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Angst dem Chef von Ss zu berichten

Thema: Angst dem Chef von Ss zu berichten

Ich hatte mich im Frühjahr bei meinen ehemaligen Ausbilder (Rechtsanwalt) um eine Teilzeitstelle beworben. Im Frühjahr hatten sie keinen Bedarf. Nun hat er sich Anfang November selbst gemeldet und mir eine Stelle angeboten die ich gerne angenommen habe. Am 15.11 haben wir den Vertrag unterschrieben, befristet für 6 Monate, die auch die Probezeit sind. Am 16.11 habe ich positiv getestet... Ich habe jetzt Angst ihn das zu sagen, weil er dann bestimmt stinkig und enttäuscht ist, dass wieder eine Arbeitskraft gehen wird nach kurzer Zeit...ich hatte nicht gedacht das wir so schnell schwanger werden...mit meiner Tochter hatte es damals über ein Jahr gedauert. Es ist mir echt unangenehm ihm das jetzt sagen zu müssen, versteht ihr mich? Vielleicht kann mir jemand meine Angst etwas nehmen...der wird sich doch bestimmt veräppelt vorkommen LG snezhok

von snezhok am 30.11.2021, 21:29



Antwort auf Beitrag von snezhok

Die Angst kann ich Dir leider nicht nehmen. Mir geht es aber genauso. Ich hatte ein befristetes Arbeitsverhältnis, was um ein Jahr verlängert werden sollte. Ich bat um eine Festanstellung und mein Chef setzte sich bei der Geschäftsführung ein. Ich habe nun letzte Woche meinen Festvertrag unterschrieben. Natürlich habe ich nicht gesagt, dass ich schwanger bin . Hatte zu dem Zeitpunkt auch noch keine Bestätigung vom Arzt. Nun habe ich mega Bammel es zu sagen … er wird sehr enttäuscht sein. Aber mehr nicht. Den Kopf abreißen kann er nicht . Das schlimmste wäre eine Kündigung- bei Dir in der Probezeit, bei mir nach der Elternzeit. Irgendwie müssen wir da tapfer durch und hoffen , dass wir unsere Jobs behalten.

von Patchwork am 30.11.2021, 22:23



Antwort auf Beitrag von Patchwork

Oh je, auch so ein Dilemma...ich hatte ehrlich gesagt den Gedanken gehabt, er könnte mich ja kündigen, dann hätte er keine Nachteile durch meine Schwangerschaft, aber ich habe mich im Internet durchgelesen und auch in der Probezeit kann eine schwangere Frau wohl nicht gekündigt werden...gut für ihn das der Vertrag befristet ist der Vertrag würde einen Monat vor Mutterschutz enden Ja hoffentlich kannst du deine Stelle mach der Elternzeit behalten! Ich drück dir die Daumen! Wann willst du es ihm sagen? Ich denke, ich werde es im Januar mitteilen...ich habe auch erst am 14.12 meinen Termin beim Gyn., da wäre ich in der 9 SSW...

von snezhok am 30.11.2021, 22:47



Antwort auf Beitrag von snezhok

Ich will es erst nach der 12 SSW sagen. Weil ich davor eine Fehlgeburt hatte und ich da ängstlich bin . Bedenke das Du Dich , sollte der Vertrag nicht verlängert werden, Du Dich rechtzeitig bei der Krankenkasse meldest und fragst wie sich das verhält. Ob Du Dich ggfls beim Arbeitsamt melden musst. Das Mutterschaftsgeld zahlt nämlich die Krankenkasse und der Arbeitgeber stockt zum Gehalt auf.

von Patchwork am 01.12.2021, 06:10



Antwort auf Beitrag von snezhok

das blödeste was sein kann ist, dass der vertrag nicht verlängert wird. kündigen kann er nicht. arbeiten kannst du bis dahin normal. die angst kann dir keiner nehmen. ich habe auch noch nix gesagt.

Mitglied inaktiv - 01.12.2021, 06:06



Antwort auf Beitrag von snezhok

Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich im Büro und konnte es lange geheim halten. Als ich es dann gesagt habe, hat mich die Leitung gefragt, ob ich nicht an Abtreibung denke Ich war neu und hatte auch nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Der wurde natürlich nicht verlängert. Am Ende weißt du nie, wie der Chef reagiert. Du hast aber auch noch bisschen Zeit oder? Ich habe deinen Beitrag nochmal gelesen. Du bist nur befristet? Dann besteht sowieso die Gefahr, dass er dir den Vertrag nicht verlängert. Dann kann es dir ja eh egal sein, was er denkt. LG Isi

von IsiMom am 01.12.2021, 07:41



Antwort auf Beitrag von snezhok

Hallo Snezhok, ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber in Österreich ist es so, dass wenn ein befristetes Dienstverhältnis aufgrund einer bestehenden Schwangerschaft nicht ein unbefristet übergeht, dann gilt das als Diskriminierung und kann beim Arbeitsgericht angefochten werden. Vielleicht gibt es sowas auch in Deutschland? LG Tinzi

von Tinzi am 01.12.2021, 08:55



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Anfechten kann man das bestimmt, nur wenn der Arbeitgeber die Befristung betrieblich begründet, hat es nichts mit der Schwangerschaft zu tun, wenn der befristete Vertrag ausläuft. Und damit wäre es keine Diskriminierung für Schwangere.

von IsiMom am 01.12.2021, 09:10



Antwort auf Beitrag von IsiMom

Da stimme ich dir zu, außerdem stellt sich sicher auch die Frage, ob man mit der (erfolgreichen) Anfechtung wirklich so glücklich sein wird in einer riesigen Firma mit zig Angestellten mag man noch in der Masse untergehen, aber angenommen es ist eine eher kleine Kanzlei, dann stelle ich mir das mehr als unangenehm vor. Nicht falsch verstehen, ich finde es super, wenn man sich gegen eine ungerechtfertigte Kündigung zur Wehr setzt! Aber wenn die Firma einen loswerden will, dann kanns eklig werden und da würde ich abwägen, ob es mir das überhaupt wert ist. Zum eigentlichen Thema, ich kann voll verstehen, dass man in so einer Situation ein schlechtes Gewissen bzw Ängste hat. Umgekehrt müsste das dann ja aber so aussehen, "lieber Chef, bevor wir den Vertrag fix machen, ich hatte an meinem Eisprung ungeschützten Geschlechtsverkehr und möchte gerne abwarten, ob ich in drei Tagen meine Periode bekomme oder schwanger bin". Ich behaupte mal, dass das selbst dem coolsten Chef und der lockersten Chefin zu intim wäre. Es ist eine Gradwanderung, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Frauen können schwanger werden und viele werden es auch. Ich denke eine Firma weiß um diesen Umstand bescheid und wird im Lauf ihrer Existenz schon mehr als eine Schwangere in der Belegschaft gehabt haben. Ist sicher schwierig, aber vielleicht wesentlich weniger schlimm, wie du jetzt denkst.

von Nucleolus am 01.12.2021, 16:12



Antwort auf Beitrag von Nucleolus

Du hast natürlich recht mit der Anfechtung. Es ist tatsächlich eine kleine Kanzlei und ich möchte nach einer Anfechtung vor Gericht nicht unbedingt in so einem Klima weiter dort arbeiten...es ist tatsächlich eine kleine Kanzlei, und das würde echt unangenehm werden. Ich denke ihr habt recht. Die werden um das Risiko einer Schwangerschaft bei einer jungen Frau wissen. Ich werde mein bestes geben während meiner Zeit dort und es ist auch für mich ein Stückchen traurig, dass ich wieder gehen muss, denn wir verstehen uns sehr gut. Man kennt sich halt. Aber wahrscheinlich wird es bestimmt nicht so schlimm wie ich mir das jetzt vorstelle. Ich hatte heute meinen ersten Arbeitstag und es war echt toll. Wie früher Lieben Dank an euch alle für eure Unterstützung und Ratschläge

von snezhok am 01.12.2021, 21:41



Antwort auf Beitrag von snezhok

Also ich denke nicht, dass sich das in Deutschland anfechten lässt. Es ist ein befristeter Arbeitsvertrag und der läuft meines Wissens nach einfach aus, Schwangerschaft hin oder her. Also was soll man da anfechten? Natürlich kann der Arbeitgeber ihn verlängern oder dir nach Mutterschutz die gleiche Stelle wieder anbieten. Aber Anrecht hat man nicht darauf. Auch durch eine SS nicht. Es wäre ja immer die Frage, wie dein Chef so tickt. Will er dich unbedingt haben oder findet er schnell einen passenden Ersatz. Das ist abhängig von Branche, Arbeitsmarkt oder eben auch persönliche Einstellung deines Chefs.

von Cuci am 02.12.2021, 10:31