Frage: Schmerzen nach Kaiserschnitt

Guten Abend Herr Dr. Hellmeyer, ich habe lange gezögert, ob ich dies schreiben möchte. Vor allem, weil so Negativberichte ja andere ängstigen könnten. Das will ich nicht. Meine zweite Geburt per sekundärer Resectio lässt mich aber einfach nicht los. Mein erster Kaiserschnitt vor 10 Jahren verlief völlig problemlos. Ich hatte gut auszuhaltende Schmerzen und konnte gleich am nächsten Tag aufstehen, duschen und mein Baby versorgen. Dies war beim zweien mal vor acht Monaten völlig anders. Ich hatte bei dem Versuch aufzustehen unerträgliche, brennende Schmerzen und ein Gefühl jemand hätte ein Skalpell in mir vergessen. Ich war mir sicher, ich wäre wieder aufgerissen und müsse blutüberströmt sein. Mir wurde schwarz vor Augen, mir brach der Schweiß aus und ich musste mich sofort wieder hinlegen. Besonders besorgniserregend fand ich jedoch, dass sich, wann immer ich stand, ein brennender Schmerz im der Leistengegend ausbreitete. Eine ca. DIN A4 Blatt große Fläche der Haut, die gar nicht unmittelbar an die Narbe angrenzte (Leiste, Schanmbein,Oberschenkel) fing nach kurzem Stehen oder bei Berührung an zu brennen wie Feuer. Eine herbeigerufene Assistenszärztin sagte, sie hätte so etwas noch nie gehört und versetzte mich mit dieser Aussage in Panik, weil ich nicht wusste, wie ich diese Schmerzen aushalten sollte. Ich bekam stärkere Schmerzmittel und der Chefarzt untersuchte mich am nächsten Tag. Er erklärte, dass die Symptome von einem verletzten Hautnerv stammen könnten. Der betroffene Bereich ist mittlerweile taub. Ich bin völlig schmerzfrei. Juhu! Auch wenn ich zuhause noch bestimmt zwei Wochen sehr eingeschränkt war, keine Unterhosen tragen konnte und überall im der Wohnung Stühle hatte, da ich mich stets nach wenigen Schritten hinsetzen musste, damit sich nicht dieser wahnsinnige Schmerz ausbreitete. Ich habe mich sehr schlecht im der Klinik aufgehoben gefühlt. Insbesondere wegen der jungen Ärztin, die mich immer wieder vorwurfsvoll fragte, was ich denn bitte von ihr wolle, sie kenne das schließlich nicht. Das hat mich sehr verängstigt und das, wo ich wirklich eher Typ 'Hart im Nehmen' bin. Meine Frage ist: Kennen Sie so etwas? Schmerzen die nicht an die Narbe angrenzen? Ist die Erklärung des Chefarztes plausibel? Um ehrlich zu sein, würde ich gerne verstehen, was da passiert ist. Das hatte mit den Schmerzen vom ersten Schnitt nichts zu tun. Das war einfach eine andere Liga! Vielen Dank und herzliche Grüße Serana

von Serana am 13.12.2018, 21:47



Antwort auf: Schmerzen nach Kaiserschnitt

Hallo Serana, das klingt schon etwas merkwürdig, zumal das nicht der erste Kaiserschnitt war und Sie ja genau hier eine Narbe schon hatten. Die Hautnerven werden ja oberflächlich beim Schnitt durchtrennt und somit berichten von dem Taubheitsgefühl ganz viele, bis manchmal mehr als 1 Jahr. Vielleicht gab es doch in der Bauchfecke ein Hämatom, das man nicht eindeutig sah und so die Schmerzen an anderer Stelle verursachten. Das könnte ich mir vorstellen. Sie müssen Ihr nachvollziehbares Trauma unbedingt aufarbeiten. Ganz wichtig. LG und alles erdenklich Gute

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 14.12.2018



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