Guten Abend Herr Dr.,Mattusek, unsere Tochter ist am 06.10.20 geboren und hat im Alter von 4 Wochen eine Pavlikbandage erhalten. Die Alpha Werte laut Kinderorthopädin: Rechts 48, Links nicht messerbar, also Luxation. Ich selbst, Jahrgang 1984, hatte als Baby im Alter von 5 - 11 Monaten ebenfalls eine Pavlikbandage. Nach 5.5 Monaten, ausschließlich therapiert mit der Pavlik, konnte die Behandlung abgeschlossen werden, beide Alphawinkel über 65 Grad. Wir haben sie dazu auch bei einem anderen Kinderorthopäden zusätzlich vorgestellt, der das Ergebnis als "gut" befand. Mit 13 Monaten ging sie ihre ersten Schritte ohne Hilfe, die motorische Entwicklung ist also zügig vorangeschritten. Nun waren wir zur Röntgenkontrolle. Unsere Orthopädin fand das Ergebnis "zufriedenstellend", wenn man den Erstbefund betrachte. Wir sollen im Herbst vor der Einschulung erneut vorstellig werden. Bis dahin Aspreizbewegung fördern, wie Bobbycarfahren. Dem zweiten Kinderorthopäden konnten wir das Röntgenbild zukommen lassen, es gab keine klinische Untersuchung. Er war skeptischer obschon der langen Behandlungszeit und meinte, der Winkel der einen, linken, Hüfte sei zu spitz (das waf die ehemald luxierte Seite). Ein Herausspringen sei nicht zu befürchten, aber er würde engmaschiger kontrollieren. Und bis dahin Abspreizbewegungen. Nun habe ich voll Eifer eine Spreizhose gekauft. Sie ist eigentlich ausgelegt für Kinder bis 9kg, meine Tochter ist recht zart, wiegt etwa 10.5kg und sie passt ihr gut, Abspreizung 16cm. Es handelt sich um die "RELEXTA" - Abspreizhose von Aida Med - optimiertes Breitwickeln durch eine praktische feste Abspreizwindel. Mit etwas schimpfen lässt sie sich die Hose über ziehen (über die Schlafhose), es scheint sie aber nicht sonderlich zu stören und sie schläft weder besser noch schlechter damit. Sie hat sie dann ca. 9 - 10h an. Beim seitlichen Liegen, mit einem Bein in der Luft, sieht es jedoch schon etwas bemitleidenswert aus. Übertreibe ich es mit der selbst gestarteten Therapie, kann ich durch das nächtliche Abspreizen etwas kaputt machen (Hüftkopfnekrose?)? Bobbycarfahren alleine erscheint mir zwecklos, sie sitzt nur kurz drauf und läuft lieber. Prinzipiell ist mir bewusst, dass es sich um ein orthopädisches Hilfsmittel handelt und eigentlich verschrieben werden müsste, man nicht selbst Doktor spielen soll. Der schlechte Erstbefund, die genetische Veranlagung und das nicht ideale Röntgenbild verunsichern mich einfach und ich denke, so einfach wie jetzt wird eine Therapie nie mehr sein. Haben Sie vielen Dank für Ihren Rat!
von FranziskaR am 28.06.2022, 23:05