Juli Mamis

Forum Juli Mamis 2014

Arbeiten in der Pflege

Thema: Arbeiten in der Pflege

Hallo liebe werdende Mamis, Hab mich heute auch mal hier angemeldet um mit euch über mein Arbeitsproblem zu sprechen. Erst mal zu mir, ich bin 26 Jahre alt und bekomme laut Termin am 4 Juli mein erstes Kind. Ich arbeite als Heilerziehungspflegerin in einer Einrichtung für körperbehinderte und psychisch erkrankte Menschen. Fast alle meine Bewohner sitzen im Rollstuhl und brauchen Hilfe bei der Pflege. Teilweise sind die Bewohner aggressiv, haben Wunden, Krankheiten, sind inkontinent oder müssen gespritzt werden. Auch kommt es immer wieder zu Übergriffen in Form von Schlägen oder Tritten gegenüber dem Personal. Laut Muschu darf ich die meisten Tätigkeiten nichtmehr ausüben. Als ich meiner Chefin sagte, ich wäre schwanger, war sie anfangs nicht sehr begeistert. Ich war wegen Übelkeit den dritten Monat der Schwangerschaft krankgeschrieben. Zusammen mit dem Betriebsarzt meiner Einrichtung und auf anraten meiner Frauenärztin wurde mit meiner Chefin ein Termin gemacht, in dem besprochen wurde wie ich bis zum Ende eingesetzt werden kann. Das wurde im Dezember besprochen und es hat sich nichts verändert. Ich habe um Versetzung gebeten aber davon wollte sie nichts wissen. Obwohl wir abgesprochen haben, dass ich fast nur im Spätdienst und bei Aktivitäten mit den Bewohnern arbeiten werde, da da die meiste Zeit ist damit ich mir Hilfe holen kann und nur die fitten Bewohner versorgen und betreuen kann, bin ich täglich im Frühdienst eingeteilt oder schiebe Doppelschichten im geteilten Dienst. Außerdem muss ich weiter Versorgung fast aller Klienten, je nachdem welche Kollegen an meiner Seite stehen, machen, spritzen, mit kontaminierten Sachen umgehen, Wunden versorgen, Menschen heben, usw. Auch werden weder meine freien Tage, die ich mehrfach im Plan vorgemerkt und per E-Mail z.B. für FA Termin vorgemerkt habe, nicht berücksichtigt. Auch hat meine Chefin mich bei der Personalabteilung nach meinen vierwöchigen krank geschrieben sein nichtmehr wieder gesund gemeldet und somit habe ich kein Gehalt bekommen. Ich bekommen nun zweimal am 15 Februar. Ich fühle mich schon echt schikaniert. Mein FA hat mir die Nummer vom Regierungspräsidium gegeben und meine Einrichtung wird nun kontrolliert, aber das ändert bestimmt nichts an meiner Situation. Der Betriebsarzt meint, ich sollte nochmal mit meiner Chefin in Kontakt treten aber ehrlich gesagt habe ich darauf keine Lust und keine Nerven mehr. Es ändert eh nichts außer das sie genervt ist, was sie ja jetzt schon ist. Mein FA hat mir angeboten ein Teilbeschäftigungsverbot auszustellen aber dann habe ich nur noch wenig freie Tage und bin immer zu den Pflege-stosszeiten eingeteilt. Der Betriebsarzt soll mir ein volles ausstellen. Mein Hausarzt sieht meine Bedenken aber sagt, er hätte noch nie so etwas ausgestellt. Ich weiß nicht mehr, ich bin verzweifelt, habe Angst um mein Baby und fühle mich schikaniert. Was könnte ich machen oder sehe ich die Situation falsch? Brauche ganz schnell eure Hilfe!

von Frarai87 am 05.02.2014, 12:46



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Laß' Dir vom FA ein Beschäftigungsverbot ausstellen!!! Das ist ja nicht zumutbar dort! Ich arbeite in einer Kinderklinik mit ganz viel Stationen. Sie hätten mich eventuell auch versetzen können, mein FA hat mich aber lieber befreit. Habe auch kein Ringelröteln-Titer und bin CMV negativ. Frag' ihn doch mal! Alles Gute für Dich!!!

von insala am 05.02.2014, 12:51



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Der FA meint er könne mir nur ein Teilverbot ausstellen da die Schwangerschaft ja in Ordnung verläuft und der Betriebsarzt für mich zuständig ist. Er ist dafür verantwortlich mir einen geeigneten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen oder mich rauszunehmen. Habe auch keinen Titter. Habe schon einen FA Wechsel angestrebt aber als ich die meisten hier anrief meinten sie, dass ´sie mir auch das Verbot nicht ausstellen werden.

von Frarai87 am 05.02.2014, 12:57



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Also hätte mir der Betriebsarzt nicht das BV gegeben hätte es mir mein FA ausgestellt. Vielleicht ist deinem Arzt nicht klar wie es bei euch abgeht&552;

von Santulan am 05.02.2014, 21:27



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Hey ich hab ein bv vom betriebsarzt er muss da nur mit die 3-4 zettel ausfüllen und dann bv unterschreiben das du deiner chefin geben musst. Erkundige dich doch mal beim amt für arbeitsachutz deiner region oder bei nem anderen arzt wie dein betriebsarzt das auszufüllen hat und co und dann gehst wieder zum betriebsarzt und machst das zusammen mit dem. Vlt is das ja ne Möglichkeit für ihn und dich das durchzusetzen. Das amt für arbeitsschutz ist auch dafür zuständig dir fragen zu beantworten hinsichtlich schwangerschaft und arbeit.

von lazuli am 05.02.2014, 13:26



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Hallo! Ich arbeite auch in der Pflege aber bei einem ambulanten Intensivpflegedienst! Bitte nicht komisch oder schadenfroh auffassen, aber ich hab seit der 7.ssw ein BV von meinem Chef! Da ich mit meinen Pat alleine bin und eben, genau so wie du auch, Sachen machen müsste was man als Schwangere nicht darf! Ich habe ich es gleich nach bekanntgeben der SS bekommen. Hab auch sehr sehr liebe Chefs und sie sehen mich immer noch gerne im Büro zu Besuch und rufen an wies mir geht. ;-) Bin auch ehrlich gesagt froh darüber weil ja doch einiges passieren kann! Ich würde dir raten, nochmal mit BA, Chefin und FA zu reden! Und auch klipp und klar sagen, dass du es beschissen findest, dass sie die ganzen Abmachungen nicht einhalten! Sag auch dem BA, dass sie die Mutterschutzrichtlinien nicht einhält und wenn das nicht bald klappt, du diese Verstöße meldest! Sie müssen deine SS ja auch melden! (Ich glaube im Gesundheitsamt!) Lass umbedingt die Titer machen! Wenn das nix bringt würde ich trotzdem den FA wechseln! Auch wenn sie jetzt sagen dass sie kein BV aussprechen. Wenn u ihm dann die Situation erklärst sieht er vielleicht doch ein BV für notwendig! Ich hoffe für dich, dass es mit einem meiner Tipps vielleicht doch bald klappt und du die SS dann endlich genießen kannst! Liebe Grüße, Eva

von Eva88 am 05.02.2014, 18:58



Antwort auf Beitrag von Frarai87

Lass dir dringend ein BV vom FA geben, das geht doch nicht! Bin Jugend- und Heimerzieherin arbeite mit autistischen Kindern und verhaltensschwierigen und bin seit dem Tag meiner Bekanntgabe der Schwangerschaft im BV. Erst vorläufig und dann absolutes da ich CMV negativ bin.

von Santulan am 05.02.2014, 21:25



Antwort auf Beitrag von Frarai87

Hi :) Es ist völlig richtig, dass ein Beschäftigungsverbot von einem Arzt nur bei bestimmten medizinischen Indikationen ausgestellt werden kann. Und wenn diese Medizinische Indikationen nicht vorhanden sind (Apropos Ich freue mich für Dich, dass mit Deiner Schwangerschaft alles in Ordning ist), dann kann Dir auch kein Arzt ein beschäftigungsverbot ausstellen. Es ist aber auch völlig richtig, dass Du als Schwangare bestimmte Tätigkeiten nicht mehr ausführen sollst. Und der Arbeitgeber ist durch das MutterSchutz-Gesetzt verpflichtet für ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu Sorgen. Es ist auch ziemlich klar, was genau Du als Pflegekraft nicht machen darfst und wenn das auch schon konkret besprochen worden ist, dann sollst Du es auch nicht tun und Dich und Dien Baby dadurch nicht gefährden (Wie z. B. mit infektiösen oder aggressiven Patienten umgehen, schweres Gewicht heben unsw.). Jedes Mal, wenn etwas von Dir verlang wird, was Du nicht machen sollst, kannst du "nein" sagen. Wenn Du aber es trotzdem macht, dann ist das völlig auf Deine Verantwortung. Es ist sicherlich nicht einfach einfach "nein" zu sagen, man will ja keinen Ärger mit der Chefin oder mit den Kollegen. Ich kann Dich gut verstehen, weil ich selbst momentan aufgrund meiner Schwangerschaft am Arbeitsplatz schikaniert werde (obwohl es bei mir um etwas ganz anderes geht). Es passiert auch in Deutschland leider immer wieder, dass Frauen aufgrund ihrer Schwangerschaft am Arbeitsplatz schikaniert und diskriminiert werden. Das darf natürlich nicht sein! Deswegen gibt es auch klare Gesetzte und Leute die dafür verantwortlich sind, die Gesetzte genau beachtet zu werden. Also, Du musst das mit deiner Chefin klären! Wenn sie kein Verständlis hat, dann sollst Du Dich tatsächlich an dieses Regierungspräsidium wenden, oder an Betriebsrat. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass das Gespräch mit Deiner Chefin sehr unangenehm für Dich sein kann. Aber Du hast Rechte und Du kannst auch als Schwangere nicht gekündigt werden. Also, sei stark, und sprich offen mit Deiner Chefin über alles, was Dir Sorgen macht!. Vergiss auch nicht, dass Du als werdene Mutter eine große Verantwortung hast. Ich wünsch Dir viel Kraft und weiter eine gesunde Schwangerschaft. LG Lydia

von lydia_m@mail.bg am 06.02.2014, 01:33



Antwort auf Beitrag von Frarai87

Du mußt ein teiweises oder totales BV erteilt bekommen von deinem Betriebsarzt oder von deinem Arbeitgeber. Du hast eine Fürsorgepflich gegeüber deinem Kind. Wenn etwas passiert wird keiner der Verantwortlichen den Kopf dafür hinhalten. Bin selber Chefin im Pflegedienst und gerade Oma geworden. In unserem Betrieb gibt es IMMER eine schwangere Pflegekraft. Alle müssen zusammenhalten, dann klappt das. Wünsche dir Mut und Durchstzungskraft sowie eine komplikationslose Schwangerschaft.

von judy62 am 06.02.2014, 15:15