Guten Tag, Herr Dr. Wahn
vielen Dank für Ihre Arbeit.
Ich habe eine etwas allgemeinere Frage:
kann es sein, dass ein Kind auf bakterielle Infektionen kaum mit Fieber regiert, auf Virusinfektionen hingegen schon?
Mein Sohn hatte bisher bei Pneumonie, Mastoiditis, Scharlach kein Fieber (bzw. maximal 38,5/6), bei Virusinfekten (3tagefieber, Hand-Fuß-Mund, Durchfallerkrankungen, normale Erkältungen) hingegen schon.
Zufall oder reagiert der Körper auf Bakterien anders als auf Viren?
Ist es möglich, dass eine normalerweise hochfieberhafte Erkrankung mit nur erhöhter Temperatur einhergeht, wenn ansonsten alle anderen Symptome passen?
Vielen Dank,
S.
von
SiJa1112
am 17.01.2014, 08:11
Antwort auf:
Fieber
Zunächst zur Definition: Ab 38°C reden wir von erhöhter Temperatur, ab 38,5°C von Fieber. Meist kommt es bei Infektionen zur Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die im Gehirn eine Veränderung bewirken mit nachfolgendem Temperaturanstieg. Die Wege, auf denen diese Botenstoffe erzeugt werden, sind bei bakteriellen und Virusinfektionen unterschiedlich. Daher kann es durchaus sein, dass bei Virusinfektionen höhere Temperaturen auftreten als bei bakteriellen. Man kann sich also nicht darauf verlassen zu sagen: Hohes Fieber = schwere Infektion. Auch bei niedriger Temperatur aber deutlich krankem Kind muss eine kinderärztlich Untersuchung erfolgen.
von
Prof. Dr. med. Volker Wahn
am 17.01.2014