Schmerzmittel nach Kaiserschnitt

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Schmerzmittel nach Kaiserschnitt

Sehr geehrter Dr. Kniesburges, ich bin gerade mit unserem 2. Kind schwanger und bekomme in 4 Wochen den 2. Kaiserschnitt, weshalb ich schon total panisch bin und nachts kaum mehr schlafen kann. Ich hatte vor 8 Jahren eine große Gebärmutter-OP und muss deshalb alle Kinder mit Kaiserschnitt bekommen. Bei der damaligen Gebärmutter-OP haben die Ärzte einen relativ großen Bauchschnitt gemacht, aber trotzdem hatte ich nach der OP so gut wie keine Schmerzen, auch die Tage danach nicht - nur ein leichtes Ziehen, wenn ich aufgestanden bin. Ich war damals noch relativ jung und hatte im Vorfeld große Angst vor den Schmerzen nach der OP, aber der Narkosearzt von damals meinte, dass ein gutes Krankenhaus sich dadurch auszeichnet, dass die Patienten nach der OP keine Schmerzen haben und man nur die Schmerzmittel richtig kombinieren und dosieren müsste. Bin deshalb sehr ruhig in den 1. Kaiserschnitt gegangen, da ich ja sehr gute Erfahrung mit der damaligen OP hatte, aber es gab eine sehr böse Überraschung - ich dachte, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes krepiere nach dem Kaiserschnitt, ich hatte solche Schmerzen, dass ich selbst im Liegen mich nicht bewegen konnte und die ersten 2 Nächte so gut wie nicht schlafen konnte. Als ich geklingelt habe, dass ich unbedingt ein Schmerzmittel brauche, meinte die Schwester nur, dass sie mir nicht noch mehr geben kann, da das auf die Muttermilch über geht - ich wäre am liebsten gestorben, solche Schmerzen hatte ich! Die Tabletten, die ich bekommen habe, hießen "Paracetamol" und etwas über die Blutgefäße. Mein Hausarzt meint,dass Paracetamol zwar gut zum Fieber senken ist, aber ein sehr schlechtes Schmerzmittel. Wie kann man sowas einer Frau nach einer großen Bauch-OP geben? Ich weiß, dass es möglich ist, nach einer OP schmerzfrei zu sein, warum wird man nach dem Kaiserschnitt so gequält? Ist es möglich sehr starke Schmerzmittel zu bekommen, wenn man darauf besteht und dann eben die ersten 2 oder 3 Tage nicht stillt - da kommt ja eh noch nicht wirklich was - man kann ja z.B. pumpen, um den Milchfluss anzuregen. Und auch falls das nicht geht, bin ich notfalls bereit gar nicht zu stillen, bevor ich nochmal solche Schmerzen ertragen muss. Was kann ich machen - habe solche Angst und kann kaum mehr an was anderes denken geschweige denn meine Schwangerschaft genießen. Könnt nur noch heulen. Ich hoffe Sie können mir helfen. Viele Grüße, Alex

von Alex am 28.04.2012, 01:16



Antwort auf: Schmerzmittel nach Kaiserschnitt

Hallo, Parazetamol ist als Tablette gegeben tatsächlich ein relativ schwaches Schmerzmittel,ist aber erste Wahl im Wochenbett. Als Kurzinfusion über die Vene gegeben, wirkt es wesentlich stärker, weitere Möglichkeiten sind Ibuprofen oder Diclofenac. Wenn diese peripher wirksamen Schmerzmittel nicht ausreichen, kann man auch ein Opiat (z.B. Dipidolor) als Kurzinfusion geben. Fast immer kann man so den postoperativen Wundschmerz ausreichend behandeln. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 28.04.2012



Antwort auf: Schmerzmittel nach Kaiserschnitt

Ibuprophen und diclofenac gehen auch, natürlich nicht dazerhaft. Ibuprophen geht auch im Wechsel mit Paracetamol in kürzeren Abständen. Ich würde das im Zweifel mit den Ärzten und meiner Nachsorgehebamme vorab besprechen und ggf entsprechend selbst welche mitnehmen und wenn es nur zur Beruhigung ist. VG

von Lina_100 am 28.04.2012, 07:43



Antwort auf: Schmerzmittel nach Kaiserschnitt

Ibuprophen und diclofenac gehen auch. Ibuprophen geht auch im Wechsel mit Paracetamol in kürzeren Abständen. Ich würde das im Zweifel mit den Ärzten und meiner Nachsorgehebamme vorab besprechen und ggf entsprechend selbst welche mitnehmen und wenn es nur zur Beruhigung ist. VG

von Lina_100 am 28.04.2012, 08:49



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