Sehr geehrter Herr Dr. Matussek, ich schreibe erneut, da meine Frage vom 28.6. unbeantwortet blieb und Sie sie evtl. übersehen haben. Ich versuche mich kurz zu fassen: Unsere Tochter ist am 06.10.20 geboren und hat im Alter von 4 Wochen eine Pavlikbandage erhalten. Die Alpha Werte laut Kinderorthopädin: Rechts 48, Links nicht messerbar, also Luxation. Ich selbst, Jahrgang 1984, hatte als Baby im Alter von 5 - 11 Monaten ebenfalls eine Pavlikbandage. Nach 5.5 Monaten, sie war dann 6.5 Monate alt, ausschließlich therapiert mit der Pavlik, konnte die Behandlung meiner Tochter abgeschlossen werden, beide Alphawinkel über 65 Grad. Wir haben sie dazu auch bei einem anderen Kinderorthopäden zusätzlich vorgestellt, der das Ergebnis als "gut" befand. Mit 13 Monaten ging sie ihre ersten Schritte ohne Hilfe, die motorische Entwicklung ist also zügig vorangeschritten und sie hat alles aufgeholt. Nun waren wir mit 19/20 Monate zur Röntgenkontrolle. Unsere Orthopädin fand das Ergebnis "zufriedenstellend", wenn man den Erstbefund betrachte. Wir sollen im Herbst vor der Einschulung erneut vorstellig werden. Bis dahin Aspreizbewegung fördern, wie Bobbycarfahren. Dem zweiten Kinderorthopäden konnten wir das Röntgenbild zukommen lassen, es gab keine klinische Untersuchung. Er war skeptischer obschon der langen Behandlungszeit und meinte, der Winkel der einen, linken, Hüfte sei zu spitz (das war die ehemals luxierte Seite). Ein Herausspringen sei nicht zu befürchten, aber er würde engmaschiger kontrollieren. Und bis dahin Abspreizbewegungen. Seit gut 2 Wochen ziehe ich ihr nachts eine Spreizwindel über den Schlafanzug, Abspreizung 16cm laut Verpackung. Es handelt sich um die "RELEXTA" - Abspreizhose von Aida Med - optimiertes Breitwickeln durch eine praktische feste Abspreizwindel. Sie hat sie dann ca. 9 - 10h an und nimmt es recht gelassen hin. Übertreibe ich es mit der selbst gestarteten Therapie, kann ich durch das nächtliche Abspreizen etwas kaputt machen (Hüftkopfnekrose?)? Bobbycarfahren alleine erscheint mir zwecklos, sie sitzt nur kurz drauf und läuft lieber. Prinzipiell ist mir bewusst, dass es sich um ein orthopädisches Hilfsmittel handelt und eigentlich verschrieben werden müsste, man nicht selbst Doktor spielen soll. Der schlechte Erstbefund, die genetische Veranlagung und das nicht ideale Röntgenbild verunsichern mich einfach und ich denke, so einfach wie jetzt wird eine Therapie nie mehr sein. Falls die Spreizwindel OK ist - wie lange sollen wir das durchziehen? Noch etwa 3 Monate, bis sie 2 Jahre alt ist? Haben Sie vielen Dank!
von FranziskaR am 12.07.2022, 22:30