jeder Handhaben wie er will. Ist ja jedem sein eigenes Leben was im schlechtesten Fall auf dem Spiel steht

von Bava am 21.04.2020, 17:46



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Danke für die vielen Antworten. Ich werde dann noch mal ein wenig herumtelefonieren, wobei wir nicht viele KH in der Umgebung haben und eine weiter entfernte Uniklinik für uns nicht in Frage käme. Schöne Woche euch

Mitglied inaktiv - 21.04.2020, 13:23