Hallo,
ich bin Mutter einer frühgeborenen Tochter (geb. am 06.12.2009), die mit einem Gewicht von 1540 g und 40 cm in der 31+4 SSW auf die Welt kam.
Seit Ihrer Entlassung Ende Januar haben wir mit heftigsten Schreiattacken und einem dicken Blähbauch zu kämpfen, der ihr exzessives Schreien auf 4-6 Stunden täglich fixiert. Daran hat sich seit Ende Januar auch nichts geändert. Seit etwa 3 Wochen trinkt unsere Tochter nur noch in Schüben von 75 - 100 ml und weint während dem Trinken ständig. Sie schlägt um sich und holt mit Händen und Füssen aus und stösst sich weg aus unserer Umarmung während der Füttersituation. Folglich will sie nun alle halbe Stunde trinken, kann oder will nicht...
Wir können uns im Moment nur noch zu Hause aufhalten in unserer Freizeit, da ständig die Flasche gegeben wird, die sie dann wieder ablehnt.
Wir haben wirklich alles versucht um ihre Schmerzen zu lindern (Sab Simplex, Lefax, Empumisan, Windsalbe, Massagen, Tees, Kümmelöl, Kümmelsalbe, Windsalbe...). Auch bei einer Osteopathin sind nun in Behandlung. Vorher waren wir bei einem Osteopathen, dessen Methoden die Bauchschmerzen und Schreiattacken meiner Tochter noch verstärkt haben.
Seit zwei Tagen verweigert sie auch vor dem Schlafengehen ihre Flaschenmahlzeit, sie trinkt davon höchstens 50 ml und schläft dann weinend ein. Als Mutter bin ich natürlich sehr hilflos und füttere dann mein Kind einige Stunden später im Schlaf, was allerdings heute auch Fehlschlug, da sie heftigst protestiert. Sie hat sich eigentlich so gut entwickelt und wiegt heute 6 kg und ist 62 cm lang...
Haben Sie einen Rat?
Mitglied inaktiv - 12.05.2010, 12:05
Antwort auf:
Schreiattacken und schubweises Trinken in kleinen Mengen
Zunächst einmal: 6 kg bei einem korrigierten Alter von gerade mal 3 Monaten ist eine sehr ordentliche Gewichtszunahme. Das spricht dafür, dass Ihre Tochter jedenfalls keinen Nahrungsmangel hat.
Zweitens: Die Kombination von Schmerzen und geblähtem Bauch spricht dafür, dass Ihre Tochter Mühe hat die Nahrungsmenge vollständig zu verdauen und Darmbakterien aus der überschüssigen Nahrung Gas bilden.
Drittens: Eine Grundregel ist, nach einer Fütterung mindestens 3 Stunden zu warten bis man wieder Nahrung anbietet. Schreien vor Ablauf dieser 3 Stunden ist kein Hungerschreien sondern Bauchschmerzschreien. Fütterung bringt dann zwar für einige Minuten Beruhigung weil Saugen als solches beruhigt, verschärft aber schon 30 min später das Problem, weil in den schon vollen Darm erneut Nahrung gegeben wurde.
Viertens: Die von Ihnen genannten Linderungsmittel und auch die Osteopathie beruhigen eigentlich nur die Mutter und höchstens auf diesem Wege das Kind. Wirklich helfen tun sie kaum.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 15.05.2010
Antwort auf:
Schreiattacken und schubweises Trinken in kleinen Mengen
Hallo tomurcuk,
ich bin Mutter eines ehemaligen Frühchen (geb. 29+3 SSW). Wir hatten das gleiche Problem. Mein Sohn hatte zwar weniger mit Bauchschmerzen zu tun, aber das Geschrei mit der Flasche und dann das wenige Trinken waren gleich und das hat mich wirklich sehr zum Verzweifeln gebracht.
Bei uns hat geholfen, dass wir unserem Sohn dann wirklich nur alle 4 Stunden die Flasche gegeben haben, damit er einen festen Rhytmus bekommt. Manche Babies haben nämlich Regulierungsprobleme.
Das hat geholfen und er hat von dem Tag an problemlos (natürlich gab es ein paar Ausnahmen) seine Flasche getrunken. Und wenn er mal nicht mochte, sind wir cool geblieben, denn er hat auch sehr schnell nachgeholt und hatte dann genug Reserven. Es ist schwer, locker zu bleiben, aber es hilft auf jeden Fall. Man ist selbst entspannter, das Kind auch!
Viel Glück
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 11:52